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Kanäle und Wasserstrassen im Tal der Loire

 

 

 

 

Die Mayenne

Der Fluss wurde schon 1492 von Frachtkähnen befahren, aber ab 1536, als die Strecke auch von größeren Schiffen genutzt werden konnte, wurde die Sache rentabel.

Im 17. Jh. ließ Kardinal Mazarin (während der Kindheit Ludwigs XIV. Gouverneur von Frankreich) die Schleusen zwischen Laval und der Mayenne gewinnbringend ausbauen. Von 1859 bis 1864 kanalisierte man den Fluss, und obwohl es die Eisenbahn schon gab, beförderte man regelmäßig Kreide, Steine, Holz, Kohle, Getreide, Obst und Gemüse.

Aus einem Verzeichnis von 1899 geht hervor, daß 1.200 Wasserfahrzeuge die Schleuse Nr. 34 bei Chateau-Gontier passierten. Ein Dokument von 1936, das 218.000 t Fracht verzeichnet, sollte man jedoch nicht überbewerten: es handelte sich meist um Schiefer aus Angers.

Der Verkehr nahm ab, und bald konnten der mittlere und obere Flusslauf nicht mehr befahren werden.

Glücklicherweise rettete der Boom der Urlaubsfahrten auch diesen Fluss.

Heute gibt es zwischen Angers und Laval (98 km) wieder 45 mit Wärtern besetzte Schleusen.

Bei der Einfahrt in die Mayenne ändert sich die Landschaft dramatisch: Flache, oft überflutete Marschen erscheinen sogar im hellen Sonnenlicht unheimlich. Cantenay-Epinard ist ein sehr angenehmes Dorf mit allen Einrichtungen. Montreuil-Belfroy liegt schon am Ende dieser kahlen Strecke.

Man geht etwa 1 km den Berg hinauf; das Flusstalpanorama belohnt diese Mühe. 5 km entfernt ist das Chateau de Plessis-Mace, ein wunderbarer Baukomplex aus Mittelalter und Renaissance - Bau im 12. Jh., Renovierung im 15. Jh. Der Stadtgraben verstärkt den Eindruck des Geheimnisvollen.

An der Brücke bei Juigne-Bene sind ein Restaurant und eine Tankstelle. Beachten Sie bei der Anfahrt nach Sautre das große Wehr und die Mühle; auf der rechten Seite sieht man wieder ein Chateau. Bei Ecluse 43, La Roussiere, wurde eines der alten Mühlhäuser in ein Wohnhaus umgewandelt. Pruille liegt hoch oben über dem Flussufer.

Grez-Neuville erstreckt sich zu beiden Seiten des Flusses. Hier gibt es eine Kirche aus dem 12. Jh., graue Steinhäuser aus dem 17. und 18. Jh. und eine mechanische Schleuse aus dem 12. Jh.

Im Le Chevai Biane isst man recht gut, aber es gibt auch Geschäfte mit Grundnahrungsmitteln am rechten Ufer.

Nach dieser Strecke hat man den Fluss Oudon fast sofort auf der linken Seite. Man braucht nach Segre und zurück ein oder zwei Tage.

Die Isle-Briand am Hauptkanal ist durch ein Gestüt bekannt (Haras Nationaux de l'Isle-Briand), das man nur mit Genehmigung besuchen kann.

Montreuil-sur-Maine liegt an einem Hügel. Eine Wassermühle von 1858 befindet sich in der Nähe der Schleuse; Sie können über Nacht bleiben, und eine Kirchenglocke wird Ihnen jede volle Stunde gut hörbar verkünden.

Chenille-Change besitzt eines der hübschesten Schleusenhäuser am Fluss, und die Mühle in der Nähe des Wehres ist noch in Betrieb. Legen Sie an eine der Molen an, Sie können in der Nähe Lebensmittel kaufen. Es gibt auch einen kleinen Jachthafen mit zwei Restaurants, aber ohne Geschäfte.

Der Fluss ist immer noch breit und fließt kurvenreich an bäumen überschatteten Abhängen vorbei. Gehen Sie nach La Jaille Yvon hinauf. Die Aussicht zog im 19. Jh. die Neureichen an und veranlasste den Bau so manchen Chateaus im Tal.

Daon ist klein, aber Achtung: Es gibt Wasserskiläufer!! Die Stadt bietet alle Service-Einrichtungen, eine gute Auswahl an Restaurants und einen angenehmen Platz zum Anlegen über Nacht. Von hier nach Menil stehen Bauernhäuser am Ufer, und überall sieht man Fischer.

Wäre da nicht ab und zu ein Auto oder Flugzeug, könnte man sich in einem anderen Jahrhundert wähnen.

In Menil ist ebenfalls gut Anhalten; nahe dem Kai gibt es mehrere Restaurants und Creperies, und wer eleganter essen gehen möchte, soll es einmal mit dem Restaurant bei der Ecluse 38, La Petit Bavouze, versuchen.

Die St-Saturnin-Kirche in Aze enthält Fresken aus dem 12. Jh., der Altar ist eine Ergänzung aus dem 17. Jh. (Legen Sie am rechten Ufer bei der Helling vor der Eisenbahnbrücke an; Sie gehen 10 Minuten zur Kirche.)

Chateau-Gontier befand sich während des Aufstandes in der Vendee (1793) "im Herzen des royalistischen Chouan-Gernetes. Schiffer werden besonders die hervorragenden Anlagen des Jachthafens schätzen, die Stadt war ja auch einmal ein führender Flusshafen.

Heute ist sie der geschäftigste Kalbfleischmarkt Frankreichs; an jedem Markttag werden über 5.000 Kälber verkauft. Im 11. Jh. baute hier der Comte d'Anjou, Foulques Nerra, ein Schloss, von dem aber nur noch die St-Jean ­Kirche übrig ist.

Im Museum (Rue Jean-Dourre) ist eine Sammlung griechisch-römischer und mittelalterlicher Kunst ausgestellt. Für einen guten Überblick auf den Fluss klettern Sie die Promenade du Bout du Monde bei der alten Priorei hinauf. Besonders Energiegeladene können die 3 km nach Bazouges radeln und die St­Martin-Kirche mit ihrem Altar aus dem 17. Jh. besichtigen.

Bei der Ecluse 33, Mirwault, locken Mühlen auf jeder Flussseite, ein Chateau, das einsam zwischen hohen Bäumen steht, und schließlich ein gemütliches Restaurant.

Auf der Strecke nach Ecluse 32, La Roche, gibt es Wasserskiläufer. Beachten Sie das Chateau hoch über dem Ufer unterhalb von Ecluse 30, La Rongere, und nach Ecluse 26, Persigand, das Chateau de Moriere.

Legen Sie bei der Brücke von Port Rhingeard an, um die Trappistenabtei von Port-Salud zu besuchen (13. Jh.); bis in die späten 50er Jahre des 19. Jh. stellten die Mönche ihren Käse selbst her. Besichtigen Sie die Abteikirche; im Andenkenladen können Sie Käse erstehen.

Nach Laval fließt der breite Fluss an Hügeln und ländlicher Gegend bis Ecluse 23, Cumont, vorbei. Laval liegt an beiden Flussufern; der historische Teil in der höher gelegenen Region auf der linken Seite.

Das Chateau, von den Grafen von Laval erbaut, aber während der Revolution verstaatlicht, besteht aus zwei Teilen: dem Renaissance Chateau Neuf am Place de la Tremboille, in dem sich der Justizpalast befindet; und dem Vieux (das Alte), das aus zwei rechtwinkligen Flügeln besteht (13. und 15. Jh.), die ein Hauptturm mit einem Dach aus Birkenholz verbindet.

Die Krypta (11. Jh.) war einst eine Kapelle. Im älteren Teil befindet sich der über 30 m lange Ehrensaal. Es gibt hier zwei Museen: eines mit Geräten aus der Gegend und das andere mit primitiver Malerei. Der Stolz des zweiten ist Le Douanier von dem hier geborenen Künstler Henri Rousseau. (Er liegt im Jardin de la Perrine begraben.)

In Porte Beucheresse (Rousseau wurde in einem der Zwillingstürme geboren) finden sich noch Reste des Schutzwalles.

Die romanische Kirche La Trinite (11. Jh.) wurde 1855 zur Kathedrale erklärt. Ihren Baustil könnte man heute wohlwollend als "Mischmasch" bezeichnen. Die Innenausstattung gehört ebenfalls keiner bestimmten Richtung an, mit Ausnahme eines Bischofsgrabes aus dem 14. Jh. und einiger Aubusson ­Wandbehänge.

Die Kathedrale ist von Häusern aus dem 16. Jh. umgeben, in deren Erdgeschoß sich nun Geschäfte befinden.

Betrachten Sie die schönen Fenster aus der Renaissance in der St- Venerand-Kirche (15. Jh.), vor allem das mit dem Leiden Christi. In Notre-Dame d' Avenieres befindet sich neben dem Triptychon der Pieta (15. Jh.) und den modernen Glasmalereien von Max Ingrand auch ein ungewöhnliches Kunstwerk: eine vielfarbige Statue von Christus auf Zehenspitzen.

Zwei alte bateaux lavairs (Wäschereiboote ) wurden restauriert; eines ist heute ein Schiffsclub, das andere, die St Julien, ein Museum.

Wäschereiboote gab es erstmals um 1850 auf der Mayenne; um 1875 waren 25 davon in Betrieb, und bis etwa 1965 gab es noch fünf im Einsatz. Man brachte die schmutzige Wäsche von Privathäusern zum Boot. Die Wäscherinnen arbeiteten bis zu 14 Stunden täglich in dieser heißen, schmutzigen Umgebung.

Der Besitzer konnte von seinem Zimmer auf dem Oberdeck die Schufterei der Frauen unten überwachen. Das St Jlulien Boot, das 1904 in Auftrag gegeben worden war, war bis 1970 im Einsatz und wurde 1971 der Stadt übergeben. Erinnerungsstücke sind unter anderem Fotografien und eine der ersten elektrischen Schleudern.

Mit Verbesserungen am Fluee selbst hat die Stadt Laval zugleich gute Anlegeplätze mit einem Full-Service-Jacht­hafen geschaffen. Die nächsten Geschäfte finden Sie am rechten Flueeufer, das Touristenbüro in einem Park am linken Ufer.