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Das Elsass / Märchen und Legenden

 

 

 

 

Märchen und Legenden aus dem Sundgau und anderswoher.

         
Märchen und Legenden
  Das weisse Fräulein von Carspach
   
   

Es war einmal ein hübsches junges Mädchen, das in einem Schloss wohnte, welches in einer schrecklichen Sturmnacht vollständig verschwand. Seitdem irrt das Fräulein jede Nacht in den umliegenden Wäldern umher.

Manchmal kommt sie, um traurige Weisen an einem Brunnenrand zu singen. Vor Verzweiflung die Hände ringend geht sie bis zum FUSS des Andachtsbilds der Heiligen Jungfrau, lässt sich auf die Knie fallen und verschwindet als Blitz in der Erde.

Tagsüber kann man ihr Klagelied hören: „Oh Ewigkeit, wie bist du doch so lang, wie bist du doch so lang..."

Was für einen schwerwiegenden Fehler hat dieses Mädchen wohl begangen , dass ihr Schloss auf diese Weise zerstört und sie zu solchen Qualen verdammt wurde? Keiner weiss es.

Eines Tages hatte ein Mann aus Hirtzbach, dem sie zufällig begegnete, mit ihr Mitleid und so nahm sie ihn zu einer schweren Eisentür mit, die zu einem Keller führte. Dort sagte sie ihm, er solle das Tor öffnen, hineingehen und einen Schatz herausholen.

Er brauche sich vor den Ungeheuern, die den Schatz bewachten, nicht zu fürchten, sie würden ihm nichts antun. Der Mann wurde jedoch von Angst gepackt und ergriff die Flucht. Da erhob sich sogleich ein mächtiger Windstoss und das weisse Fräulein fing den Flüchtigen wieder ein. Es flehte ihn mit Tränen in den Augen an, sich dieses Schatzes zu bemächtigen.

Nur so könne sie nämlich von dem Fluch, der auf ihr laste, erlöst werden. Noch mehr erschreckt denn je liess sich der Mann auf nichts ein und ergriff abermals die Flucht.

Nun aber jammerte die Unglückselige: „Jetzt muss ich auch noch warten bis hier eine Linde wächst, aus deren Holz eine Wiege hergestellt werden kann. Der erste Junge, der in ihr schläft, wird die Macht besitzen mich zu erlösen. Allerdings erst, wenn er das dreissigste Lebensjahr erreicht hat !"