Salon de Provence
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Chateau de la Barben in Salon de Provence

 

 

 

 

Verlassen wir Salon in Richtung Pelissanne über die D 17 nach Osten, erreichen wir nach wenigen Kilometern das prachtvoll in südlich anmutenden Wäldern liegende Chateau de la Barben. Dieses Schloß wurde durch eine große Liebe berühmt, aber es ist entschieden zu großartig, um als kleines Liebesnest zu gelten.

Wenn es mittelalterlich-bescheiden auf dem Felsen hätte alt werden dürfen! Doch die Festung auf erzbischöflichem Grund, 908 zuerst erwähnt, kam 1474 in den Besitz eines der kühnsten und vom Glück begünstigten Geschlechter des französischen Südens. Es war Palamede de Forbin, der König Rene dazu überredete, die Provence in Frankreich aufgehen zu lassen, und Ludwig XI. setzte ihn dafür über die Provence. Erster Schloßherr auf Barben war sein Bruder Jean II.

Der berühmteste Schloßherr aber war Auguste de Forbin-La Barben. Er hatte 1806 Napoleons Schwester, Pauline Borghese, kennengelernt, wurde ihr Geliebter und Kammerherr und lebte mit ihr auf Barben, bis Napoleon ihn an die Front schickte. Dort brachte es der gebildete Schöngeist zum Oberstleutnant. Nach der Restauration wurde er Chef der königlichen Museen. In dieser Eigenschaft ließ er auch den Louvre instandsetzen.

Barben, das seit 1963 nicht mehr im Besitz des Marquis de Forbin ist, kann besichtigt werden. Trotz der Ausbesserungen nach dem Erdbeben von 1909 ist das Schloß innen viel schöner als außen. Die Ausstattung aus dem 19. Jahrhundert, im Stil des Empire und Second Empire, zeigt den Geschmack von Auguste. Eine Kostbarkeit für sich ist der Alkoyen in einem der Festungstürme.

Es wäre schön, wenn man, auf dem Weg weiter nach Osten, an die Besichtigung des Chateau de la Barben die des Schlosses von Vauvenargues anschließen könnte. Doch dieses Schloß kann nicht besichtigt werden.

In seinem Park ruht seit 1973 sein ehemaliger Schloßherr Pablo Picasso. Heute wird das Schloß zeitweise von Mitgliedern seiner Familie bewohnt. Doch die Menschen in dem stillen Dorf sind damit zufrieden: »Was glauben Sie, was hier sonst los wäre«, meinte der Besitzer des kleinen Tabakladens. Bei ihm gibt es nicht einmal einen Führer für das Schloß zu kaufen, dafür aber eine Wanderkarte von dem einzigartigen Ausflugsgebiet rund um die Montagne Sainte-Victoire.

Picasso soll erst beim Kauf des Schlosses erfahren haben, mit welch großen Namen er sich durch den Besitz verbindet: Luc de Clapier, Marquis de Vauvenargues, ist seit seinen »Reflexionen und Maximen« einer der Männer, die den Geist des 18. Jahrhunderts, des »Jahrhunderts des Lichts«, repräsentieren.