Luberon
 
 
 
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Tiere und Pflanzen im Luberon

 

 

 

 

Der Luberon ist für Botaniker eine Fundgrube: Ungefähr 1.500 höhere Pflanzenarten wurden registriert, darunter zahlreiche mediterrane Arten und Raritäten.

Die Vielfalt ist den Höhendifferenzen, dem unterschiedlichen Kleinklima (z. B. am Nord- und Südabhang des Luberon-Massivs) und der häufig noch extensiv betriebenen Landwirtschaft zu verdanken.

So wurden auf dem Luberon zahlreiche Orchideenarten gezählt, darunter Schönheiten wie Bertolonis Ragwurz; hier wachsen Breitblättrige Platterbse, Etruskisches Geißblatt, die rotblütige Silberweiße Zistrose, mehrere Wildtulpenarten, Silberdistel, Dichternarzisse und Türkenbund.

Besonders interessant und farbenprächtig ist der Blütenteppich auf dem kahlen und windigen Luberon-Kamm (650-1125 m) im Juni und anfang Juli, bevor die kopfstarken Schafherden alles abgeweidet haben.

Polsterbildende und gegen Trockenheit resistente Pflanzen herrschen in Stein und Fels vor.

Auf den Bergwiesen wachsen Orchideen, Grasblättriger Hahnenfuß, Alpenklee, Südfranzösischer und Strauchiger Lein, Apenninen-Sonnenröschen, Berg­ oder Purpur-Wundklee, Kantabrische Winde.

Auf den Höhen des Kleinen Luberon kommt das unscheinbare Nebroden-Meerträubel vor, ein Überbleibsel aus ferner Urzeit mit blassgelben Blüten.

Die Garrigue breitet sich aus, wo es heiß und trocken ist, vorwiegend am Fuß des Luberon und auf dem Plateau de Vaucluse bis auf etwa 800 m Höhe.

Charakterpflanze auf hartem Kalkboden ist die Kermeseiche mit ihren stacheligen, immergrünen Blättern.

Auf brüchigem und mergeligem Kalk herrscht der Rosmarin vor, der oft bereits im Dezember himmelblau blüht und betörend duftet.

Spätere Blüher in der Rosmarin-Garrigue: Zwerg-Schwertlilie, Binsenlilie, Osterglocke, Graubehaarte Zistrose, Thymian, Graslilie.

Auf Ocker gedeihen Pflanzen, die sich von den Garrigue-Gesellschaften deutlich abheben.

Strandkiefern bilden lichte Wälder, hier und dort gibt es Kastanienbäume.

Heidekräuter, Besenginster und Adlerfarn wachsen im Unterholz. Die rote oder gelbe Erde ist ein idealer Nährboden für Orchideen: Von 39 im gesamten Luberon festgestellten Arten stehen 26 auf Ocker.

Die ersten Zedern keimten um 1860 aus Samen, die findige Förster aus Nordafrika mitgebracht und am Nordhang des Petit Luberon, südlich von Lacoste, in den Boden gesteckt hatten.

Mittlerweilen hat sich der Zedernwald auf 250 ha ausgedehnt und gewinnt als Holzlieferant an Bedeutung. Unter dem schattigen Dach der stattlichen Koniferen behagt es vor allem den lichtunabhängigen Pilzen, unter anderem Arten, die sonst nur in den Bergwäldern Nordafrikas vorkommen.

Das Massif des Cedres ist durch einen Waldlehrpfad mit Informationstafeln erschlossen.

Das Nebeneinander von naturnahen, einsamen Gegenden und einem immer noch großen Anteil an extensiv bewirtschaftetem Kulturland ist auch der Artenvielfalt der Tiere förderlich.

Neben 42 Säuger­ sind 214 Vogelarten beobachtet worden, davon brüten 143 im Luberon.

Die Schluchten und Felsbänder sind das Reich der Greifvögel, unter denen der Habichtsadler das prominente Sorgenkind ist.

1993 nistete noch ein einziges Paar im Park, und es musste gefüttert werden, weil seine wichtigsten Beutetiere - vorwiegend Kaninchen und Rothühner- nicht mehr ausreichend vorhanden sind, um die Ernährung des Nachwuchses zu garantieren.

Zu größerer Hoffnung Anlass geben die Schmutzgeier, deren Bestand in den vergangenen Jahren langsam anstieg. Auch sie erhalten ihre Futterration.

Weitere Felsenbewohner des Luberon sind Dohle, Blaumerle, Alpensegler, Steinrötel, Felsenschwalbe, Felsen ­und Hohltaube.

Auf den mit Gebüsch bewachsenen Graten brüten Feldlerchen, Neuntöter, Zippammern, Dorngrasmücken und Heckenbraunellen.

Unter den Vögeln der Garrigue ist das schöne Rothuhn zwar eines der auffälligsten, wurde jedoch durch den Jagddruck außerordentlich selten.

Schlangenadler finden hier genügend Beute: z.B. Smaragd­ und Perleidechsen sowie die gelbgestreifte Sandläufer-Eidechsen.

Auf Reptilien hat es auch die ungefähr 2 m lange Eidechsennatter abgesehen.

Trotz der Nutzung der Durance ist sie für Biber ein Dorado.

Leichter zu beobachten sind allerdings ihre südamerikanischen Verwandten, die Nutrias, die auch tagsüber auf Nahrungssuche gehen und nicht sehr scheu sind.