Sainte Agnes
 
     
   
     
     
     

 

 

 

 

 
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Allgemeines zu Sainte Agnes

 

 

 
 

Das malerische Ste- Agnes ist eines der attraktivsten villages perches der Region.

Das einzig Unangenehme an diesem Ort ist, dass man die Touristen lieber mit Souvenirs als mit Erinnerungen von dannen ziehen lässt.

Auf dem Weg nach Ste-Agnes mischen sich die vertrauten Oliven- und Zitronenhaine mit provenzalischem Maquis.

In etwa 700 Metern Höhe verschwinden die Oliven, robuste Wacholderbüsche, Kiefern und Föhren ragen über die Felsen.

In Ste-Agnes fallen die Nebel und die Temperaturen, vor allem am frühen Morgen. "Je vais me noyer dans la brume" ("Ich gehe mich im Nebel ertränken") lautete eine fröhliche Begrüßung der Dorfbewohner.

Unklar ist, wie die heilige Agnes zur Heiligkeit kam.

Nach einer Legende soll sie eine römische Kaiserin gewesen sein, die hier in einer Grotte vor einem Sturm Zuflucht suchte und aus Dankbarkeit eine Kapelle errichten ließ.

Eine farbigere Version besagt, daß Haroun, der Anführer der Sarazenen, sich ein Provencemädchen für seinen Harem aussuchte. Die keusche Agnes widersetzte sich ihrem Entführer solange, bis dieser zum Christentum übertrat.

Seit dem 12. Jahrhundert stritten sich die Grafen von Ventimiglia und die Grafen der Provence um diesen Ort. Im 16. Jahrhundert wurde das alte Chateau niedergerissen, die Steine wurden in anderen Gebäuden verbaut.

Die Ruinen des Chateau blicken auf einen Friedhof und einen Pinienwald.

Beim Aufstieg, insbesondere im Frühjahr, hängt Dunst zwischen den Kirschblüten, Kräutern und Pinien.

Auf dem Gipfel lichtet sich der Nebel, und der Blick erstreckt sich von den Alpen über die Küste bis nach Korsika.

Direkt unterhalb der Ruinen des Chateau liegt am Fuße eines Felsens das Dorf.

Die Place de Mairie ist von mittelalterlichen Bauten gesäumt, darunter auch die Pfarrkirche Notre-Dame-des-Neiges (17. Jahrhundert).

Die Honig- und Kräuterläden hier sind nur ein kleiner Vorgeschmack auf die vielen Geschäfte in der Rue Longue. Mit den blumengeschmückten Bogengängen, den restaurierten Häusern und braven Hunden ist Ste-Agnes fast zu perfekt.

Allerdings drängeln sich an Sommertagen auf der Rue Longue viele Emaillehändler und Kräutersammler, Seifenverkäufer und Kristallgraveure, Schmuckhändler und Hersteller von Trockenblumengestecken.

Die Rue Longue führt bis zum Square Ste-Agnes am Rande einer Schlucht. Hier wurde die erste Kapelle in den Fels geschlagen.

Übrig geblieben sind nur ein kleiner Schrein und eine Statue der Heiligen. Die Kapelle wurde beim Bau einer Verteidigungsanlage entlang der Grenze zerstört.

Ab 1930 war die Bedrohung durch die Italiener allgegenwärtig, so entschloss man sich zu einer Verlängerung der Maginotlinie von der Küste bis in die Berge hinter Sospel.

Bis heute ist das Fort Ste-Agnes eine eindrucksvolle Verteidigungsanlage, erreichbar nur über eine Zugbücke.

Die schrulligen Dortbewohner schreiben es dem Geist der heiligen Agnes zu, der sich immer noch in der Grotte in der militärischen Befestigung aufhalten soll, daß sie den Krieg überlebten.

Am 21. Januar, ihrem Namenstag, wird die Heilige mit einem Konzert in der Morgendämmerung, mit Karneval und einer Prozession zu der Eglise Notre-Dame-des-Neiges gefeiert.

Die Rue des Comtes Leotardi führt, vorbei an überdachten Durchgängen und mittelalterlichen Befestigungsanlagen, aus dem Ort hinaus.

Am Weg liegt die Vieille Auberge, die raviolis maison, tarte agnesoise und Panoramablicke verspricht.

Wer Ste-Agnes verläßt, ohne zuviel gegessen oder sich mit Pinien-Duftwasser oder Sarazenen-Schmuck beladen zu haben, sollte einen Spaziergang auf dem Maultierpfand nach Gorbio machen.

Der Chemin du Pierre Rochard ist nach dem Gemeindepriester benannt, der während des Krieges regelmäßig nach Menton marschierte, um die Nahrungsmittelrationen zu holen.