Saint-Benoît-sur-Loire
 
 
 
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Sehenswertes in Saint-Benoît-sur-Loire

 

 

 

 

 

   
Ottrott
  Basilika von Saint-Benoît-sur-Loire
   
  Das Nordportal
   

Auf der Nordseite des Längsschiffes befindet sich ein riesengroßes Portal, das lange Zeit das Hauptportal der Basilika war, durch das die Pilger kamen, um zum Hl. Benedikt zu beten.

Verstümmelt und teilweise zerschlagen, ist es noch nicht vollkommen restauriert worden, bildet aber dessen ungeachtet ein sehr schönes Ganzes. Man sieht in der Mitte den Christ majestätisch und belehrend auf seinem Thron.

Seine rechte Hand erhebt sich zum Segen, während er mit der linken Hand das auf seinen Knien geöffnete Evangelienbuch hält. Es ist ein seltenes Thema, man sieht den Christ des öfteren als Richter am jüngsten Tage.

Um ihn herum die vier Evangelisten über ihren Schreibtafeln, auf die sie seine Worte niederschreiben. Oben, rechts der Hl. Johannes und links der Hl. Lukas mit ihren Gesichtern zum Herrn gewandt. Die zwei Evangelisten unten dagegen, der HI .Markus links und der Hl. Mathias rechts (ihre Symbole sind sehr gut über einen jeden erkennbar) hören aufmerksam zu, indem sie in Richtung der sich über ihnen befindenen Symbole die Stirne runzeln.

Engel, in sorgsam gefalteten Gewändern füllen die untere Bogenrundung aus. In der oberen Bogenrundung die anderen Apostel auf dem vom Herrn versprochenen Thron, einjeder hält sein Zeichen in der Hand. So erkennt man links unten den HI. Petrus mit den Schlüsseln.

Man hat dieses Portal mit dem Tympanon von Chartres und anderen großen Kirchen des ausgehenden XII und anfänglichen XIII Jhd vergleichen können. Aber anstelle der priesterlichen Feierlichkeit dieser Kunstwerke, finden wir hier einen feinfühligen Realismus, begleitet von ausgesuchter Sorgfalt im Detail, ohne daß dabei auch nur im geringsten dem religiösen Gesamteindruck geschadet wird.

Eine etwas vereinfachte Ausgabe dieses Portals sieht man in Saint-Pierre-le-Moutier (Nievre).

Im unteren Teil stellt ein großer Sturz die Geschichte der Überführung der Reliquien des Hl. Benedikts von Italien nach Frankreich dar.

Links die Szene, als die Reliquien im Grab des Mont-Cassin gefunden werden. In der Mitte die leider sehr beschädigte Szene des doppelten Wunders, durch das die Gebeine des Hl. Benedikts von denen der Hl. Scholastik hatten getrennt werden können: Auferstehung eines kleinen Jungen und eines kleinen Mädchens.

Das Wunder fand am Eingang von Fleury statt, am Ort den man mit Sainte-Scholastique zu bezeichnen pflegt. Dann rechts der triumpale Einzug der Reliquien des Hl. Benedikts ins Kloster.

Das Thema ist originell und wahrheitsgetreu behandelt. Der Steinmetz war sicherlich ein Mönch oder zumindest jemand, der in Fleury gelebt hatte und sehr gut seine Gebräuche kannte.

So hat er z.B. mit Präzision die Tonsuren der Mönche wiedergeben können, indem er die bärtigen Mönche auf der Reise von den bartlosen unterschied, die mit den Reliquien ins Kloster einziehen.

Nach den Brauchvorschriften von Fleury mußte sich nämlich einjeder für den Vorabend der Feierlichkeiten zur Überführung der Reliquien rasieren.

Dieser Tag war ein großes Fest im Kloster. So welch ein Ausdruck des Triumpfes, welch ein Schwung bei den Trägern des Schreins, was durch die Bewegung und Geschmeidigkeit des Faltenwurfes unterstrichen wird und uns an die Antike erinnert. Ein schönes Bild zum Ruhm des Herrn des Klosters, zu dessen Ehre zahlreiche Besucher unter diesen Türsturz hindurchzogen.