Sartene
 
 
 
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Allgemeines zu Sartene

 

 

 

 

 

Sartene
Sartene, das über den Süden der Insel herrschte, bat sich in so mancher Hinsicht eine geheimnisvolle Atmosphäre bewahrt.

Diese Stadt war in früheren Zeiten Sitz gefürchteter Grundherren und eines der Zentren des korsischen Widerstands gegen die Besetzung durch Genua. Im vorigen Jahrhundert beherrschte eine kleine Gruppe mächtiger Familien auf äußerst willkürliche und despotische Weise das Leben in dieser Gegend; man bezeichnete diese Feudalherren als die »Jos«.

Sie scharten sich zu einander feindseligen Sippen zusammen und führten richtige Kriege, in die sich die übrige Bevölkerung, ob sie wollte oder nicht, hineingezogen sah. Wenn man nicht aus Sartene stammt, kein Nachkomme eines »Sartenais« ist, kann man unmöglich mit Sicherheit sagen, in welchem Ausmaß dieser Sippengeist noch weiterlebt und das tägliche Leben der Stadt beeinflußt.

Der Besucher weiß nichts von dem, was sich hinter den dicken Mauern und den geschlossenen Läden dieser finsteren Gebäude abspielt, die hoch und mächtig sind wie Festungen.

Die ganze auf einem Felsen nistende Stadt, zusammengedrängt auf schmalen Vorsprüngen der Berge, wirkt wie ein Ort, der in die Defensive gedrängt ist.

Im Innern bestätigen enge Straßen, mit Stufen angelegte Gassen, gewölbte Durchgänge, doppelte oder dreifache Eingänge diesen Eindruck. Die Bewohner von heute sind durchaus friedlich, häufig mitteilsam und verstehen sich darauf, sich genügend Zeit zwischen zwei Gängen auf die Wiese oder den Weinberg für eine Partie Boule zu nehmen.

Dabei ist es diese gelassene, ruhige Bevölkerung, die sich in einem ziemlich entfesselten Zustand an einem Umzug beteiligt, der unmittelbar auf das Mittelalter zurückgeht, die Prozesston des Catenacciu in der Nacht des Karfreitag.

Die Ketten und das schwere Kreuz, das der Hauptbüßer durch die Stadt trägt, sind das übrige Jahr hindurch in der Kirche hinter dem Portal, nach dem Eintreten links, aufgehängt.

Man beachte auch den Hochaltar, eines dieser außergewöhnlichen barocken Stücke aus buntem Marmor, die, wie man behauptet, im 18. Jahrhundert in Ligurien und in der Toskana sozusagen serienweise hergestellt wurden.

Von mehreren Punkten aus kann man die Stadt in ihrer Gesamtheit überblicken: von der Straße nach Bonifacio am südlichen Ortsausgang vor dem Friedhof; weit oberhalb des Ortes und auf den letzten Kilometern, wenn man sich von Propriano nähert.

Das ganze, stark zerklüftete Land in der Umgebung ist grün und fruchtbar. Die Weinberge liefern einen berühmten Wein. Im Hintergrund zeichnen sich die spitzen Gipfel der Bavella gegen den Himmel ab.