Schlossbesichtigung Villandry

Willkommen in Villandry

Sie finden in dieser kurzen Anleitung alle notwendigen Informationen für eine angenehme Besichtigung des Schlosses.

Der Rundgang beginnt im Vestibül. Der Ausgang befindet sich in der 2. Etage und erlaubt Ihnen einen direkten Zugang zu den Gartenterrassen.

Kunstfreunden vermitteln die unter den Gemälden angebrachten Zierleisten eine gute ikonographische und stilistische Kenntnis von der Kollektion Spanischer Kunst des 17. Jahrhunderts, die Sie in Villandry bewundern können.

DAS VESTIBÜL

Durch das Fenster blickt man auf den Nutzgarten und die Kirche von Villandry. Im Raum rechts erklärt ein Tonbildvortrag die Evolution der Gärten im Laufe der vier Jahreszeiten.

DER MODELLSAAL

Dieses Modell erläutert die Organisation der Gärten in Bezug auf das Schloss. Sie können auf diese Weise drei Stufen erkennen: den Nutzgarten, den Ziergarten und den Wassergarten.

Die Fotos erläutern die architektonische Evolution des Schlosses vom Mittelalter bis in unsere Zeit.

DER SALON

Der Salon ist der Empfangsraum von Villandry. Er ist mit Möbeln aus dem 18. Jahrhundert eingerichtet. Bemerkenswert ist hier die Qualität der Lehnsessel-Seidenbezüge und die Originalität der spanischen Truhe rechts vom Kamin.

Villandry, das von jeher ein Familienbesitz war, bietet Ihnen eine anregende Besichtigung in einem Gebäude mit menschlichen Ausmaßen.

Auf dem Klavier stehen Fotos der Familie Carvallo.

DAS ARBEITSZIMMER

Dieser im Turm gelegene Raum war das Arbeitszimmer des Doktors Carvallo. Er entwarf dort insbesondere die Anbaupläne für den Nutzgarten.

DER SPEISESAAL

Der Marquis von Castellane ließ diesen Raum nach dem Geschmack des 18. Jahrhunderts einrichten: die großen Fenster blicken auf die Ziergärten, die wie wahre "Freiluft-Salons" angelegt sind.

Die Holztäfelung im Stil Ludwig XV. ersetzt darin die Wandteppiche und der Marmorboden das Parkett.

Er ergänzt diese Einrichtung mit einer aus seiner provenzalischen Heimat mitgebrachten Fontäne, der er einen Ofen aus glasiertem Terrakotta gegenüberstellt.

Dieser ganze Raum steht seit 1934 unter Denkmalschutz.

DIE KÜCHE

Die Küche ist der einzige rustikale Raum des Schlosses mit ihren roten fünfeckigen Terrakottafliesen, ihrem imposanten Kamin und ihren unverputzten Steinwänden.

Sie wurde 1999 restauriert und kann seither besichtigt werden. Sie besitzt alle für die Speisebereitung der Epoche notwendigen Geräte: Kupfertöpfe, Bratspieß...

DIE SCHLOSSTREPPE

Diese seit 1934 unter Denkmalschutz stehende Treppe aus Tuffstein wurde von Michelangelo de Castellane gebaut und ersetzte die ursprüngliche achteckige Außentreppe im Schlosshof.

Sie können die ineinander verschlungenen Initialen des Erbauers im schmiedeeisernen Treppengeländer aus dem 18. Jahrhundert erkennen.

Die erste Etage...

In der ersten Etage besitzt der Westflügel des Schlosses fünf große, im 18. Jahrhundert eingerichtete Schlafzimmer, die dem Familienchef und seinen Gästen vorbehalten sind. Drei dieser Schlafzimmer können besichtigt werden.

Das SCHLAFZIMMER DES PRINZEN JEROME

Von diesem Raum aus können Sie einen neuen Ausblick auf die Ziergärten entdecken.

Dieser Raum wurde im Jahre 2000 in Erinnerung an Jerome 1784 - 1860), den jüngsten Bruder von Napoleon Bonaparte, restauriert und kann nun ebenfalls besichtigt werden. Jerome kaufte Villanclry von einem seiner verschuldeten Freunde, aber lebte niemals dort.

Die Einrichtung ist typisch für den Empire-Stil: Mahagonimöbel, rote und geflammte Seidenstoffe, Palmblattverzierungen...

DAS AUF DEN NUTZGARTEN BLICKENDE SCHLAFZIMMER

Dieser Raum bietet einen neuen Rundblick auf den Nutzgarten. Das Parkett ist ein Meisterwerk aus dem 18. Jahrhundert. Die verschiedenen Holzarten verbinden sich darin in harmonisch abgestuften Brauntönen.

DAS AUF DIE SCHLOSSGRÄBEN BLICKENDE SCHLAFZIMMER

Dieser im 18. Jahrhundert eingerichtete Raum gehörte Ann Coleman, der Frau des Doktors Carvallo. Die Gemälde von Milcendeau sind die Porträts von dreien ihrer Kinder, Ann­ Marie, Isabelle und Francois.

DIE GALERIE

Joachim Carvallo und seine Frau haben spanische Gemälde gesammelt, insbesondere die aus dem 17. Jahrhundert, dem sogenannten "Golden Jahrhundert".

Sie kauften Villanchy im Jahre 1906, um ihre Kollektion, die vor dem Krieg große Berühmtheit erlangt hatte, auszustellen. Sie wurde später leider durch Erbschaftsfolgen zerstreut.

Villandry besitzt noch etwa vierzig der ursprünglichen Gemälde, und der jetzige Besitzer bemüht sich, die Kollektion wiederherzustellen.

Alle in Villandry zu sehenden Gemälde gehören zu einer realistischen Strömung, die aus einer gelungenen Verbindung flämischer und italienischer Modelle entstand. Sie können ebenfalls eine große Zahl religiöser Gemälde bewundern.

DIE ARABISCHE ZIMMERDECKE

Die Zimmerdecke stammt aus dem im 15. Jahrhundert in Toledo erbauten Palast der Herzöge von Maqueda. Dieser Bau war von vier Ecksalons flankiert, von denen jeder eine Kuppel mit einer Kassettendecke aus buntem und vergoldetem Holz besaß.

Der Palast wurde 1905 abgerissen. Drei dieser Zimmerdecken werden heute in großen internationalen Museen aufbewahrt. Joachim Carvallo brachte die letzte, in 3600 Stücke zerlegte Zimmerdecke nach Villandry mit und brauchte ein Jahr, um dieses wahre Puzzle zu rekonstruieren.

Diese spanisch-maurische Zimmerdecke (Stil Mudejar), von maurischen Handwerkern für spanische Herren verwirklicht, verbindet bedeutsame Zierelemente der christlichen und maurischen Kunst.

Die Franziskanerkordeln, die Jakobsmuscheln, die Blumenmotive und Wappenschilder der Fürsten vermischen sich mit Entrelacs, Vergoldungen und Inschriften der arabischen Kultur.

Die zweite Etage…

DIE KINDERZIMMER

Die zweite Etage führt zu zwei Kinderzimmern. Sie sind kleiner als die der ersten Etage und Gästen vorbehalten.

DER BURGFRIED

Links führt der Gang zum Burgfried, dem ältesten Teil des Schlosses, der aus dem 12. Jahrhundert stammt. In dieser mittelalterlichen Festung wurde am 4. Juli 1189 zwischen Heinrich II. Plantagenet, König von England, und Philippe Auguste, König von Frankreich, "der Friede von Colombiers" geschlossen.

Dieser Turm bietet einen schönen Rundblick auf den ganzen Garten und das Tal, in dem Cher und Loire 15 km lang parallel zueinander fließen.

Hier ist anzumerken, dass diese Landschaft am 30. November von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft worden ist.