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Limousin in Frankreich

 

 

 

 

Richard Löwenherz

Am Turm von Chalus-Chabrol, letztes Relikt der einst stolzen Burg, prallten die Truppen von Richard Löwenherz ab. Der König selbst starb schwer verwundet, wohl in einem ähnlichen Baldachinbett wie hier im Schloss Montbrun. Die heroischen Schlachten der Limousiner werden alljährlich in Lastours nachgestellt.

Weit über 40 Meter hoch war der Turm, in den sich die Ritter des Vizegrafen von Limoges, Adhemar V., zurückgezogen hatten. Er war ihre letzte Zuflucht, ein steinerner Rest der einst stolzen Trutzburg Chalus-Chabrol.

Anfang März 1199 hatten die Truppen von Richard Löwenherz begonnen, sie zu zerstören. Aus Rache. Denn Adhemar hatte sich gegen Richard, den König von England, Herzog der Normandie und Aquitaniens, Graf des Anjou und Poitou verschworen, nachdem dieser auf dem Rückweg seines Kreuzzugs in deutsche Gefangenschaft geraten war.

Das wurde nun bestraft. Hart und unnachgiebig. Am 26. März inspizierte Richard Löwenherz höchstpersönlich den Stand der Belagerung von Chalus. Es amüsierte ihn köstlich, wie hartnäckig sich die Männer auf dem Turm gegen die Pfeile seiner Ritter verteidigten: Mit Eisenpfannen!

Doch während er lachend Beifall klatschte, legte der Anführer der Widerständler, Ritter Pierre Basile, einen Pfeil in seine Armbrust, zielte - und traf den König in die Schulter.

Ein tödlicher Schuss: Zwölf Tage später, am 6. April 1199, starb Richard Löwenherz im Arm seiner Mutter Königin Eleonore an Wundbrand. Dem Schützen hatte er vergeben. Seinem letzten Wunsch zufolge sollten seine Eingeweide in der Schlosskapelle von Chalus-Chabrol begraben werden.

Heute ist diese Kapelle nicht mehr als eine Ruine; die königliche Urne wurde nie gefunden. Doch der runde, fensterlose Wehrturm steht, zumindest bis zum dritten Stockwerk.

25 Meter ragt die Aussichtsplattform über der im 13. Jahrhundert wiederaufgebauten Schlossanlage in den Himmel, und wer seine Eisentreppe erklimmt, wird nicht nur mit einem Blick über die Felsenburg mit ihrem mittelalterlichen Garten belohnt, sondern bekommt auch einen Eindruck von der Weite der Limousiner Hügellandschaft - und der Größe des Reiches, um das Richard Löwenherz bis zu seinem Tod gekämpft hatte.

Neben Chalus bildeten noch weitere Festungen der Limoger Grafen, auf 60 Kilometern Luftlinie regelmäßig aneinandergereiht, eine Verteidigungslinie gegen „Eindringlinge" wie Richard Löwenherz: Rochechouart, Montbrun, Lastours, Nexon, Jumilhac, Bonneval und Segur.

Heute laden diese 12 Schlösser, Festungsdörfer und Kirchen als „Route Richard Coeur de Lion" (Richard-Löwenherz-Route) auf historische Entdeckungsreise ein, über ruhige, kurvige Landstraßen, durch Kastanien­wälder und Apfelbaumwiesen, Schluchten und Hochebenen, stets geleitet durch die kleinen roten Schilder, die das Wappen des tapferen Königs zeigen.