Rocamadour
 
 
 
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Sehenswertes in Rocamadour

 

 

 

 

 

 

Rocamadour Kapelle Notre-Dame

Die Kapelle Unsere Liebe Frau befindet sich im Mittelpunkt des geistlichen Viertels. Ihr jetziges Aussehen hat nichts mehr zu tun mit dem ursprünglichen Oratorium, das soviele Pilger angezogen hat.

Nachdem 1479 ein Felsbrocken auf die Kapelle gefallen war, hat Denys de Bar sie wieder aufgebaut und vergrößert. Als Bessonies und seine Protestanten sie 1562 plündern und in Brand setzen, müssen die Stiftsherren das Gewölbe wieder errichten.

Sie benutzen die Gelegenheit, um eine Kuppel für die "Wunderglocke" hinzuzufügen.

DIE WUNDERGLOCKE AUS DEM IX. JH.

Diese alte schmiedeeiserne Glocke scheint aus der Karolingerzeit zu stammen.

Im Heiligtum Unserer Lieben Fraue hat sie einen Ehrenplatz eingenommen, seit sie im Rufe steht, die Wunder, die die Jungfrau an Schiffbrüchigen vollbringt, zu verkünden.

Hier sind die "Tatsachen": jedes Mal, wenn jemand auf dem Meer in Gefahr ist, Notre-Dame anruft und verspricht, nach Rocamadour zu kommen, läutet die Glocke von selbst.

Die Stiftsherren und Bürger des Ortes begeben sich zur Kirche, wo sie Tag und Stunde des Glockenläutens schriftlich festhalten. Wenn dann später die Wallfahrer kommen, kann man die Gleichzeitigkeit beweisen, und das ist schon mehrmals geschehen...

Die Religionskriege beschädigen erneut die Kapelle, die im 19. Jh. restauriert wird. Der Abt Chevalt (Architekt des Bischofs von Cahors) vergrößert sie um mehr als das Doppelte, indem er die Chorhaube weiter nach hinten versetzt.

Er behält einen Teil, u.a. die südliche Fassade mit dem gotischen Portal und dem Fresko "Drei Tote und drei Lebende" bei.

"Drei Tote und drei Lebende"

Der Grundgedanke dieser Szene ist stets der gleiche, aber die bildliche Darstellung ändert sich im Lauf derzeit: zuerst handelt es sich nur um Leichen, die aus ihren offenen Gräbern kommen, um die drei Lebenden daran zu erinnern, daß auch sie sterblich sind.

Im 15. Jh. dann erscheinen die Toten drohend und greifen die Lebenden an. In Rocamadour zeigt das Fresko aggressive Tote: der eine schwingt einen Speer, um zu töten; der zweite hält ein Leichentuch für die Bestattung; der dritte (seit man ein zusätzliches Fenster geschaffen hat, nicht mehr zu sehen) trug eine Totengräberschaufel, um Gräber auszuheben.

Alten Berichten zufolge waren die drei Lebenden drei Ritter auf reich ausgestatteten Pferden, die bestürzt vor der schreckenerregenden Erscheinung anhalten. Oben in den Wolken ist der Ewige Vater als Zeichen für die Dreifaltigkeit.

Inneres der Kapelle Notre-Dame

Die Kapelle schmiegt sich an den Felsen, der ihr als Westmauer dient. Über ihrem steinernen Kirchengestühl sind Quergewölbe mit gebrochenem Bogen, während Spitzgewölbe Schiff und Chor überdachen.

Der Heilige Martial soll der Legende zufolge den ursprünglichen Altar geweiht haben.

Notre-Dame von Rocamadour

Die schwarze Jungfrau von Rocamadour ist eine hölzerne Schreinplastik aus dem 12. Jh. vom Stil "Majestas Mariae" oder Thron der Weisheit. Das Jesuskind auf ihrem linken Knie hat die Gesichtszüge eines Erwachsenen; von beiden geht ein Eindruck friedlicher Allmacht aus.

Die Zeit hat zahlreiche Spuren auf ihnen hinterlassen, und man hat sie später mit Silberplättchen bedeckt.

In acht Jahrhunderten hat die Plastik viel mitgemacht und ist stark beschädigt. Am 20. Dezember 1235 wird sie von Helle de Ventadour entweiht, der sie von seinen Soldaten steinigen.

DAS GRABMAL DES HEILIGEN AMADOUR

Seit der Leichnam des angeblichen Dieners der Jungfrau verschwunden ist, hatt Amadours Grabmal, ein einfacher in den Felsen gehöhlter Sarkophag, seine Bedeutung verloren.

Das kleine Oratorium mit Dach und Altar besteht nicht mehr, nur die leere Grabnische mit ihrem schmiedeeisernen Gitter ist noch da.

ROLANDS SCHWERT:
Nahe der Kapellel Notre-Dame ist eine Nachahmung von Rolands Schwert, das er der Legende zufolge Notre-Dame von Rocamadour dargebracht hat, in den Felsen eingelassen.

ROMANISCHES FRESKO
(Ende des 12. Jhs.) Verkündigung und Heimsuchung. Die Verkündigung: der Engel Gabriel, himmlischer Bote, zeigt der Jungfrau Maria ein Spruchband, auf dem der Mariengruß steht. Die Jungfrau ist mit einer Taube auf dem Kopf, Zeichen des Heiligen Geistes, dargestellt.

Bei der Plünderung und dem Brand von 1562 kann man sie im letzten Moment den Flammen entreißen. 1885 stehlen Diebe ihre goldene Krone und die Juwelen, die Plus IX. geschenkt hatte.

Schließlich mauert man sie 1942 ein, damit die deutschen Besatzungstruppen sie nicht mitnehmen; aber die Feuchtigkeit greift das Holz an.

Dank der Restaurierungsarbeiten des letzten Jhs. thront sie jedoch jetzt als allgegenwärtige Herrscherin in ihrem Heiligtum.