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Kanäle und Wasserstrassen in der Bretagne

 

 

 

 

Der Blavet

Ab Pontivy ist der westliche Ausläufer des Kanals geschlossen, Sie müssen links nach Hennebont (59 km, 28 Schleusen) weiterfahren. (Der nur für erfahrene Schiffer benutzbare gezeitenreiche Wasserweg nach Lorient ergibt noch einmal 13 km.)

Der Blavet ist ein ganz gewöhnlicher Fluss mit Schleusen. Der Kanal wurde 1825 mit dem Fluss verbunden, und nun war der Weg frei für Frachtschiffe von St Malo, die jetzt durch die Provinz (anstatt außen herum) sicher zu verschiedenen Zielen gelangen konnten.

Frachtschiffe gibt es auf ihm nicht mehr; dafür aber Abgeschiedenheit, Ruhe, Schönheit, Ausblicke auf weite Täler und schöne Farmen und Schleusenhäuser.

Viele Schleusenwärter bedienen zwei Schleusen, und es kann dadurch zu Verzögerungen kommen; aber Sie werden in der Regel auf gute Laune und ein Lächeln stoßen.

Von Ecluse 8, Guern, 16 km ab Pontivy, sind es weniger als 2 km landeinwärts zur Chapelle St Nicomede. Die gotische Kirche aus dem 16. Jh. ist verlassen und abgeschlossen; aber der verzierte gotische Brunnen ist bemerkenswert.

St Nicholas des Eaux ist außerordentlich anziehend, was man in einem Gebiet mit so wenig Bootsservice gar nicht vermuten würde. Es gibt hier mehrere Restaurants, und besonders Energiegeladene können den Berg hinauf gehen (30-60 Minuten an der Straße entlang) und die Stätte des alten Castennec besichtigen. Es ist nicht viel davon erhalten geblieben, aber der Blick auf den Blavet und St Nic lohnt sich, auch wenn man nicht die ganze Flussschleife sieht.

Nach St Nic gibt es keine Wasserzapfstellen bis Pont Augan. Der Fluss windet sich im engen Bett durch die mit Bäumen überschatteten Felsen. Nach Pont Augan und seinen Annehmlichkeiten (sogar eine kleine Schiffswerft mit Treibstoff und Werkstatt) verläuft der Fluss wieder schön einsam.

Zwischen Ecluse 19 und 20, Minazen und Manerued, steht ein Schild: "Besuchen Sie ein bretonisches Dorf aus dem 16. Jh."

Man legt an dem kleinen Ankerplatz an, überquert die Straße und schlägt sich bergauf durch Brombeeren und andere Büsche zu einer Gruppe bretonischer Bauernhäuser durch.

Es ist geplant, hier ein Museum einzurichten, aber momentan muss man noch mit einer ziemlich mageren Ausstellung über das Leben am Kanal während der letzten 200 Jahre und einem kleinen Cafe vorlieb nehmen.

Gärten reichen bis an den Wasserrand und künden Lochrist mit seinen Grünanlagen und dem Bootszentrum an. Ecluse 28, Polhuern, kommt gleich nach der Stadt, und hier ist das Ende der gezeitenfreien Strecke.

Hennebont ist mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Die Stadt erfreut sich einer langen Geschichte, die natürlich auch mit dem Erbfolgekrieg zusammenhängt.

Dieser begann mit dem Tod des Herzogs Jean III. und dem darauf folgenden Kampf zwischen seiner Nichte, Jeanne de Penthievre, und ihrem Bruder, Jean de Montfort, um das Herzogtum Bretagne.

Jeanne, die Frau von Charles de Blois, wurde von den Franzosen unterstützt, ihr Bruder von den Engländern. Während der Konflikt noch anhielt, wurde Jeans Frau, Jeanne von Flandern, bei Hennebont von Charles de Blois und den Franzosen belagert.

Sie war bei Verhandlungen sehr schlau und beschloss, die Burg in Ehren zu verlassen, auch wenn die Verstärkung nicht rechtzeitig eintreffen würde. Sollte sie eintreffen, würde sie weiterkämpfen.

Und wie im Märchen segelte die englische Flotte noch vor Ablauf des ihr gestellten Ultimatums den Blavet herauf und rettete die Stadt.

An diesen Krieg erinnern nur noch das Broerec-Tor aus dem 13.Jh. und einige Schutzwälle; der Rest der Festung wurde im 2. Weltkrieg ausgebombt.

In Notre Dame du Paradis wird jedes Jahr am letzten Sonntag im September die Vergebungsmesse abgehalten. Bei Hennebont ist das berühmte Gestüt der Bretagne mit über 150 Hengsten.

Man beschränkt sich hier nicht nur auf Vollblüter, sondern züchtet auch Zugpferde, bretonische Postpferde und andere Rassen, die in der Umgebung gebraucht werden.

Es gibt regelmäßige Züge nach Lorient; wenn Sie auf dem Fluss fahren müssen, erkundigen Sie sich bei dem Schleusenwart in Polhuen wegen der Gezeiten. Folgen Sie den Kanalmarkierungen genau; bei Ebbe ist das Wasser extrem seicht, und überall gibt es Felsen.

Privatboote müssen im Jachthafen anlegen. In einem modernen Gebäude sind ein Museum, eine Touristeninformation und mehrere Restaurants untergebracht.

Lorient wurde im 2. Weltkrieg zu 85 Prozent zerstört. Der Fischereihafen wurde 1920 angelegt und ist einer der leistungsfähigsten in Europa.

An zwei Stellen wird ausgeladen: Im Bassin Long und im Grand Bassin, in beiden gibt es Molen, Verarbeitungs- und Beladungsstätten und alles Nötige, um Fisch und ähnliches vom Schiff zum Supermarkt befördern zu können.

Auktionssaal und Lagerhäuser stehen Besichtigungen offen; am besten kommt man am frühen Morgen.