Luberon
 
 
 
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Die Luberon Historie

 

 

 

 

Lebensraum
Der Luberon, teils noch geheimnisvoll, teils weitbekannt, wartet mit einer Vielfalt von hübschen Dörfern und Städtchen auf, die alle provenzalischen Charme und viel Umweltbewußtsein an den Tag legen.

Sie sind aus Trockenstein gemauert und mit der unendlichen Farbpalette aus Ocker getönt. Sie liegen versteckt in den schützenden Falten des Bergmassivs oder klammern sich an die Hänge und geben so ihrer besonderen Lebenskunst in rührender Weise Ausdruck.

Die Geschichte prägt den Rahmen

Der Luberon war schon seit der Altsteinzeit und bereits wesentlich stärker in der Neusteinzeit besiedelt. Er wurde schnell kulturelle Drehscheibe und Gastland. Besonders in unsicheren Zeiten oder Phasen der politischen oder religiösen Verfolgung wurde er zum Zufluchtsort.

Im Luberon stammen, abgesehen von den Oppidums, die meisten Dörfer aus dem Mittelalter. Im Laufe der Geschichte zeichneten sich hauptsächlich zwei Siedlungsformen ab: zum einen gab es die oft hochgelegenen Dörfer, die sich häufig um das mittelalterliche Schloß des Lehnsherren oder um die Kirche scharten, oder weit verstreute Bauernhöfe und Hütten.

Am häufigsten findet man hochgelegene Dörfer, die entweder auf einer Felsspitze oder an einem Hang um die Wasserstellen liegen und von Mauern umgeben sind. Von der Auslegung her sind sie sich ähnlich mit ihren hohen, schmalen Häusern mit den oft kleinen Öffnungen und dicken Mauern, die vor der Sommerhitze schützen sollen. In der Mitte befindet sich der Dorfplatz, an dem die gemeinsam genutzten Anlagen und ein schattiger Brunnen liegen.

Die Männer, die auf dem Feld arbeiteten, mußten sich natürlich von ihrer Wohnstätte entfernen. Daher findet man verstreut im Gelände Trockensteinhütten, sogenannte „Bories", die als Unterschlupf und Werkzeugkammer dienten. Diese kleinen, ohne Bindemittel oder Mörtel gebauten Häuser entstanden im Laufe der landwirtschaftlichen Entwicklung und der Erschließung neuer Anbauflächen.

Im Zuge der Bauarbeiten wurden die kargen, kalkhaltigen Böden der Hochebenen von Steinen befreit, um eine landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen. Die Steine dienten auch zum Bau von niedrigen Mauern, um Bodenabschwemmungen zu verhindern und Vieh einzupferchen.

Im Gegensatz dazu findet man Bauernhöfe auf reinen Landwirtschaftsflächen. Entsprechend gestaltet ist die mit der Landwirtschaft verbundene Architektur. An den Höfen kann man den gesellschaftlichen Stand des Besitzers erkennen. Um das Wohngebäude wurden Wirtschaftsräume gebaut, die um einen quadratischen, mit einer hohen Mauer umschlossenen Innenhof liegen.

Diese Veränderungen haben im Laufe der Zeit die Landschaft und Umwelt geprägt und eine spezifische Architektur geschaffen, die den hochgelegenen Dörfern eine so besondere Harmonie verliehen hat.

Im Luberon werden deshalb mit Stolz vier der sieben „schönsten Dörfern Frankreichs" des Vaucluse verzeichnet: Gordes, Lourmarin, Minerbes und Roussillon.

Mit ihrem jeweils individuellen Charme, den sie bei einem Streifzug durch die Gassen auf den Besucher versprühen, sind sie wirklich sehenswert!

Aber diese vier Schmuckstücke des Luberon sollen die anderen Städtchen und Dörfer nicht in den Schatten stellen, die alle mit ihrem eigenen Reiz den Luberon verdienterweise bekanntgemacht haben.

Von den Ressourcen her reichte die herkömmliche Ziegen-und Schafzucht, der Anbau von Oliven und Wein und einiger Getreidearten im Zuge des Hufstrebens der modernen Wirtschaft bald nicht mehr aus, und die Landwirtschaft mußte diversifiziert werden. So wurde der Lavendelanbau und die Seidenraupenzucht eingeführt.

Ab dem 19. Jahrhundert mit seinen landwirtschaftlichen Umwälzungen und den Bevölkerungsbewegungen zogen sich dann die Dörfer bis in die Ebenen hinein und kamen so in den Genuß moderner Handels- und Kommunikationsmittel.

Als Folge davon leerten sich die „alten" Dörfer und verfielen allmählich. Gleichzeitig konnten die Dörfer am Südhang, die durch ihren fruchtbaren Boden im Vorteil waren, den Obst- und Gemüseanbau fördern, wodurch auch die Bevölkerung vor Ort blieb.

Heute hat sich der Trend mit dem modernen Tourismus ins Gegenteil verkehrt. Die Dorfbevölkerung wächst stetig an und die meisten Dörfer wurden wunderbar restauriert. Zudem ist die legendäre provenzalische „Lebenskunst" im Luberon besonders präsent und hat diesem lange Zeit abgelegenen Landstrich zu allgemeiner Beliebtheit verholfen.