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Die französischen Alpen / Gletscher

 

 

 

 

Die Gletscher der französischen Alpen

 

Das charakteristische Landschaftsbild hochalpiner Regionen wird von Gletscherströmen geprägt, die im westlichen Alpenrum aufgrund ausgedehnter, gewaltiger Massenerhebungen riesige Ausmaße aufweisen.

Als Kinder der Eiszeit nehmen sie sich gegenüber ihren Vorfahren zwar recht bescheiden aus - reichte die Vergletscherung in der Würmeiszeit mit ihrem Ende vor etwa 20.000 Jahren doch weit in das Alpenvorland.

Mit Eisstärken, die nach Hunderten von Metern gemessen werden, und Längen bis zu 20 Kilometern ist ihre Größe dennoch beachtlich.

Die Flächenbedeckung ist nicht konstant, da Wachstum und Schrumpfung periodischen Schwankungen unterworfen sind.

So wird bei einem Teil der Gletscher gegenwärtig ein Rückgang beobachtet, während andere bereits wieder zu den Tallagen hin vorstoßen.

Von den Eisströmen der Westalpen ist der Große Aletschgletscher gar der größte im gesamten Alpenraum, gefolgt vom Gornergletscher und anderen in den Walliser Hochalpen und im Montblanc-Gebiet.

Gelegentlich nur, im unmittelbaren Gegenüber zu gewaltigen Gletscherbrüchen und Eiskatarakten, mag man einen Eindruck von der Mächtigkeit der Eismassen gewinnen.

Verborgen unter einer geschlossenen Schneedecke werden Ausmaß und Gefährlichkeit oft unterschätzt.

Wie anders wäre es sonst zu verstehen, dass allzu Unbekümmerte an leicht zugänglichen Steilen auf dem Eis herumtollen, als handle es sich um eine verschneite Wiesenlandschaft.

Bis in die Sommermonate sind gefährliche Spalten von Schneebrücken überdeckt und so dem Einblick entzogen. Für den Bergwanderer und Hochtouristen lohnt sich die Kenntnis vom Wesen der Gletscher, daher sollen die wichtigsten Fakten in der Folge kurz umrissen werden.

Gletscher werden genährt von Firnschnee und Lawinen.

Durch meterhohe Auflage und seitlichen Druck wandeln sich locker gefügte Schneemassen zu Eis, das, in der Tiefe verdichtet, immer grobkörniger wird.

In Höhen über der klimatischen Schneegrenze fallen Niederschläge nahezu das ganze Jahr über als Schnee.

Dieser Bereich des Gletscherstromes wird Nährzone genannt.

Lagen, in denen das Eis durch Sonneneinstrahlung und höhere Temperaturen zu schmelzen beginnt, bilden die Zehrzone, die sich bis zur Zunge erstreckt.

Der Druck neu hinzukommender Schneemassen pflanzt sich von der Nährzone ausgehend seitlich nach der Richtung fort, die nicht durch Bergwände abgegrenzt wird.

Dieser Vorgang ist somit unter anderem Ursache für die Gleit- und Fließbewegung des Eisstromes.

Die Geschwindigkeit der Bewegung ist abhängig von der Flächenausdehnung des Nährgebietes, vom Gefälle und der Beschaffenheit des Untergrundes.

Die seitlich begrenzenden Bergwände wie auch der felsige Untergrund erzeugen einen Reibungswiderstand, so dass die Geschwindigkeit des Gletscherflusses hier geringer ist als an der Oberfläche.

Durch diese unterschiedliche Geschwindigkeit werden Spannungen erzeugt, die zur Rissebildung im Eis führen.

Risse gewaltigen Ausmaßes treten als Spalten offen zutage, vermehrt an den Rändern und über Unebenheiten des Untergrundes. Auch eine Gefällezunahme führt zur Häufung von Spalten.

Eine besonders steile Neigungsänderung lässt den Gletscherbruch entstehen, der von mächtigen Eistürmen, den Seracs, begleitet ist.

Querspalten, die deutlich von Störungen in den Bewegungsabläufen herrühren, werden ihrer Querschnittsform nach auch V­Spalten genannt, da sie an der Oberfläche meist breiter als in der Tiefe sind.

Längs zum Gletscherfluss verlaufende Spalten (A-Spalten) sind in der Regel oben schmäler und erreichen im Gegensatz zu den Vorerwähnten eine größere Tiefe, in seltenen Fällen bis zum Untergrund.

Durch Abriss des Gletschers öffnen sich an dessen oberen Rande der oft recht tückische Bergschrund und die Randkluft, die sich an den Seiten hin fortsetzt.

Unten endet der Gletscher in der gerundeten Zunge mit dem Gletschertor; aus dem die Schmelzwässer im Gletscherbach hervortreten.

Soweit sich oberhalb des Gletscherstromes Zehrzonen anderer Eisströme befinden, sind solche Gletscherbäche auch an der Oberfläche anzutreffen.

Auf seinem langen Weg werden dem Gletscher durch Steinschlag von höheren Hanglagen Felsblöcke, Steine und Geröll zugeführt, die oft große Teile der Oberfläche bedecken.

Dieses Gesteinsmaterial wird zusammen mit Abriebprodukten zu Tale transportiert und in Stirnmoränen angelagert.

Auch an den Seiten und in der Mitte werden mächtige Moränenwälle geschaffen. Die Mittelmoräne entsteht meist beim Zusammenfluss zweier Eisströme aus der Vereinigung zweier Seitenmoränen.

Fast alle großen Gletscher der Alpen sind Muldengletscher. An steilen Bergflanken haftende Eismassen werden Hängegletscher genannt.

In Höhen weit über dreitausend Meter sind vergletscherte Gipfel und Grate keine Seltenheit - nicht zu verwechseln mit Firnkappen, die alle hohen Gipfel zieren, jedoch zum Teil aus verfirntem Schnee und nicht aus Eis bestehen.

Stark vergletscherte Bergregionen sind im westlichen Alpenraum die Urner und Berner Alpen, die Walliser Hochalpen, das Montblanc-Massiv, die Gran-Paradiso-Gruppe und das Pelvoux-Massiv.

Beachtliche Gletscherströme werden jedoch auch in den Glamer Alpen, in der Adulagruppe und im Massiv der Vanoise angetroffen.