Saint-Benoît-sur-Loire
 
 
 
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Sehenswertes in Saint-Benoît-sur-Loire

 

 

 

 

 

   
Ottrott
  Basilika von Saint-Benoît-sur-Loire
   
   
  Die Stiftung von Fleury
   

Das Dorf von Saint-Benoit-sur-Loire nannte sich früher Fleury. Es war eine galloromanische Villa, die im VII Jahrhundert unter Leodabold, dem Abt einer Abtei aus dem Orleanais, zu einem Kloster wurde, das unter der Schutzhertschaft der hl. Maria und des hl. Petrus stand.

Im VII Jhd waren viele Klöster gegründet worden, und Fleury hätte gut eines unter den vielen anderen sein können. Aber bald sollte es einen besonderen Platz einnehmen, in seinem Besitz befanden sich nämlich außergewöhnliche Reliquien: die des Patriarchen des klösterlichen Lebens, St. Benedikts selbst, dessen Klosterregel sich bald bei allen Mönchen des Abendlandes durchsetzen sollte.

Der Heilige Benedikt starb um 550 auf dem Mont-Cassin, in dem Kloster, das erst kurz vorher hier von ihm erbaut worden war. Im Jahre 580 jedoch war es von den Lombarden angezündet und zerstört worden, so daß die Mönche flüchteten und in Rom Zuflucht suchten.

Der heilige Ort verwahrloste, und die Reliquien des Hl. Benedikts und seiner scholastischen Schwester ruhten ehrvergessen unter den Ruinen, so Papst Georg der Heilige in seinen Dialogen, die damals zu den von den Klöstern bevorzugten Lesestoffen gehörten.

Der Vorsteher der Ordensgemeinschaft von Fleury hatte dann die Idee, aus diesen kostbaren Reliquien seinen Klosterschatz zu machen. Einer der Mönche — er soll Aygulphe geheißen haben — wurde mit einer kleinen Truppe zum Mont-Cassin geschickt.

Auf dem Gipfel des Berges führte eine Erscheinung Aygulphe zum Grabe des Heiligen. Am frühen Morgen sammelte er mit seinen Mitbrüdern die Gebeine ein, um sich dann sofort auf den Rückweg zu machen. Ihr Einzug in Fleury war ein Triumpf, Wunder ereigneten sich, sobald sie das Tor des Klostergeländes durchschritten hatten.

Die Gebeine des hl. Benedikts wurden zunächst in einer Betkapelle des Klosters aufgehoben — der Kirche Saint-Pierre — um dann in der neuen Kirche Sainte-Marie aufbewahrt zu werden, an deren Platz sich heute die Basilika befindet.

Fleury wurde in kurzer Zeit zu einem der berühmtesten Wallfahrtsorte des Abendlandes: von überall kamen die Menschenmengen herbeigezogen, Bauern und arme Leute als auch Könige und Fürsten, die ihren Glauben durch zahlreiche Stiftungen, Immunitäten und Steueraufhebungen bezeugten.

Die Bibliothek wurde um zahlreiche Manuskripte bereichert, insbesondere um alte Klassiker, von denen das Kloster eine fast vollständige Sammlung besitzt, was für die damalige Zeit eine Seltenheit war. Aus Fleury stammen die ältesten Manuskripte Cäsars, die uns bis heute bekannt sind.

Ciceros Abhandlung, De Republica, die heute verloren ist, existierte damals in Form eines Manuskriptes im Armarium. Auch fehlten nicht, wie es sich gehört, die kirchlichen Schriftsteller; so zum Beispiel zwei Handschriften vom Hl. Augustinus und Hl. Hieronymus, Manuskripte, die fast zu Lebzeiten der Autoren geschrieben worden waren.

Neben der Bibliotek war ein Scriptorium eingerichtet worden, wo die Bücher abgeschrieben und verziert wurden.