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Samuel Beckett in Roussillon

 

 

 

 

 

Vielleicht fällt dem Besucher, der in die „Hauptstadt des Ockers“ auf dem Berg, „von dem Gold und Blut fließen“, fährt, ein Haus an der Kreuzung der Straßen nach Goult und nach Apt, 0,9 km vom Ort entfernt, auf, ein Haus, beschattet von einem mächtigen Baum, umzäunt von einer hohen Mauer aus Feldsteinen.

Hier lebte fast zwei Jahre lang, von 1942 bis 1944, Samuel Beckett.

Der Dichter hatte in Roussillon eine Zuflucht gefunden, arbeitete als Taglöhner bei Monsieur Aude und Monsieur Bonnelli.

Während des Krieges war Roussiilon so etwas wie ein Sammelpunkt der Geächteten, vor allem einiger jüdischer Familien, berichtet, in einer winzigen, kärglichen und halbverfallenen Stube, an einem wackeligen Tischchen sitzend, über das eine verschlissene Samtdecke gezogen ist, der Präsident du Syndicat d‘lnitiative de Roussillon, Elie Blanc.

Ganz beiläufig erwähnt er es, geht in die Nachbarkammer, sucht lange nach vergilbtem Papier, zeigt dann Briefe (Cher Elie Blanc) und Fotos von Bekkett, räuspert sich und fährt mit schnarrender Stimme fort.

Eines Abends, es war Anfang Winter 1942, benachrichtigten mich die Diemensteins — Sie wissen, das war eine berühmte Diamantenschleiferfamilie —‚ daß zwei Tage zuvor ein Ehepaar, irische Juden, angekommen sei. Wenig später schon wurden sie mir vorgestellt.

Samuel Beckett und seine Frau.

Was sie brauchten, war ein Dach überm Kopf und Arbeit, gleich welche. Elie Blanc und seine Freunde halfen. Und sie verbrachten häufig die Abende bei den Becketts. „Das Haus auf dem Hügel knarrte, wenn der Mistral es schüttelte, die Türen quietschten, und im Winter saßen wir, obwohl das Feuer im Herd brannte, frierend und behielten unsere Mäntel an.

Madame Beckett führte die Unterhaltung. Beckett, erschöpft von der harten Landarbeit, starrte stumm in die Flammen. Manchmal sprach er davon, was nach dem Krieg sein würde, was er schreiben würde, er hofft auf die Zukunft und lebte auf sie zu. Madame indes, um uns zu erheitern, spielte Les Roses de Picardie oder das Lied von dem kleinen grauen Haus.

In den ersten Septembertagen des Jahres 1944 verließen die beiden Roussillon. Elie Blanc half ihneen Ihr armseliges Gepäck auf einen Wagen zu laden. Bekett gab Elie Blanc die Hand: Ich habe viel gelitten hier, nicht durch die schuld der Leute, sondern durch die Schuld des Schicksals. Ich werde nie vergessen, was Sie mit Ihren Freunden für mich getan haben, aber ich werde nie wiederkommen.“

Beckett hat Wort gehalten, sagt Elie Blanc.