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Die Landschaftsformen der französischen Alpen

 

 

 

 

Die Landschaft der französischen Alpen

 

Die eis- und firngeschmückten Gipfel der Viertausender, übermächtig aus der Weite gewaltiger Gletscherströme aufragend, repräsentieren am ehesten den besonderen und einzigartigen Charakter im Landschaftsbild der Westalpen.

Gegenüber den Hochregionen des östlichen Alpenraumes erscheinen Gipfellagen und Vergletscherung in einer anderen, nächst größeren Dimension.

Darüber hinaus offenbart sich in den einzelnen Regionen die ganze Vielfalt alpiner Erscheinungsformen mit den sattgrünen Wiesen- und Weideflächen lieblicher Tallagen, mit wildromantischen Schluchten, dichten Wäldern, nacktem Fels bizarrer Bergformen und majestätischen Firndomen.

In den Seenlandschaften, vom kleinen, stillen Bergsee bis zu den riesigen Binnengewässern, begegnet man der gleichen Vielfalt.

Die Eigenart im Landschaftsbild der Regionen wird von den geologischen und klimatischen Gegebenheiten bestimmt und orientiert sich an der geographischen Lage des jeweiligen Gebietsteiles.

So entspricht der Norden des Hochgebirgsraumes im Landschaftscharakter am ehesten dem gewohnten Bild einer Alpenlandschaft mit sanft geneigten Wald- und Wiesenhängen und steilen, kahlen Felspartien der Gipfelfluh.

In den Gebirgslagen des äußersten Südens sind weite Flächen verkarstet und durch eine spärliche Vegetation geprägt, während sich die breiten Tallagen dank günstiger klimatischer Bedingungen zur Kulturlandschaft gewandelt haben.

Als besonderes Charakteristikum präsentiert sich dort die Vielzahl enger, tiefer Taleinschnitte, die canonartig das Gebirge durchziehen.

In den Zentrallagen des westlichen Alpenraumes beherrschen mächtige, zu höchster Höhe aufragende Gipfel mit ganzjährig weißem Firnschmuck das Landschaftsbild, das in die Weite ausgedehnter Gletscherströme einmündet.

Eine Sonderstellung nimmt das Seengebiet mit Lago di Corno, Lago di Lugano und Lago Maggiore ein.

Vor nördlichen und westlichen Witterungseinflüssen geschützt, entfaltet sich hier in relativ niedriger Höhenlage die landschaftliche Schönheit mediterraner Gefilde, wie sie sonst nur um einige hundert Kilometer weiter südlich angetroffen wird.

Die Nähe zu den hohen alpinen Gipfellagen zeichnet diese Region in besonderem Maße aus.

Mehr noch als im übrigen Alpenraum nehmen die Bergriesen westlicher Hochregionen die alles beherrschende Vorrangstellung ein.

Weit im Westen erreicht der Montblanc, gewissermaßen als Eckpfeiler, mit 4807 m die höchste Gipfelhöhe Europas.

In den Walliser Hochalpen dominiert die Vielzahl der Viertausender, angeführt vom Monte-Rosa-Massiv als zweithöchster Erhebung der Alpen mit der Dufourspitze, 4634 m.

Durch seine erhabene Gestalt und die beachtliche Höhe von 4478 m weist sich das Matterhorn als König der Berge aus.

Nicht zuletzt das Geschehen um die relativ späte Erstersteigung unterstreicht in tragischer Weise diesen Vorrang.

Weit nach Norden vorgelagert, erreichen die Gipfellagen des Aaremassives im Finsteraarhorn 4275 m Höhe, gefolgt von Aletschhorn, Jungfrau und weiteren Viertausendern.

Auch in der Paradiso-Gruppe und weiter südlich, im Pelvoux-Massiv, wird die Viertausendmeter-Marke überschritten.

Damit sind jedoch nur die höchsten Gipfellagen angesprochen. Als Massenerhebungen mit gletschergerahmten Gipfeln weisen sich daneben noch die Urner und Glarner Alpen, die Adulagruppe, die Vanoise und südliche Ausläufer aus.

Als isolierter Eckpfeiler überragt schließlich der Monviso mit 3841 m deutlich die Berge der Umgebung.

Während für die Erhaltung des alpinen Tierbestandes und seltener Pflanzenarten vieles getan wird, erweist sich der Landschaftsschutz als Stiefkind regionaler und übergeordneter Planung.

So wirkt sich die Expansion der Ferienorte zu riesigen Wintersportzentren gewiss nicht vorteilhaft aus, zunehmende Zersiedelung des Alpenraumes und Verlust des ursprünglichen, dörflichen Charakters in Orten mit bodenständiger Bindung sind zwangsläufige Folgeerscheinungen.

In einigen Gebietsteilen Frankreichs werden solche Zentren ohne direkte Anbindung an bestehende Orte in besonderen Tallagen als Hotelstädte neu errichtet. Damit wird zwar eine übermäßige Konzentrationsdichte an bestimmten Stellen erreicht, der Charakter des eigentlichen Siedlungsraumes mit seiner landschaftlichen Eigenart bleibt jedoch weitgehend erhalten.

Sicher mag man geteilter Meinung sein, ob Hochhäuser als Hotelkomplexe sich den Proportionen der Landschaft unterordnen. Mit der größeren Anzahl von Stockwerken wird jedoch eine übermäßige Flächenausdehnung vermieden, zudem lassen sich Aufwendungen für die Infrastruktur deutlich senken.

Es ist auch nicht einzusehen, dass saisonbedingte Einrichtungen gewissermaßen als Repräsentationsobjekte ausgerechnet an weithin sichtbaren, exponierten Lagen entstehen müssen, statt sich an der eigentlichen Zweckbindung zu orientieren.

Skitouren und lange Abfahrten, die dem Landschaftserlebnis mit großartigem Ausblick auf die Gipfelwelt gewidmet sind, bleiben ausgesprochenen Individualisten vorbehalten und entsprechen keineswegs den Erwartungen der Massen.

So bleibt nur zu hoffen und zu wünschen, dass es gelingen möge, Massentourismus und Landschaftsschutz miteinander in Einklang zu bringen und die Grenzen der Belastbarkeit eines Hochgebirgsraumes zu erkennen, damit eine der schönsten Landschaften Europas das bleibt, was sie nach mehr als zweitausendjähriger Entwicklungszeit geworden ist: gesunder Lebensraum und viel begehrtes Ferienziel.