Luberon und Apt

Von den vielen Straßen, die vom Norden her ins Luberon hineinführen, endet so manche scheinbar mitten in den Feldern oder vor einem Stall.

Nicht viel breiter als diese zahllosen Güterwege ist die D 19, die zu dem ockergelben Dörfchen Flassan führt und von dort bis La Gabelle die Nummer D 217 hat.

Diese Straße ist zweifellos eine der einsamsten der Provence.

Nicht nur, weil man praktisch auf dem gesamten Weg keinen Gegenverkehr hat und auch nicht überholen muß, sondern weil man auf diesen acht Kilometern nur ein halbes Dutzend Häuser zu Gesicht bekommt, stille Bienenfarmen in einer herrlichen Hanglage über der Ebene von Carpentras.

Eine winzige Gaststätte, ein Telefon und eine Kreuzung gibt es erst wieder in La Gabelle.

Dieser berühmte Aussichtspunkt ist auch in der Nacht belebt. Es läßt sich kaum eine poetischere Szenerie für improvisierte Volksfeste, für sommerlichen Tanz und für kleine Gelage im Freien denken als diese Kuppe, über die von den Lavendelfeldern der Wind streicht und über der sich bis zum schwarzen Anstieg des Mont Ventoux der Sternenhimmel wölbt.

Die Grillen zirpen so laut, das sie alle anderen Geräusche übertönen.

Naturpark Luberon