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Sankt Peter und Paul in Rosheim

 

 

 

 

 

 

Willkommen in der Kirche Sankt Peter und Paul in Rosheim!

Rosheim, eine ehemalige freie Reichsstadt im Zehnstädtebund, zählt zahlreiche Bauwerke aus dem Mittelalter, unter denen das schönste die romanische Kirche Sankt Peter und Paul ist.

Die Kunsthistoriker halten diese Kirche für ein Schmuckstück der romanischen Baukunst im Eisass. Sie zeugt von der großen stadtgeschichtlichen Bedeutung, die Rosheim in jener Epoche innehatte. Ihr nüchterner Stil und ihre reine Architektur haben die Jahrhunderte überdauert.

Sie wurde vermutiich in den Jahren 1145-1167 als Pfarrkirche in Verbindung mit dem « Meyerhof » -einem Lehen des Klosters von Odilienberg -erbaut. Im Mittelalter gab es zwei Pfarreien: die Pfarrei von Sankt Peter, die reichsunmittelbar dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unterstand (unter dem Geschlecht der Staufer) und die Sankt Stephanskirche, die unter der Herrschaft des Bischofs von Straßburg stand.

Die Kirche bildete den Mittelpunkt des Lebens, das sich hinter der ersten Stadtmauer abspielte. Die beiden Stadttore in unmittelbarer Nähe (das Schultor und das Rathaustor) zeugen davon.

Man muss sich die Kirche mit einem angrenzenden Friedhof vorstellen: auf dem Platz vor der Kirche wurde unweit der anliegenden Pachtgebäude des Klosters Odilienberg, der Wochenmarkt abgehalten (die alten Mauerreste auf der Westseite und rückwärtige zerfallene Gebäudeteile bezeugen dies.)

Schon von Anfang an war die Kirche dem Heiligen Petrus geweiht (auf der Westseite steht die Statue des Heiligen mit dem Schlüssel zum Paradies in der Hand und mit einem unterlegenen Löwen zu seinen Füßen.

Im 17. Jh. kam der Heilige Paulus dazu. (Darstellung im Glasfenster des Chors).

Rechterhand vom Chor befindet sich der ehemalige Chorturm der ursprünglichen Kirche, die aus dem ersten Drittel des 12. Jahrhunderts stammt. Dieser Chorturm sollte nach dem Bau der neuen Kirche abgerissen werden, ist aber glücklicherweise erhalten geblieben. Er grenzt an die rechte Mauer des Querschiffes, wo sich die berühmte Silbermann Orgel befindet (1733).

Das Rundfenster:
Dieses Ringen zwischen einem Menschen und einem geflügelten Drachen kann sowohl an mythische Episoden erinnern als auch an Christus, der die Christen aus dem Schlund des Drachen (der Hölle) gerettet hat.

Die beiden wunderbar gestalteten menschlichen Figuren unterhalb des Turms:

Der Legende nach soll es sich um einen Grafen und einen Einsiedler handeln; doch geht es eher darum, das materielle und das spirituelle Leben, mit dem sich jeder Mensch auseinandersetzen muss, zum Ausdruck zu bringen. Das Leben der Menschen, die für ihren Lebensunterhalt schwer arbeiten müssen, wird auf der Südseite durch den Menschen mit dem Almosenbecher in der Hand dargestellt. Die andere Figur -halb kniend- ist Sinnbild für den Menschen, der sich Gott zuwendet.

Figuren der Attika:
es handelt sich bei diesen Statuen um Löwen, die hilflose Menschen in ihren Klauen halten. Ob als Löwe, als Drache oder als Bär: diese Figuren symbolisieren immer das Böse, das den Menschen belauert.

Die Männer tragen verschieden lange Barte -ein Hinweis darauf, dass die Versuchung l jedem Menschenalter eintreten kann. Die obere Figur an der Südseite hat auffallend kleine Brüste: was darauf hinweisen kann, dass auch die Frauen der Versuchung zum Opfer fallen. Bemerkenswert ist, dass die Figuren auf der Südseite nackt sind, während sie auf der Nordseite Kleider tragen; ein Hinweis darauf, dass es sowohl Sünden der Seele, als auch des Leibes gibt.

Die Orgel
Es handelt sich um das letzte Werk des Orgelbauers Andreas Silbermann. Sie befand sich ursprünglich hinten im Mittelschiff und wurde nach den Renovierungsarbeiten im Jahre 1863 im ehemaligen Chorturm aufgestellt.

Der Kreuzgang
stammt aus dem 19. Jahrhundert und zeugt von der Frömmigkeit der Gläubigen, wenn sie an den Kreuzwegstationen vorbeigehen, die an das Leiden Jesu erinnern.

Rosheim und die Heilige Jungfrau Maria
Nach den schrecklichen Ausschreitungen im Dreißigjährigen Krieg suchte die Rosheimer Bevölkerung im Jahre 1695 Gottes Hilfe und stellte die Stadt unter die Schirmherrschaft der Mutter Gottes. Das wunderschöne Gemälde am Eingangstor im Osten der Stadt möchte dies dem Besucher verdeutlichen.

Die Lourdes - Grotte
wurde 1932 erbaut. Nach alter Tradition findet am Abend des ersten Septembersonntags eine Prozession von der Sankt-Stefans-Kirche zu dieser Lourdes- Grotte statt, bei der die Gläubigen ihre Fürbitten an die Mutter Gottes richten.

Zu diesem Anlass werden alle Lichter in der Stadt gelöscht und tausende von kleinen Kerzen beleuchten die Häuser entlang des Prozessionswegs.

Der Innenraum der Kirche
Beim Betreten der Kirche Sankt Peter und Paul wirkt der helle nüchterne Sandstein sanft und friedvoll; dabei sollen die Wände ursprünglich bemalt gewesen sein. Der heute schmucklose Zustand ist auf die Restaurierung im Jahre 1968 zurückzuführen.

Wenn Sie sich umsehen, bemerken Sie oben manchmal Menschengestalten als schmückende Dekoration. Auffallend ist die Verzierung des nordöstlichen Kapitells: es sind 21 Köpfe, deren verschiedene Gesichtsausdrücke die Vielfalt des Lebens ausdrücken.

Charakteristisch für die romanische Baukunst ist das Tonnengewölbe, das auch hier anzutreffen ist. In den Seitenschiffen finden sich Kreuzgratgewölbe, im Hauptschiff, im Querschiff und im Chor Kreuzrippengewölbe. Beachtet man die Rippen, so sind sie rund im Hauptschiff, kantig im Querschiff, und im Chor eine Kombination aus beiden Arten.

Der Kreis steht meistens als Symbol für die Ewigkeit und Vollkommenheit Gottes, das Quadrat symbolisiert das Menschliche und die Natur.

Die Romanik
Bei der Besichtigung dieser Kirche werden Sie die Besonderheiten der romanischen Baukunst entdecken einer für den Oberrhein typischen Architektur des 12. Jahrhunderts, wonach zahlreiche Kirchen in Europa gebaut wurden.

typische merkmale der romantik
-Ausgewogenheit der Ausmaße: die Gesamtlänge der Kirche beträgt 36 Meter, die Höhe zum Glockenturm ebenfalls 37 Meter.

Das Hauptschiff und die beiden Seitenschiffe bilden zusammen ein geostetes lateinisches Kreuz. Der Osten steht für die aufgehende Sonne und symbolisiert die Auferstehung.

Die mächtigen, bis zu einem Meter breiten Mauern werden von kleinen Rundbogenfenstern durchbrochen.

In der Romanik wurden einfache geometrische Motive verwendet (Kreis, Rechteck, Achteck). Als Verzierungen dienen Arkaden mit voller Wölbung und Schachbrettmuster.

Die in das Gebäude integrierten Verzierungen bestehen aus Reliefskulpturen mit wiederkehrenden geometrischen Mustern und Akanthus-Motiven.

Sowohl biblische als auch weltliche Motive mit erzieherischem oder unterhaltendem Charakter wurden ausgewählt, wobei Fabelwesen und Allegorien miteinbezogen wurden, um ganz gezielt eine Botschaft zu übermitteln.

12 Köpfe an den Gewölbeanfangssteinen
Im Mittelalter waren die Zahlen sieben und zwölf von großer Bedeutung, weil sie eine Kombination aus den Zahlen drei und vier bilden. Die Zahl drei steht für das Göttliche und die Zahl vier symbolisiert die irdische Welt.

die Aussenfiguren
Damit wir die Botschaften verstehen können, die uns unsere Vorfahren aus dem Mittelalter hinterlassen haben, müssen wir uns den ständigen Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, sowie die Harmonie zwischen dem menschlichen und dem göttlichen Wesen verdeutlichen.

Diese Botschaften sind auch heute noch aktuell!

Besonderheiten
Bemerkenswert sind vor allem Farbe und Qualität des Steins: gelber Sandstein mit diesem warmen Farbton ist in der näheren Umgebung kaum zu finden.

Hier waren qualifizierte und tüchtige Handwerker nötig. Freistehende Statuen: aus diesem Stein wurden unter anderem freistehende Statuen geschaffen, die man von allen Seiten betrachten kann. Sie befinden sich am Dach. Diese am Oberrhein neue Position wurde zum ersten Mal in Rosheim angewandt.

Der achteckige Glockenturm wurde 1286 -nach einem Brand- im gotischen Stil wieder aufgebaut. Der rötliche Buntsandstein, der vom gelben Farbton absticht und an den Außenmauern der alten Kirche vorherrscht, weist Löcher auf, die auf die Bauarbeiten zurückzuführen sind.

Sehenswürdigkeiten Glocken
Rosheim hat das Glück, ein wunderbares Glockengeläut zu haben; die sieben Glocken beider Kirchen sind perfekt aufeinander abgestimmt, wenn sie an Festtagen zusammen läuten. Es befinden sich im Glockenturm der Sankt Peter und Paul Kirche drei Glocken:

Suzanne (1843) Gewicht: 2853 kg /gibt das C an
Marie (1921) Gewicht: 850 kg / gibt das E an
Ottilie (1921) Gewicht: 650 kg / gibt das G an

Die Evangelisten: In der Apsis rindet man die Symbole für die vier Evangelisten. Es ist für den Evangelisten Markus der Löwe, für Johannes der Adler, für Lukas der Stier und für Matthäus der Engel (Diese Darstellung wurde während der Französischen Revolution zerstört.) Jede Tierfigur trägt das Buch seines Evangeliums in den Krallen.

Kirchen- und Gemeindeleben
Wahrend der Sommerzeit wird der Sonntagsgottesdienst in der Kirche Sankt Peter und Paul abgehalten.

Die Kirche ist sowohl für Hochzeiten als auch für Kirchenkonzerte sehr beliebt. Seit einigen Jahren bildet die Kirche einen reinen und schlichten Raum für zeitgenössische Künstler.

Jeden Sommer finden hier unter der Schirmherrschaft der Diözese von Straßburg moderne Kunstausstellungen statt.

In der Advents- und Weihnachtszeit kann eine sehr schöne Barockkrippe im Chorturm der ursprünglichen Kirche besichtigt werden.

In der übrigen Zeit werden die Gottesdienste in der Sankt Stefanskirche abgehalten. Diese wurde 1785 von dem Baumeister Salins de Montfort im neoklassizistischen Stil erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Wir laden Sie ein, auch dieses Gotteshaus zu besuchen.

Aitere Informationen und Materialien sind im Verkehrsbüro erhältlich. Für Ihren Besuch in unserer Pfarrkirch bedanken wir uns.

Wenn Sie uns darin unterstützen wollen, die beiden Kirchen zu unterhalten, so bitten wir Sie um ein Opfer.

Ein herzliches Dankeschön!