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Historie von Burgund

 

 

 

 


Aus bunter Vorzeit
Burgund ist nicht erst seit der Erfindung der Autobahnen eine Durchgangslandschaft.

Die Spuren, die vergangene Zivilisationen hier hinterlassen haben, machen aus der Region ein offenes Lesebuch der Jahrtausende.

Das obere Seinetal: eine bronzezeitliche Verkehrsader

Leitfaden durch ein gutes Stück burgundischer Geschichte und Landschaft ist die Seine. Dieser Handelsweg zwischen Ärmelkanal und Mittelmeer seit der Bronzezeit vor rund 3000 Jahren wurde im 6. Jh. v. Chr. zur Machtbasis der Keltenfürstin von Vix.

Die riesige Bronzevase groß­griechischer Herkunft in ihrer rekonstruierten Grabkammer im Museum von Chatillon-sur-Seine zeugt noch heute eindrucksvoll von ihrem Ruhm.

Kernland keltischer Macht
Die Schicksalsstunde, in der Gallien zu einem Teil des römischen Reiches wurde, schlug ebenfalls im heutigen Burgund. In Bibracte, der befestigten Hauptstadt der Häduer im südlichen Morvan, versammelten sich die gallischen Völker anno 52 v. Chr. und wählten den Arverner Vercingetorix zu ihrem Heerführer; einige Monate später wurde das gallische Heer durch Cäsar nach der schier endlosen Belagerung von Alesia vernichtend geschlagen.

Beide Stätten geben nach und nach die Zeugnisse ihrer bewegten Vergangenheit preis: in Alesia ist die gallorömische Stadt mit ihren Häusern und Werkstätten, Tempeln, Theater und Forum im Ausgrabungsfeld zu durchwandern, das Museum bereichert sich alljährlich um neue Fundstücke, während die hohe Bronzestatue des Vercingetorix weit über die heute so friedlichgrüne Landschaft des einstigen Schlachtfeldes blickt.

Das hochmoderne Museum von Bibracte stellt die vorrömische Vergangenheit Burgunds sehr lebendig eingebettet in den gesamt-keltischen Zusammenhang dar. Führungen durch die Ausgrabungsstätte schaffen auch Uneingeweihten Zugang zu der weitläufigen, einst von Straßenlärm und Schmiedehämmern widerhallenden Stadt, in der Cäsar mit der Niederschrift seines „Gallischen Krieges" begann.

Unter dem Zeichen Roms
Doch Augustus war der römische Friede gallischer Prägung nicht geheuer. So bot er den Häduern eine neue Stadt ein wenig weiter nordöstlich an, ebenso komfortabel wie Bibracte, nur nicht so leicht zu verteidigen: Augustodunum, das heutige Autun.

Zwei römische Stadttore sind hier noch erhalten zusammen mit der fast kompletten Umfassungsmauer, und im römischen Theater wird allsommerlich die antike Geschichte der Stadt in Freilichtaufführungen dargestellt.

Lebendige Zeugnisse gallorömischen Alltagslebens, darunter die ersten Anzeichen christlicher Religionsausübung, enthält das Rolin-Museum der Stadt.

Im heutigen Nordburgund entstand mit Agedincum - heute Sens -ebenfalls ein wichtiges Zentrum gallorömischer Zivilisation, weitaus bedeutender als das nahegelegene Lutetia - Paris. Die rekonstruierte Thermenmauer im Museum der Stadt, die Fundamente eines römischen Stadthauses darunter und die äußerst reichhaltige gallorömische Sammlung des Museums lassen die einstige Bedeutung der Stadt erahnen.

Doch waren nicht nur die Städte von römischer Kultur durchdrungen: der Thermalquellenkomplex Fontaines Salees bei Vezelay ist ein ländlich-idyllisches Paradebeispiel der Romanisierung Galliens.

Steinzeitjäger und Feuersteinkünstler
Bereits in der Altsteinzeit haben Menschen die Ressourcen des heutigen Burgund geschickt zu nutzen verstanden - und dabei einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Region hinterlassen.

Die Tropfsteinhöhlen von Arcy-sur-Cure bei Vezelay sowie Blanot und Aze im Maconnais dienten Bären- und Mammutjägern als Stützpunkte. Am malerischen Felsen von Solutre, im äußersten Süden Burgunds, schlugen Pferdejäger alljährlich ihr Lager auf, um sich auf Kosten der vorbeiziehenden Wildpferdeherden mit Fleischvorräten für den Winter zu versorgen - und dies einige Jahrzehntausende lang.

Das Ergebnis: ein Magma von hunderttausend Pferdeskeletten und erstaunlich große, flache, elegante Feuersteinklingen in Form überdimensionaler Lorbeerblätter. Deren Bearbeitungstechnik und viele andere interessante Einzelheiten über das Leben der Steinzeitmenschen sind sehr lebendig vor Ort in einem unterirdischen Museum dargestellt.



Als der Mensch die Natur bezwang
Die geographische Lage Burgunds hat Eisenerz, Kohle, Ölschiefer und andere mehr - früh zu industriemäßiger Nutzung geführt. Wenn man von der ältesten erhaltenen Schmiede Europas in der Abtei Fonlenay einmal absieht, ist das älteste technologische Zeugnis Burgunds das Schmiedewerk Buffon bei Montbard.

Der große Naturhistoriker hatte hier im 18. Jh. ein wahres Modellprojekt verwirklicht, das auch heute noch zu besichtigen ist. Wurde in Buffon noch mit Holz gefeuert, so verdankte Le Creusot seinen Aufstieg an die Spitzenposition der später den nahegelegenen Kohlevorkommen von Montceau und Blanzy.

Das „Ecomusee" im Industriellenfamilie Schneider - ursprünglich als Kristallfabrik der Königin Marie-Antoinette errichtet - zeugt von allen Aspekten der Handwerkzeug und Fabrikmodellen bis hin zum hauseigenen Theater, in dem Staatschefs - als Land - fürstlich unterhalten wurden.