Der Luberon in Frankreich - Dörfer
Seit dem Ende des letzten Weltkrieges ist es bei einer Reihe von Freiberuflern und Aussteigern Mode geworden, im Luberon zu wohnen, aber seine Dörfer haben sich trotz allem noch ihren alten Charme bewahrt.
Um sie herum hatte sich im Krieg sehr viel Schreckliches ereignet.
Bosco, der 1933 in Sivergues wohnte, schrieb über einen Spaziergang, den er zwischen den neugebauten Zweithäusern des Dorfes unternahm:
"Um fünf Uhr morgens lief ich durch Sivergues auf einen kleinen Hügel hinauf. Kein Wind, nicht einmal eine Brise wehte. Alles war total ruhig. Ich lief über abgebrochene Äste, hörte nur ihr Knacken. Im Dorf sah ich viele neue Häuser mit frisch gehauenen Balken und durch die Fenster neue Einrichtungen, neue Tapeten und Stuck an den Decken.
Dagegen schienen die alten Häuser des Dorfes verlassen und leer, wie tot.
Einige neue Häuser hatten sogar eine Hausnummer, das ist in einem alten Dorf wohl das traurigste, was es geben kann."
Diese Zeiten sind schon lange vorbei. Die alten Häuser wurden längst aufgekauft und durchwegs mit viel Geschmack und Liebe zum Detail von den neuen Besitzern restauriert.
Die Dörfer Oppede, Menerbes, Lacoste und Bonnieux rivalisieren stark miteinander, denn jedes hat den Anspruch, das schönste mittelalterliche oder aus der Renaissance stammende Dorf zu sein.
Im Westen ragen die Ruinen von Oppedele-Vieux, dem alten oppidum, in die Höhe, das schon fast im wuchernden Gestrüpp verschwunden ist.
Viele Häuser wurden wieder instand gesetzt und sind heute von Künstlern bewohnt.
In der alten Burg von Menerbes an der D 109, die im 19. Jahrhundert restauriert wurde, wurden die Hugenotten von Scipion de Valavoir ein Jahr lang von den Truppen Heinrich III. belagert.
Saignon
Lacoste
Oppede
Lourmarin
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