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Limousin in Frankreich

 

 

 

 

Wandergebiet in den Forez-Bergen

Vom rechten Weg abzukommen kann mit zu den schönsten Entdeckungen führen. Zu früh abgebogen und schon schlängelt sich das Sträßchen im Nationalpark Forez steil bergan.

Was soirs, irgendwohin wird's schon gehen. Der Empfang in der einzigen Herberge von Valcivieres ist herzlich und die gar nicht vermuteten Kartoffelpuffer schmecken wie bei Muttern.

Man kommt ins Gespräch, erfahrt etwas über die Umgebung und interessante Wanderwege. Warum also nicht gleich hier auf Tour gehen? Dieses Wandergebiet in den Forez-Bergen erstreckt sich in Höhen zwischen 1000 und 1400 m südöstlich von Clermont-Ferrand, ein wenig bekannter Landstrich der Auvergne.

Ab dem Paß von Supeyres heißt es dem Zeichen des Hasen zu folgen. Doch erst mal bietet sich ein großartiges Panorama einiger Auvergne-Massive.

Ganz in der Nähe der kahle Puy de Chauve und die höchste Erhebung des Forez, der 1649 m hohe Pierre Haute, weiter entfernt die Höhenzüge des Livradois. Davor erstrecken sich Almflächen, wo Rinder und Schafe den Platz der Milchkühe übernommen haben.

Am Rand des lichten Buchenwalds führt der Weg bis zu einer verlassenen „Jasserie". Unter dem Strohdach dieser Langhäuser wohnten früher den Sommer über Frauen, Kinder und Kühe. Im kühlsten Raum wurde der berühmte Blauschimmelkäse „Fourme d'Ambert" hergestellt und unter dem Dach das Heu gelagert. Die Tür zum Wohnraum stand tagsüber offen, sie war eine der wenigen Lichtquellen unter dem tief heruntergezogenen Strohdach.

Almwirtschaft blieb den Frauen überlassen, die relative Nähe zu den Höfen erlaubte den Männern, weiter der Feldarbeit nachzugehen. Nur zum Heuen kamen sie zur Familie auf die Almwiesen. Bis in die 70er Jahre war diese Landwirtschaft im Forez noch Gang und Gäbe.

Mittlerweile wird die weniger arbeitsintensive Rinderzucht vorgezogen und renovierte „Jasseries" sind inzwischen beliebte Feriendomizile. Mal führt die Wanderung über Graspfade, dann wieder auf Feldwegen entlang von Hochweiden.

Auf diesen Wegen zogen früher Hausierer von Alm zu Ahn, brachten notwendige Kleinwaren und neueste Nachrichten. Die „Jasserie du Coq-Noir" liegt umgeben von Weiden, ein Wetterhahn wacht auf dem Strohdach, das Brunnenwasser plätschert in den Holztrog.

Ein hier eingerichtetes Museum gibt einen Eindruck vom früheren Almleben. Wie die Strohdächer gemacht wurden, die Holzpantinen oder der Fourme-Käse. Von Frühjahr bis Herbst wird er hier zu einem Stück Bauernbrot serviert, ebenso Schinken oder luftgetrocknete Wurst.

Aus der früheren Almwirtschaft wurde diese Jasserie zu einer „Alm-Wirtschaft". In der Auberge de Valcivieres kommt der Blauschimmelkäse abends jedoch als Fondue auf den Tisch, eine gastronomische Entdeckung.

Eine der zahlreichen Wanderstrecken rund um Valcivieres führt zum Kletterfelsen bei La Volpie. In der Ferne ist der Sancy, einer der bekanntesten Vulkane der Auvergne, auszumachen. Vom „Königssitz", eine mit einem Kreuz geschmückten Höhlung im Stein, genießen wir die Aussicht auf die Ebene von Ambert.

Dort versammeln sich donnerstags alle Klein- und Biobauern der Gegend zum Markt. Wird auch die traditionelle Almwirtschaft kaum noch betrieben, kehren dank neuer landwirtschaftlicher Strukturen junge Bauern auf die Höfe zurück.

Außer auf den Märkten finden ihre Produkte reißenden Absatz bei Bewohnern der Ferienhäuser und den Urlaubsgästen.

Auskünfte:
ADDTdu Puy-de-Dome
Tel. 0033/473 42 22 50
www.ptanetepuydedome.com