Zellenberg
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Zellenberg Allgemeines zu Zellenberg

 

 

 

 

 

Zellenberg
Weinbergfestung

Ein Dorf, seine Geschichte, ein Entdeckungsrundgang.

Entdeckungsrundgang
Pfarrkirche Saint-Ulrich (place de Iglisel rue du Schlossberg).

Im Jahr 1760 wurde die heutige Pfarrkirche Saint-Ulrich im Norden von Zellenberg außerhalb der befestigten Stadtmauer auf den Aufschüttungen des ehemaligen Stadtgrabens errichtet.

Diese neue Kirche ersetzte das nach dem dreißigjährigen Krieg (1618-1648) aufgegebene Gotteshaus, das sich an der Stelle des heutigen Friedhofs befand. Zu bemerken: Der Kirchenchor liegt unter dem achteckigen Glockenturm.

Sehenswert im Innern der Kirche: eine Pieta aus mehrfarbigem Holz aus dem 15. Jahrhundert, 3 Gemälde, die den Altar schmücken, aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, Kirchenfenster aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und eine Orgel aus dem Jahr 1842.

Dorfeingang und die Gemeingebäude:
Stadttor (nicht mehr vorhanden) / der nordöstliche Eckturm (auf der linken Seite der Schlossbergstraße / Turmpassage oder Kirchgassel): bis 1868 führte eine Zugbrücke über den Wassergraben in das Dorf, durch das Stadttor von Zellenberg (mit einem Torbogen, der sich über die Schlossbergstraße spannt), auf Höhe des nordöstlichen Eckturms, aus dem Jahr 1315. Dieser Turm ist ein gut erhaltener Überrest der alten Stadtbefestigung.

Wachthaus (Nr. II rue du Schlossberg): aus dem Jahr 1722 zur Überwachung allen Kommens und Gehens In Zellenberg. Das Glockentürmchen (mit einer Glocke aus dem Jahr 1445) befand sich ursprünglich auf dem Stadttor. Die Glocke diente zu Alarmzwecken, wurde aber auch zum Aufruf für harmlosere Anlässe genutzt (Wahlen, Verstelgerungen...).

Bürgerstube (rue du Schlossberg):
von 1490 bis 1791, dieses Gebäude, zwischen dem nordöstlichen Eckturm und dem Stadttor von Zellenberg, enthielt die Bürqerstube. Gleichzeitig befand sich darin die Wohnung des Schulmeisters mit einem Raum, das als Klassenzimmer diente.

Ofenhaus (Nr. 14 rue du Schlossberg):
es stand von 1490 bis 1694 in Betrieb und ist eines der ältesten Gebäude von Zellenberg. Hier wurden Brot und Kuchen gebacken, wie auch der berühmte „Baeckaoffa", den die Dorfbewohner brachten.

Haus Nummer 16 rue du Schlossberg.
Zu bemerken: Initialen der Besitzer und Datum.

Haus Nummer 21 rue du Schlossberg.
Zu bemerken: Initialen der Besitzerund Datum.

Rathaus, Pfarrhaus und Gemeinwirtshaus
(Nr. 22et25 rue du Schlossberg). Dieses Gebäude, das als einziges auf der befestigten Stadtmauer errichtet worden war, diente zu mehreren Zwecken: Krankenhaus (ab 1490), Pfarrhaus (im 17. Jahrhundert), Eigentum einer Winzerfamilie (ab 1791), wiederum Pfarrhaus (ab 1912), danach Rathaus und Pfarrhaus (seit 1994).

Unter der Treppe befindet sich der Zugang zu einem weiträumigen gewölbten Keller. Gegenüber dem Rathaus Hegt ein Gebäude, das von 1635 bis 1757 als Gemeinwirtshaus diente und anschließend zu einem Winzerbetrieb wurde.

Dieses Haus zeigt die für das Elsässer Weingebiet typische Architektur: ein gemauertes Erdgeschoss (mit dem Keller) und ein Stockwerk aus Holzfachwerk (mit großen Andreaskreuzen), in dem die Wohnräume lagen. Bemerkenswert: die geschnitzten Eckpfosten mit großen Voluten und Masken.

Das Gebäude der cour dimiere
(Nr. 24 rue du Schlossberg) Das Gebäude der cour dimiere (Abgabenhof), das bis 1791 genutzt wurde, zieht sich bis zur Nummer 26-28 der Schlossbergstraße.

Haus der Familie Schaller
(Nr. 27 rue du Schlossberg) A Der Fenstersturz trägt die Initialen von Hans Schaller und das teilweise gestutzte Wappen: rechts das Wahrzeichen von Zellenberg (die 3 Amseln ohne Schnabel); links das Wahrzeichen der Schallers (ein Schaller; jemand, der schallt, ruft).

Haus Nummer 26-28 rue du Schlossberg.
Zu bemerken: Initialen der Besitzer und Datum.

 

Das Dorf Zellenberg
Auf der Elsässer Weinstraße zwischen Ribeauville und Riquewihr überragt der Ort Zellenberg auf einem Hügel wie auf einem echten Vorgebirge in strategischer Lage die Elsässer Tiefebene.

Die Häuser des alten Zellenberg stehen dicht gedrängt nebeneinander an den 2 parallel verlaufenden Straßen (rue de la Fontaine und rue du Schlossberg), die den Ort durchqueren.

Das Dorf war rechteckig angelegt, wobei sich an jeder der vier Ecken des Ortes ein Turm erhob: die 2 Türme im Osten sind bis heute erhalten (Nordost- und Südostturm), 2 weitere Türme lagen im Westen; von diesen Türmen sind keine Überreste mehr zu erkennen, sie erscheinen nicht einmal mehr auf den Stichen, die im Jahr 1640 von dem Baseler Kupferstecher und Kartografen Mathias Merian angefertigt wurden und auf dem Schlossberg (Standort der ehemaligen Burg von Zellenberg) zu sehen sind.

Weiter geht der Weg ganz am Ende der Schlossbergstraße bis zum ehemaligen Standort der Kapelle Saint-Mi chel, der eigentlichen Burgkapelle, die von 1648 bis 1760 als Pfarrkirche diente (siehe Stich des Baseler Kupferste chers und Kartografen Mathias Merian aus dem Jahr 1663).

Place du 19 décembre 1944
Ehemaliger Schirrhof-Platz, umbenannt in „Platz des 19. Dezembers 1944" im Anschluss an die unglücklichen Umstände dieses Jahres: 2 Wochen nach der Befreiung von Zellenberg, bombardierten die Deutschen den von Amerikanern besetzten Ort und trafen das an dieser Stelle angelegte Phosphormunitionslager. Durch den ausgelösten Brand wurden die 7 Häuser auf diesem Platz vernichtet.

Haus Nummer 55 Place du 19 décembre 1944.
Zu bemerken auf dem Haus (Seite Brunnen Strasse-rue de la Fontaine): Initialen der Besitzer und Datum.

Haus Nummer 64 rue de la Fontaine. Zu bemerken auf dem Haus: Wahrzeichen des g; Winzers, Initialen der Besitzer und Datum (1737).

Gemeinställe (Nr. 63 ruedela Fontaine) A Von 1635 bis 1757 waren in den Gemeinställen die zum Transport benötigten Pferde untergebracht. An drei Stellen der Fassade sind Tagelöhnerzeichen eingemeißelt: auf dem Türsturz, auf der rechten Seite des Eingangstors und auf einem der Kragsteine des Hauses.

Haus des Vogteischreibers
(Nr. 69 rue de la Fontaine) Ab 1653 nahm Caspar Rentzdie Funktion des Vogteischreibers ein: er war mit allen verwaltungsmäßigen und notarurkundlichen Schreibarbeiten der Vogtei Zellenberg beauftragt. Bei der Restaurierung des Gebäudes wurde auf den Türsturz des Eingangstors das Wahrzeichen der Rechtsprechung (eine Waage) eingraviert.

Ältester Brunnen des Dorfes (rue de la Fontaine)
Dieser aus Sandstein gemauerte Brunnen stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die kleine Statue auf dem Brunnen stellt ein Kind mit Weintraube dar. Früher, als es noch kein fließendes Wasser in den Häusern gab, gehörten die Brunnen zu den meist bevölkerten Stellen im Ort und spielten bei Bränden eine wichtige Rolle als Ausgangspunkt der Löschkette mit Wassereimern.

Das auf dem Brunnen eingravierte Datum 1876 bezieht sich auf eine Erneuerung des Brunnens in diesem Jahr.

Christusfigur des Holzschnitzers Paul Windecker
(gegenüber dem Kirchplatz) Früher war es Sitte, jeden Ortseingang mit einer Passionsfigur zu schmücken. Diese Christusfigur wurde 1508 aus Holz geschnitzt und Paul Windecker zugeschrieben, einem Künstler der humanistischen Epoche aus Sélestat. Die Passionsfigur wurde mehrmals restauriert.

Haus der Madame Tichkewa
(Nr. 2 rue du Vignoble) Dies ist höchstwahrscheinlich das erste, außerhalb der Befestigungsmauer von Zellenberg im Jahr 1785 gebaute Haus. Die Inschrift auf seinem Giebel berichtet, dass das Herrenhaus von dem Perückenmacher François Antoine Muller und seiner russischen Gattin Eudokia Anna Tichkewa bei ihrer Rückkehr nach Zellenberg errichtet wurde.

François Antoine Muller übte seinen Beruf des Perückenmachers in Moskau aus, da Herrenperücken in Frankreich zu dieser Zeit nicht mehr modern waren. François Antoine Muller wurde nach der französischen Revolution der erste Bürgermeister von Zellenberg.

Schwenkelbrunnen
(Nr. 2 rue du vignoble - 2009 restauriert) Vor diesem Haus stand, wie ein Stich von Mathias Merian aus dem Jahr 1648 bezeugt, ein Schwenkelbrunnen von 9 m Tiefe, in dem zu jeder Jahreszeit 6 m Wasser standen. Diese Brunnenart besaß einen hölzernen Hebel, einen Schwenkel, der mit einem Gegengewicht beschwert war.

Haus Nummer
32 rue du Schlossberg: dieses Winzerhaus, das vollkommen aus Stein gebaut ist, wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals verändert: gebaut wurde es im Jahr 1580, eingemeißelt in einen Fenstersturz im Erdgeschoss (links von der Eingangstür), umgebaut im Jahr 1621 von Claus Debus, Vogt von Zellenberg, dessen Initialen neben seinem Wappen mit den Wahrzeichen seiner Berufe Händler, Winzer und Weinschmeckers in den Türsturz des Eingangstors gemeißelt sind. Verändert im Jahr 1742 von dem Böttcher Mathias Ruhlmann, der seine Initialen und das Wahrzeichen der Böttcher in eine kleine Zierleiste in der Hausfassade einmeißeln ließ.

Bemerkenswert: Es ist selten, an demselben Haus innerhalb einer Zeitspanne von 120 Jahren die Zeichen 2 verschiedener Besitzer anzutreffen.

Südöstlicher Eckturm
(Garten und Haus Nr. 46 rue du Schlossberg) Dieses Bauwerk aus dem Jahr 1315 ist einer der beiden einzigen heute noch erhaltenen Türme der ehemaligen Befestigungsmauer. In diesem Haus wurde Francois-Rene Roeckel (1909-1944)geboren ein auf dem Mont Valerien erschossener Widerstandskämpfer.

Standort der ehemaligen Burg, der sog. Schlossberg
(am Ende der rue du Schlossberg) Der Schlossberg als höchster Punkt von Zellenberg hält seinen Namen von der Burg, die früher dort stand. Ein Stich von Francois Walter, der auf der Tafel am Standort der ehemaligen Burg zu sehen ist, stellt die Burg von Zellenberg in ihrem Zustand von 1785 dar.

Die Burg mit quadratischem Grundriss überragte Zellenberg und lag außerhalb der Stadtbefestigung. Mit ihren 4 hohen Türmen war sie der sicherste Ort von Zellenberg und wurde deshalb als Sitz der Vogtei gewählt und enthalte die Orte von Bennwihr, Wlhr-en-Plaine, Houssen und Zellenberg.

Die Burg war nur über ein Tor mit Zugbrücke zu erreichen. Ab 1782 verfiel die Burg und wurde nicht mehr restauriert, Ihr Baumaterial wurde zur Errichtung verschiedener Gebäude benutzt.

Zur Ergänzung Ihres Besuchs:
Nehmen Sie an der angebotene Besichtigung teil:
von Mitte Juli bis Mitte September: Von einem Winzer erläuterter Spaziergang auf dem Weinbaupfad der Grand Crus mit anschließender Kellerbesichtigung und Weinprobe (das ganze Jahr über auch unbegleitet möglicher Spaziergang: Führer sind im Tourismusbüro erhältlich). (*NurinFranzösich).

Besorgen Sie sich im Tourismusbüro folgende Broschüre: „Zellenberg, historischer Rundgang" (herausgegeben von Parc naturel regional des Ballons des Vosges).

Wortschatz (siehe unterstrichene Wärterin der Rundgangbeschreibung).
Ratsstube: Haus des Gemeinderats (Vorfahre des Rathauses); der Gemeinderat setzte sich aus einem Vogt und 3 bis 5 Beratern, Nota-beln des Ortes zusammen, die mit den Verwaltungs- und Finanzangelenheiten und als Geschworene des lehensherrlichen Gerichts mit den zivil- und strafrechtlichen Prozessen beauftrag waren.

Abgabenhof:
Stätte, an der das vom Klerus erhobene Zehnte abgelegt wurde (Naturalsteuer, generell ein Zehntel der Jahresernte an Getreide und Wein).

Daten, Initialen, Wahrzeichen und Tagelöhnerzeichen:
Im Eisass war es Sitte, die Berufswahrzeichen (die wie die heutigen Firmenschilder den Beruf des Hausbesitzers darstellten), das Baujahr und die Initialen der Besitzer des Hauses auf dem Türsturz oder der Portalwölbung einmeißeln zu lassen (siehe Punkt O O OO ©Oim Rundgang).

Wahrzeichen des Böttchers:
Hammer gekreuzt mit 2 Schraubzwingen zum Halten der Dauben (Bretter eines Fasses). Dieses häufig dargestellte Wahrzeichen zeugt vom Wohlstand dieses Berufs (siehe Punkt O im Rundgang).

Wahrzeichen des Händlers:
die Zahl 4 als Symbol des Segels auf dem Schiff, das zur Erkundung neuer Waren aufs Meer hinaus fährt (siehe Punkt O im Rundgang).

Wahrzeichen des Winzers:
ein Rebmesser. Dieses Wahrzeichen ist selten dargestellt, denn die Winzer besaßen nicht die nötigen Mittel, einen Bildhauer zu bestellen.

Wahrzeichen des Weinschmeckers (Stern): vereidigte Person, die als Vermittlerin zwischen den Weinhändlern oder Verbrauchern und den Winzern diente; häufig wurden Gastwirte mit dieser Aufgabe betraut.

Tagelöhnerzeichen: sie wurden anstatt einer Unterschrift unter die von jedem Steinmetz jeweils angefertigten Teile des Gesamtwerkes gesetzt und dienten dazu, den Lohn jedes Tagelöhners zu bestimmen.

Eckpfosten: Pfosten, der die Ecke zwischen zwei Holzfachwerken bildet und in alten Gebäuden unverdeckt blieb und mit bemalten Schnitzereien verziert wurde.