Verdon-Schlucht
- Grand Canon -
 
 
 
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Der Grand Canon in Frankreich Beschreibung

 

 

 

 

Eine der berühmtesten Natursehenswürdigkeiten Europas mit mehreren hundert Meter tiefen Canons, durch die ein türkisfarbenes Wildwasser rauscht; atemberaubende Ausblicke, Panoramastraßen und anstrengende, aber romantische Wanderungen; mehrere Stauseen in typischer Haute­ Provence-Landschaft.

Die Verdon-Schlucht ist der spektakulärste aller französischer Canons mit Felsabstürzen bis zu 700 m und einem Wildbach, dessen außergewöhnliches Grün ihm den Namen gegeben hat (vert = grün). Sie zählt zu den 3 Sterne - Sehenswürdigkeiten, die bequem mit Bus oder Privatauto besucht werden können und entsprechend viele Touristen anlocken.

Der 21 km lange Grand Canon vom Point Sublime bis zum Aussichtspunkt über dem Lac Sainte-Croix (Belvedere de Galetas) ist der großartigste Teil des Flusses. Er macht bei den Balcons de la Mescla einen scharfen Knick, wo sich drei Schluchten treffen: die Grande Gorge im Osten, der Petit Canon im Westen und der Artuby-Canon von Süden her.

Der Artuby versiegt in den Sommermonaten vollständig, hat sich aber trotzdem eine tiefe Rinne in den Fels gesägt. Der Verdon entspringt beim Mercantour-Nationalpark nahe dem Allos-Paß und mündet nach 175 km unterhalb von Manosque in die Durance.

Die Kalkplateaus, durch die sich der Verdon seinen Weg gebahnt hat, entstanden vor 200-80 Mio. Jahren durch Meeresablagerungen. In einem langen Prozeß verformten sich die Sedimentschichten, am prägendsten bei der letzten Auffaltung der Alpen, als eine große, von Osten nach Westen verlaufende Bruchzone entstand, in der sich Süß- und Meerwasser sammelte. Eines dieser Sammelbecken war die Hochebene von Valensole, die durch Konglomeratgestein (mit Gips zusammengebackene Kiesel) aufgefüllt ist. Die Wassermassen stauten sich und überflossen. Dabei bildeten sich mit der Zeit Schluchten und Klusen. Damit war vor 12 Mio. Jahren für den Verdon das Flußbett geschaffen, und er benötigte nochmals 6 millionen Jahre, um zu dem zu werden, was er heute ist. Es muss ein gewaltiger Wildbach gewesen sein, der das Geröll aus den Canons schob, neue Schluchten grub, alte vertiefte und vor allem verbreiterte. Die durch das Absinken der Sammelbecken in Bewegung gesetzten Wassermassen strömten am Fuß der Felswände entlang und unterspülten sie. Die von Spalten und Rissen durchzogenen Vorsprünge stürzten schließlich in die Tiefe, und dadurch wurde die Schlucht einige Meter breiter. Die Schuttmassen mussten wiederum zu Tal transportiert werden. Weil die Schluchten des Verdon verschiedene Gesteinsschichten aufweisen, hat das Erosionswerk so unterschiedliche Ergebnisse gezeitigt, wie sie heute zu bestaunen sind.

Als vor 2 Mio. Jahren die Vereisung einsetzte, wurde auch das Gebiet des Verdon davon betroffen. Erst vor weniger als 100000 jahren begann er wieder zu sprudeln, wurde im Lauf der jahrtausende ein wenig zahmer, bis er durch die Stauseen von Castillon und Chaudanne, die 1947 gebaut wurden, viel von seiner Wildheit einbüßte. Später entstanden am Unterlauf des Verdon die Stauseen von Greoux, Quinson und schließlich 1975 der 2.200 ha große Lac de Sainte-Croix, der zu einem beliebten Ausflugsziel und Wassersportgewässer geworden ist.

Auch der Verdon selbst ist bei Wildwasserfahrern geschätzt, seine Felswände bei Extremkletterern. Sie sind die »Nachfolger« der Steinzeitmenschen, die in den Höhlen des Canons gehaust und im Verdon gefischt haben, sowie des Speläologen Edouard Martel, der offiziell 1905 als erster mit seinen Begleitern den ganzen Canon durchquerte. Damit hat Martel den Tourismus in dieser einsamen Gegend populär gemacht: 1928 wurde der Sentier Martel angelegt.