Vallauris
 
 
 
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Vallauris Allgemeines zu Vallauris

 

 

 

 

 

Vallauris ist weniger als drei Kilometer von Golfe Juan und der Küste entfernt und erinnert mit seinen Erholungsheimen, privaten Krankenhäusern und der Touristenstraße an einen Ferienort am Meer.

Vallauris ist immer ein Ort der Töpfer gewesen, eine Tradition, die von den Römern ins Leben gerufen und von italienischen Töpfern aus Grasse weitergeführt wurde; doch der Wohlstand des Ortes war geschwunden, und die Lage verbesserte sich nicht, bis Picasso begann, regelmäßig in die Madoura- Töpferei zu kommen. ,Seine Produktivität war erstaunlich; allein im ersten Jahr schuf er über 2000 Stücke; er brauchte ein ganzes Team von Leuten für die Vorbereitung und die Brände. Die Töpferei durfte in limitierten Auflagen Kopien seiner Teller und Vasen produzieren, und seine Anwesenheit zog andere Künstler hierher, darunter Chagall.

Heute ist Vallauris eines der größten Töpfereizentren in Frankreich, die ganze Rue Clemenceau ist vom Museum bis zum Stadtrand von Töpferläden gesäumt. Hinter den Läden liegen die Öfen und die Werkstätten, die während der Arbeitszeit Besuchern zugänglich sind (nicht am Wochenende).

Das Angebot an Tonwaren ist groß, einiges ist von guter Qualität, doch leider ist recht viel Mittelmäßiges und auch Grässliches dabei. Lohnend sind schlichte Terrakotta-Töpfe. Hochwertige, wenn auch teure Keramik kauft man immer noch am besten in der Galerie Madoura. Daneben wird anderes Kunsthandwerk angeboten, Korbwaren, Glas- und Holzarbeiten.

Am interessantesten ist ein Laden, der sich auf kleine Parfümflaschen aus seltenen Hölzern spezialisiert hat. Es gibt auch ein kleines privates Töpfermuseum mit einem Brennofen und verschiedenen Tonpressen und Mischgeräten. Picassos Tätigkeit wird auf Fotos dargestellt, und ein Wachsmodell zeigt den Meister bei der Arbeit.

Das Museum von Vallauris ist im Chateau untergebracht, einer ehemaligen Lerins-Priorei aus dem 13. Jahrhundert.

Man betritt es durch den Hof mit einem alten Zitronenbaum. Im 16. Jahrhundert wurde das Chateau umgebaut und besitzt jetzt an jedem Ende einen runden Zwiebelturm im Renaissancestil- ungewöhnlich für die Provence. Außerdem existiert ein herrliches Renaissance- Treppenhaus. Von der Priorei ist nur die romanische Kapelle erhalten geblieben, ein schönes Exemplar mit einem Gewölbe und Rundbogen.

1952 schmückte Picasso die Kapelle im Auftrag der Stadt mit dem großen Bild Krieg und Frieden, das in seinem Atelier auf Hartfaserplatten entstand, die sich der Wölbung des Daches anpassen sollten. Es ist jedoch auf keinen Fall Picassos beste Arbeit und wurde durch die Tatsache auch nicht besser, dass er es unterließ, die Oberfläche der Platten zu präparieren, sodass die matt -braune Hartfaser durch die weißen Flächen hindurchschimmert. Die Platten haben offenbar die Farben aufgesaugt, was dem Bild seine Lebendigkeit genommen hat. Es lohnt sich zwar, es anzuschauen, doch Guemica ist es nicht.

 

Das Museum enthält weitere Arbeiten von Picasso: eine Sammlung von Lithografien im Erdgeschoss sowie eine Ausstellung von Keramikarbeiten, überwiegend glasierte Teller und Schüsseln sowie einige größere bemalte Krüge, die nach Picassos Entwürfen von den Kunsthandwerkern der Madoura- Töpferei in begrenzter Auflage hergestellt worden sind. Obwohl sie die üblichen Motive wie Stierkampf, Eulen und Gesichter darstellen, fehlt auch ihnen eine gewisse Vitalität, vielleicht die Hand des Meisters. Dafür sind einige sehr gute Fotografien von Andre Villers zu sehen, die Picasso in Vallauris zeigen.

Sechs Räume des Museums enthalten Arbeiten von Alberto Magnelli (1888 - 1971), darunter einige bedeutende abstrakte Werke aus dem Jahre 1914. Weil Picasso den Haupterwerbszweig des Ortes gerettet hat, wurde er zum Ehrenbürger von Vallauris ernannt. Im Gegenzug schenkte Picasso dem Ort 1950 die Bronzeplastik L'Homme a I'Agneau (Der Mann mit dem Schaf), die vor der Kirche auf der Place Paul Isnard steht.

Picasso hielt die Skulptur für eine wichtige Arbeit: "Ich modellierte diese Statue an einem Nachmittag, aber nach Monaten der Reflexion und zahllosen Skizzen ... (Der Ton) war viel zu weich; er wollte nicht halten. Die Statue begann unter dem Gewicht des Tons zu schwanken. Es war schrecklich ! Sie drohte jeden Augenblick zusammenzubrechen. Ich musste schnell etwas tun... Wir nahmen Schnüre und banden den L'Homme a I'Agneau an die Deckenbalken. Ich beschloss, ihn sofort in Gips zu gießen. Das geschah noch am selben Nachmittag. Was für eine Arbeit! Ich werde es nie vergessen. . . Ich hatte vorgehabt, noch weiter daran zu arbeiten. Sehen Sie die langen dünnen Beine und die nur angedeuteten Füße? Ich hätte sie gerne noch aus geformt, damit sie mit dem Übrigen harmonieren. Ich hatte nicht die Zeit. . ."

 

 

Picassos Verbindungen zur Region sind zahllos. Wenn man von Vallauris aus auf der D35 Richtung Mougins fährt, sollte man einen Abstecher zu der kleinen Chapelle Notre- Dame-de- Vie machen, die über eine leicht zu verfehlende Abzweigung nach Osten auf der D3 zu erreichen ist. Die Einbahnstraße schlängelt sich die Hügel hinauf, die Kapelle liegt kurz hinter dem Hinweisschild, bei dem Parkplatz zur Linken. Die Gegend ist ein beliebtes Wandergebiet.

Picasso verbrachte die letzten zwölf Jahre seines Lebens in der benachbarten Villa Notre-Dame-de- Vie; sie ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich und von der Straße nicht zu sehen - wie die meisten teuren Villen in dieser Region. Das Haus, ein ehemaliges mas, hat Benjamin Guinness, der auch die Restaurierung der Kapelle finanzierte, vor dem Krieg in eine Luxusvilla umgewandelt.

Der berühmte Maler lebte und starb 1973 in Mougins, einem 8 km nördlich gelegenen, kleinen Ort.