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Limousin in Frankreich

 

 

 

 

 

Route Löwenherz

Wie eine zweite Mauer wurden im Mittelalter die Häuser von Segur dicht um das Schloss herumgebaut. Nur ein kleines Stück nördlicher liegt Coussac-Bonneval. Schlossherr Claude Alexandre de Bonneval diente lange dem osmanischen Sultan. Das "Chambre Pascha" erinnert an diese Zeit.

Ganz im Südwesten der Route, wo das Flüsschen Auvezere ein enges Tal ins Relief gegraben hat, thront die Schlossruine Segur: auf einem erhabenen Felsbrocken, der auch dem Dörfchen, das sich an seinen Steilhang krallt, Schutz versprach.

Wer die engen, verwinkelten Gassen, die „charrierous", zum mittelalterlichen Dorfkern hochspaziert, entdeckt steile Schindeldächer, gotische Eingangsportale und vor allem großbürgerliche Adelshäuser aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.

Einer Epoche, als Segur Sitz eines der bedeutendsten Gerichtshofes im Limousin war, und sich die Notablen der Region hier niederließen. Heute ist Segur ein ruhiger Ort.

Kätzchen streifen durch die Gärten, Kinder fischen im sprudelnden Auvezere nach Flusskrebsen, und die Dorfbewohner treffen sich in den Cafes am Dorfplatz, im Schatten der Kastanienbäume, wo Gästen auch regionale Leckereien aufgetischt werden.

„Eines der schönsten Dörfer Frankreichs" darf es sich Dank seiner pittoresken Lage und Bauwerke offiziell nennen - wie übrigens sechs weitere Dörfer im Limousin. Inoffiziell ist Segur unter all den Schönen sicher auch das Entspannteste.

Eine aufregende Geschichte hat das majestätische Chateau de Bonneval in Coussac-Bonneval zu bieten - oder vielmehr sein ehemaliger Bewohner, Claude Alexandre de Bonneval (1675-1747), auch genannt Pascha Ahmed.

Mit 10 Jahren begann der junge Adelige seine Militärkarriere bei Louis XIV., wechselte dann in das Heer des österreichischen Kaisers und beendete sie, nach diversen Gefängnisaufenthalten, glorreich bei dessen Erzfeind, dem Sultan in Konstantinopel.

Dort reorganisierte er das türkische Heer und bekam den Ehrentitel „Pascha mit drei Schwänzen" verliehen. Alt und müde des Kampfes wollte Pascha Ahmed nach Bonneval zurückkehren, doch starb er noch kurz vor der Abreise in Konstantinopel.

Im Chateau de Bonneval, das im 18. Jahrhundert von einer Wehrburg zum Wohnschloss umgebaut wurde, hält man die Erinnerung an ihn wach: Bei einer Besichtigung des „Pascha-Zimmers" können Besucher Pascha Ahmeds Kinderbett und sein Portrait mit Turban und Dolch im Gewand bewundern.

Die mittelalterlichen Türme von Bonneval, die königlichen Säle und Galerien im Renaissance-Stil bewohnen noch heute entfernte Nachfahren des Paschas, die Adelsfamilie de Bonneval. Und so kann es vorkommen, dass die kleine Marquise im Speisesaal die letzten Baguerte-Krümel vom Mittagessen wegfegt, während Besuchergruppen schon die Möbel im Stil Louis XIII. und die farbenprächtigen Aubusson-Wandteppiche aus dem 17. Jahrhundert bewundern.

Oder dass die Comtesse die Kommentare der Besucher zu ihrer orange gestrichenen Privatkapelle belauscht, aus einer versteckten Abhörzelle, in der früher schon neugierige Schlossherren saßen, wenn ihre Mägde zur Beichte gingen.

Das Schloss Arnac-Pompadour ist berühmt für sein Gestüt und die hier regelmäßig stattfindenden Pferderennen. Die runden Wehrtürme hat es mit Schloss Brie gemein, dessen Inneneinrichtung komplett erhalten ist und das noch bewohnt wird. Innen wie außen eine Pracht: Coussac-Bonneval.

Ich will, dass mein Schloss das stolzeste im Limousin ist!", hatte Ende des zwölften Jahrhunderts der Kreuzritter Aymeric Brun gewettert - einer der direkter Vorfahren jener Männer, die sich im Turm von Chalus so verzweifelt gegen die Belagerung durch Richard Löwenherz wehren sollten.

Sein Schloss Montbrun wurde als militärische Festung in den romantischen Nebelwald von Chalus hineingebaut. Der 35 Meter hohe und sechs Meter breite Hungerturm, der „Grand Jacques", ist einer der ältesten in ganz Frankreich.

Im 15. Jahrhundert bekam Montbrun drei weitere Rundtürme hinzu und wuchs zu einem mächtigen Verteidigungsschloss inklusive Fischteich und Trinkwasserbrunnen heran, die seine Bewohner für zukünftige Belagerungen rüsten sollten.

Der heutige Schlossherr steht dem ersten Bauherren von Montbrun kaum nach. Mit Hilfe lokaler Kunsthandwerker begann er 1994, das zum Teil verfallene Schloss wieder zu einer noblen Wohnburg im Ritterstil herrichten zu lassen.

Die Türme wurden aufgebaut, die Festsäle renoviert, der Garten gepflegt. Wie zu Zeiten Aymeric Bruns spiegelt sich der Grand Jacques wieder stolz im Schlossteich.

Wer bei all diesen Entdeckungsreisen Lust bekommen hat, selbst einmal wie Ritter und Burgfräulein in mittelalterlichen Gemäuern zu hausen:

Einige der Schlösser auf der Route Richard Coeur de Lion bieten Gästezimmer an, mit Himmelbett, Rittersaal, Schlosspark und allem, was bei einem Ausflug in die Geschichte dazugehört.

Und keine Angst: Mit feindlichen Belagerungen ist heutzutage nicht mehr zu rechnen.

Die Richard-Löwenherz-Route
Ein Faltblatt über die Wchard-Löwenherz-Route, Informationen über Unterkünfte und Kufturveranstaltungen in den Schlössern sowie einen historischen Führer (ftz oder engl., 8 Euro) gibt es beim

Comite Departemental de Tourisme de la Haute-Vienne
4,place Denis Dussoubs
870031 Limoges Cedex
Tel: 00 33 555 790 404