Rhone-Alpes - Spezialitäten

Wein

Um ihren Wein einzukaufen, müssen die Sommeliers in Rhone-Alpes nicht weit reisen. Schließlich gibt es an der Rhone und natürlich im Beaujolais ausgezeichnete Weine.

Südwestlich von Villefranche-en-Beaujolais liegen die Pierres dorees, jene pittoresken Dörfer mit goldfarbenen Steinhäusern wie Oingt, Theize oder Bagnols, in denen der Beaujolais zu Hause ist.

In Anse stellt Pascal Gayot uns sein Weingut Domaine de la Logere vor. Wie jeder Winzer hat auch er seine Eigenheiten. So lagert er seinen Wein in alten Bierfässern. „Das sind Eichenfässer aus München", erzählt er bei einem Rundgang durch sein Weingut, in dem er Rose, Weißwein und Rotwein produziert.

Nicht selten sind die Besucher überrascht, wenn er ihnen einen weißen Beaujolais anbietet. „Die wenigsten sind enttäuscht. Ich denke, das ist der Wein der Zukunft. Der Boden hier ist ideal für die Chardonnay-Traube." Geringe Erträge, eine sorgfältige Auswahl der Trauben und natürlich gutes Wetter sind für Gayot die wichtigsten Voraussetzungen für einen guten Wein.

Gayot keltert aus drei Vierteln seiner Ernte den Beaujolais nouveau. „Der ist rubinrot und hat einen niedrigen Säuregehalt. Es ist ein Wein, den man gut trinken kann", so der Winzer.

Wer einen ähnlichen Roten genießen will, sollte sich im rund 50 Kilometer entfernten Roanne an der Loire umsehen. Wie im Beaujolais dominiert dort die Gamay-Traube, die besonders frische Rotweine hervorbringt. Der fruchtige Wein muss wie der Beaujolais jung getrunken werden.

Ebenso interessante, jedoch weit teurere Tropfen lassen sich an der nördlichen Rhone erstehen. Für festliche Anlässe empfiehlt sich ein Cote Rotie, ein Rotwein, der von der Qualität, allerdings auch vom Preis her, fast konkurrenzlos ist.

Ähnliches gilt auch für den Chateau-Grillet. Der edle Weißwein entfaltet ein atemberaubendes Bukett. Doch wer entlang der Rhone zwischen Vienne und Valence auf Entdeckungsreise geht, kann hier auch hervorragende Weine kennenlernen, die erschwinglicher sind.

In der Nachbarregion des Cote Rotie findet man den Condrieu, einen ausgezeichneten Weißwein, der zu Frankreichs Spitzenweinen zählt. Im Süden schließen sich die Gebiete St. Joseph, Crozes-Hermitage und Hermitage an.

Deren dunkle, kräftige Rotweine werden aus der Syrah-Traube gekeltert und versprechen höchsten Genuss, ganz gleich ob sie jung oder alt getrunken werden. Eher etwas für Weißwein- und Sektfreunde ist die Region Bugey auf halber Strecke zwischen Lyon und Genf.

Der Cru des Bugey ist ein Rose-Sekt, der nach einer überlieferten Methode gekeltert wird. Der Cerdon ist ein aromatischer Sekt mit niedrigem Alkoholgehalt.

Kaum bekannt sind hingegen die Weingebiete in Savoyen. Spritzige Weißweine, aber auch schwere Rotweine kommen aus dem Gebiet zwischen Genf und Albertville. Spezialität ist eindeutig der Weiße. Der kalkhaltige Boden, ein mildes Klima und viel Sonne bieten ideale Voraussetzungen für gute Weine.

Kaufen sollte man sie vor Ort, denn in den Handel gelangen diese Weine fast gar nicht. 88 Prozent werden in der Region getrunken.