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Limousin in Frankreich - Zentralmassiv

 

 

 

 

Zwei Regionen, Limousin und Auvergne, mit einem Gebirgszug als Bindeglied. Das Zentralmassiv mit seinen vielseitigen Landschaften bildet den grünen Mittelpunkt von Frankreich.

Die Vulkankette der Auvergne setzt sich im Westen mit den Höhen des Plateau de Millevaches fort, um langsam in eine Hügellandschaft überzugehen.

In beiden Regionen finden sich noch wenig bekannte Landstriche mit verlockenden Wandermöglichkeiten. So wie die Auvergne mehr zu bieten hat, als längst erloschene Vulkane, liegen auch im Limousin noch viele touristische Reize im Verborgenen.

„Chabatz d'entrar" lautet der alte, okzitanische Gruß auf dem Lande. Mit dem „Treten Sie ganz herein" werden Gäste willkommen geheißen.

AUVERGNE, VOLLER ÜBERRASCHENDER WANDERZIELE

Bis vor 6000 Jahren spukten die markantesten Berge des Zentralmassivs Feuer und Rauch. Heute schläft diese Vulkankette, wenn auch Seismografen jedes leise Zittern der Erdkruste registrieren.

Erloschene Vulkane wie der Puy de Dome, Puy de Sancy oder Puy Mary sind die Wahr­zeichen der Auvergne. Darüber könnten die anderen, reizvollen Landschaften leicht in Vergessenheit geraten. Um so überraschender ist die Entdeckung, daß auch die Gipfel im Forez-Massiv und dem Regionalen Naturpark Livradois-Forez Höhen bis fast 1700 m erreichen.

Und im Norden der Auvergne erstreckt sich links und rechts der Allier eine sanfte Hügellandschaft. Dort wurden die Eichen im Wald von Trongais von Colbert zu Zeiten des Sonnenkönigs gepflanzt.

In der südlichen Auvergne bilden lichte, alte Eßkastanienwälder einen unerwartet lieblichen Kontrast zum nahegelegenen, rauheren Cantal-Massiv. Der Vulkantätigkeit verdankt die Region nicht nur zahlreiche Heilquellen, die in zehn Kurbädern für Wohlbefinden sorgen.

Auf den verschiedenen Böden konnte sich auch eine große Pflanzenvielfalt entwickeln. Türkenbund oder Schwefelanemonen in Hochlagen, Sonnentau in Torfmooren und ca. 52 Orchideenarten sind am Wegesrand zu bewundern.

Aus dem gelben Enzian, der auf dem Hochplateau wächst, wird im Cantal ein beliebter Aperitif hergestellt. Unberührte Weiten bieten in der Auvergne Lebensraum für eine vielfältige Fauna, von Gemsen, Murmeltieren, Hirschen bis zur scheuen Ginsterkatze oder dem zarten Apollonfalter.

Schwarzer und Roter Milan, Turmfalken, Eisvögel und selbst den Wiedehopf bekommt man vor's Fernglas, während Uhu oder Rauhfußkauz nur mit etwas Glück zu hören sind.

Kaum bekannt ist das Vogelschutzgebiet an den Ufern der Allier mit einer der größten Artenvielfalten Frankreichs.

Schwarzes und rotes Vulkangestein ist in der Auvergne als Baumaterial allgegenwärtig, an der mächtigen Kathedrale Notre-Dame in der Hauptstadt Clermont-Ferrand wie den mittelalterlichen Häusern von St. Flour.

In manchen Gegenden prägen jedoch auch heller Granit, Blauschiefer oder gar Strohdächer die Architektur. Die Auvergne wird nicht auf Anhieb mit Schlössern oder Romanik in Verbindung gebracht und doch ist diese Region gespickt mit historischen Bauwerken.

Burgruinen wie Tournoel, die Festung von Billy, die Schlösser von Cordes oder Balaine zeigen die ganze Palette der Baustile vom 12. bis 19. Jh., Zeichen der Macht des lokalen Adels.

Ein Schild auf einer alten Landstraße bei Lyon stellt klar: „Hier endet Frankreich und die Auvergne beginnt". Eine besonders hohe Konzentration von Schlössern und Herrenhäusern findet sich im Allier, der Heimat der Bourbonen, die über Jahrhunderte Frankreich beherrschten.

Überraschend ist auch die Romanik der Auvergne. Sie entstand in dieser Region in ihrer wohl reinsten Form. Mit zu den schönsten Beispielen gehören die Kirchen von Issoire, Mauriac und Orcival. Die Auvergne hat abseits der hinreichend bekannten Vulkangebiete eine Reihe von vielseitigen Wanderzielen mit interessanten Se­henswürdigkeiten zu bieten.

LIMOUSIN, SCHÖNE DÖRFER UND URALTE BÄUME

Nach Westen verringern sich die Höhen des Zentralmassiv nach und nach von knapp 1000 m bis zur Ebene bei Brive. Das Limousin ist ein Land des Wassers und der Bäume, überall rinnt und rieselt es, doch kein Strom durchquert diese Region.

Selbst die Dordogne verdankt ihre größten Ausmaße einigen Staustufen. Creuse und Gartempe bleiben ebenso kleine, malerische Flüsse wie Vezere und Correze.

An den Bächen stehen Mühlen, es sind hunderte im Land, wenn auch nur noch selten das Mühlrad klappert. Auf den von Hecken gesäumten Weiden hatten einzelne Bäume genügend Raum, um zu Riesen heranzuwachsen.

In den Gärten der Dörfer breiten alte Obstbäume ihre knorrigen Äste, kaum ein Ort, der nicht von etwas Wald umgeben ist. Dicke Buchen säumen die Wege, Ulmen und Platanen die Plätze, in den Mischwäldern ragt so mancher Methusalem über das Jungholz hinaus.

Das Limousin mit nur geringer Bevölkerungsdichte ist eine der ländlichsten Regionen Frankreichs. So blieb das Brauchtum lebendig, die landestypische Architektur gewahrt. Davon zeugen die zahlreichen „Schönsten Dörfer Frankreichs", eine Auszeichnung, die besonders gut erhaltenen, historischen Ortschaften verliehen wird.

Die westlichen Landschaften des Zentralmassivs haben viele Facetten, Basaltorgeln, Granitmeere, kleine Schluchten, Wald und Wiesen, aus denen Kirchtürme und Burgen hervorragen. Schlichte Romanik der Kapellen, reich geschmückte Kirchenportale, im Innenraum strenge Linien oder bunte Fresken, beim „ganz Hereintreten" zeigen sich im Limousin ungeahnte Schätze.

Limoges, die Hauptstadt der Region, gilt als eine der grünsten Städte Frankreichs und ist bekannt für die Tradition der Porzellanherstellung und Emailarbeiten.

Aubusson dagegen verdankt seinen Bekanntheitsgrad den Teppichwebern, deren Kunstwerke ab dem 16. Jh. die Schlösser Europas schmückten.

Der Stausee von Vassiviere ist eine weitere touristische Attraktion, dank Wassersport und der Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst. Im Süden des Limousin finden sich die meisten der „Schönsten Dörfer".

Mal leuchten die Häuser in rotem Sandstein, dann wieder bilden helle Granitmauern den Kontrast zu dunklen Schieferdächern. Burgen und Schlösser prägen das Landschaftsbild in diesem Gebiet, wo Herrenhäuser und Markthallen von der Macht der Grafschaft Turenne zeugen, die jahrhundertelang ihre Unabhängigkeit von der französischen Krone wahrte.

Für Wohlstand sorgten auch Trüffel und Wein, der auf dem steinigen Boden bei Branceilles erneut angebaut wird. Für Wanderer liegen die größten Reize des Limousin im Abseits, auf den stillen Wegen in Flußauen, in Dörfern mit versteckten Sehenswürdigkeiten oder Wäldern mit Dolmen, Zeugen früher Besiedelung.

Hier erstrecken sich auch die beiden Naturparks Perigord-Limousin und Millevaches-en-Limousin.

Auf Schusters Rappen, zu Pferd oder mit dem Rad, sogar in Begleitung eines Packesels, können auf gut gekennzeichneten Wegen die Landschaften im Limousin umweltfreundlich durchstreift werden.