Historie von Toulon

Wie die anderen Küstenstädte wurde Toulon unter dem Namen Telonion von den Griechen in Marseille gegründet.

Die Römer nannten den Ort Telo Martus und schätzten ihn hoch wegen des reichhaltigen purpurnen Farbstoffes, den die Muscheln in seinen Wassern lieferten und der bei der römischen Oberklasse sehr beliebt war.

Trotz seines großartigen Naturhafens wurde Toulon bis ins 16. Jh. militärisch nicht genutzt.

Dann aber machte es Ludwig XIV. zu seinem Hauptmarinestützpunkt. Vauban verstärkte die Befestigungen, die in den endlosen Kriegen Ludwigs ihre Bewährungsprobe zu bestehen hatten.

In diesen Jahren mussten Sklaven die berüchtigten königlichen Galeeren rudern. Sie waren gewöhnliche Kriminelle, politische Gefangene und Kriegsgefangene.

An den 15 m langen Rudern saßen pro Galeere 54 Mann. Für die Bürger Toulons war es ein Zeitvertreib, die Galeerensklaven im alten Hafen, dem Vieille Darse, zu beobachten.

Dieses Strafsystem wurde 1748 abgeschafft und ersetzt durch den bagne, ein Straflager, aus dem Victor Hugo den Jean Valjean in seinen Les Miserables entkommen ließ.

Während der französischen Revolution übergaben Toulons Royalisten die Stadt 1793 den Briten.

Beim Feldzug zur Rückgewinnung der Stadt machte sich der 23jährige Artillerieoffizier Napoleon erstmals einen Namen. Im Herbst jenes Jahres kommandierte er die sechswöchige Belagerung der anscheinend uneinnehmbaren britischen Befestigungsanlagen, des sogenannten «Kleingibraltars» in La Seyne an der Westseite des Hafens.

Er warf die Briten hinaus, und aus Dank machte ihn der Konvent zum Brigadegeneral.

Im 19. Jh., als die Franzosen ihr Kolonialreich aufbauten, war Toulon ihr Hauptmarinestützpunkt, die Stadt wuchs schnell und konzentrierte sich fast ausschließlich auf die Militärseefahrt.

Im 2. Weltkrieg besetzten die Deutschen Südfrankreich, und die Franzosen versenkten im Dezember 1942 im Hafen von Toulon ihre Flotte von 60 Schiffen, um sie nicht in die Hände des Gegners fallen zu lassen.

Im August 1944 wurde die Stadt von den Nazis wieder befreit.