Saint Remy de Provence
 
 
 
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Allgemeines zu Saint Remy

 

 

 

 

Das mit seinem Rundboulevard, den traulichen Gassen und dem Hauptplatz so sympathische Saint-Remy muß man bei Fahrten durch die Provence sehr häufig passieren, ohne daß man sich dabei in dem Ort aufhält.

Man kommt vielleicht auch nicht dazu, die Stadt zu besuchen, wenn man das Glück hat, eines der 17 Zimmer zu bekommen, die von Catherine Bon im Chateau des Alpilles in einem angenehmen Haus von 1820 vermietet werden. Hier wohnt man ruhig an der D 31, etwa zwei Kilometer von Saint-Remy entfernt.

Doch man sollte eigentlich in Saint-Remy-de-Provence selbst wohnen und es nicht nur besuchen. Als Stadt stand es stets im Schatten von Arles, und sein Eigenleben hat es beinahe insgeheim entwickelt.

Im Ort gibt es eine malerische Miniaturarena, in der unterschiedlichste Veranstaltungen stattfinden, und außerdem gibt es in dieser Stadt etwas, das in der trockenen Provence rar ist: Wasser. Früher führte nicht nur die Via Aurelia an diesem Ort vorbei, sondern auch der Aquädukt für Arles.

Man lebte in Saint-Remy so lange im römischen Frieden, bis die Goten kamen, und als sie nach Spanien weitergezogen waren, gab es nur noch wenig Überlebende. Diese kehrten aus der Macchia der Alpilles in die Ebene zurück und gründeten neue Dörfer, das eine in den Mauern von Glanum, das andere auf dem Boden des heutigen Saint-Remy.

Glanum

Im Jahre 737 wurde der Ort Glanum eine Beute der Sarazenen; die Römersteine aus dieser Zeit sind heute die eine Sehenswürdigkeit in der Stadt Saint-Remy; sie befinden sich dicht an der Straße. Die andere, nur einige Schritte davon entfernt, ist das romanische Kloster von Saint-Paul-de-Mausole.

Spätestens 1134 wurde mit dem Bau der heute erkennbaren Kirche begonnen, die an der Stelle eines anderen Gotteshauses entstand.

In den Jahren 1140 bis 1150 folgte der Bau des Klosters. Nach den Verheerungen des Hundertjährigen Krieges endete das klösterliche Leben 1481, aber 1605 zog hier wieder eine Bruderschaft der Franziskaner ein, die sich vor allem der Krankenpflege widmete.

Daran knüpfte um 1810 ein Arzt mit dem Namen Mercurin an, der die Pflegeanstalt den Schwestern von Saint-Joseph de Viviers überließ.

Berühmt wurde diese Anstalt aber wegen eines Patienten, der 1889 freiwillig hierher kam — es war der Maler Vincent van Gogh.

»Ich habe ein kleines Zimmer mit grau-grüner Tapete und zwei wassergrünen Vorhängen, die ein sehr blasses, von winzigen, blutroten Strichelchen belebtes Rosenmuster haben...

Seit ich hier bin, hat mir der verwilderte Garten mit seinen großen Pinien, unter denen hohes, ungepflegtes, mit Unkraut vermischtes Gras wächst, zum Arbeiten genügt, und ich bin noch nicht ausgegangen. Aber die Landschaft von Saint-Remy ist sehr schön, und allmählich werde ich wahrscheinlich kleine Ausflüge machen...

Durch das vergitterte Fenster habe ich den Blick auf ein umfriedetes Kornfeld, eine Aussicht a la van Goyen; darüber sehe ich am Morgen die Sonne in ihrer Herrlichkeit aufgehen«,

schrieb van Gogh am 25. Mai 1889 an seinen Bruder Theo.