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Die Drôme

 

 

 

 

VOM VERCORS BIS ZUR PROVENCE

« Hier ist das Licht so fest und hart, so grell wie die Felsen selbst.

Aber da ist auch auf sie gelegt diese samtige Weichheit, wie verschlissene Leintücher, wie rauhe Wolldecken, das gesamte Gebirge erscheint wie eine Herde, wie ein einziger Stall.

Alles ist verbunden, hängt aneinander, hängt zusammen wie am ersten Tag.»

P. Jacottet: « Nach vielen Jahren »

Nach einem Dichterwort hat die Drome das Licht einzufangen verstanden, um es als Farbtupfer widerzugeben. Vom Vercors bis zur Provence hat jeder Landstrich seinen eigenen Farbton gewählt. Eine Palette, die eines grossen Landschaftsmalers würdig ist.

Das Grün ist den Voralpen bestimmt. Blassgrün die Hochplateaus des Vercors, die niemals ständige menschliche Besiedlung, noch asphaltierte Strassen kennengelernt haben. Das Gleichgewicht dieser Weite ist durch eine Naturreserve geschützt.

Diese Landschaft der Einsamkeit ist zugänglich auf ausgeschilderten Wanderwegen, die von Berghütten als Überbleibsel der Schäfer aus der Zeit des Albauftriebs gesäumt sind. Smaragdgrün die Wälder, die über die
Hälfte des Vercors bedecken.

Der Buchen- und Nadelwald macht auf den Hochplateaus Krüppelkiefern Platz. Wenn der Vercors zum Royans wechselt, Heimat der Walnuss, tendiert das Grün zum Achat.

Weiter westlich Hügelland statt Gebirge. Das Kalkstein des Vercors begrenzt, hat sich die Drome des Collines in Falten gelegt und Farbschattierungen von Zartgrün bis Wassergrün modelliert.

Graugrün die Wiesen der Höhenrücken des Diois, das sich von Saillans, von den Trois Becs überragt bis nach Lus-la-Croix-Haute, umringt von spitzen Felsgipfeln, erstreckt. Apfelgrün die kühlen Täler, wo in höheren Lagen leuchtende Heide und duftende Garrigue vom gleichzeitigen Einfluss des alpinen und mediterranen Klimas zeugen.

Mandelgrün die Kiefern, die sich in Vertiefungen und an Hängen ansiedeln, in der Senke von Saou bis zum Cirque d'Archiane. Olivengrün der Buchsbaum, der Wacholder, der Ginster, die sich in den Gräben der Marne und an den Felsen der Baronnies festklammern.

Aber die meridionalen Voralpen verdanken ihre Farbgebung auch zweitausendjährigen Bäumen. Der erste besitzt zweifarbige Blätter, grün auf der einen Seite, grau auf der anderen: der Olivenbaum, sein hochwertiges Öl begründet den Ruf von Nyons.

Der zweite zeigt breite gezahnte Blätter und schwankt zwischen gelb und blassgrün, sobald er blüht: die In Buis-les-Baronnies findet Europas grosster Lindenblütenmarkt statt.

Die Glandasse gipfelt auf 2041 m Höhe oberhalb von Die.

Das Blau ist den Wasserläufen vorbehalten. Saphirblau die Rhone, wenn sie Tain l'Hermitage erreicht. Die Granitböschung bildet zahlreiche Aussichtsbalkone, um auf den mächtigen Strom herabzublicken.

An diesem Ort und zu viel früherer Zeit hat der Einsiedler von Sterimberg, so sagt man, den Ruf der hiesigen Weine begründet. Topazblau die Isere, die die Schuhindustrie von Romans versorgt und die Obstplantagen bewässert.

Türkisblau die Drome, im Sommer beliebtes Wassersportgebiet. Der Fluss hat dem Departement seinen Namen gegeben, hat ein 110 km langes Tal gegraben, fliesst durch Die, Saillans und Crest, um sich zwischen Livron und Loriol mit der Rhone zu vereinigen.

Mit dem Blau des Jabron verbunden, wird die Tonerde von Dieulefit von geschickten Handwerkerhänden geformt oder zu grossen Kunstwerken gestaltet.

Indigoblau die provenzalischen Flüsse Roubion, Lez, Eygues und Ouveze, in denen sich die viel beschriebenen Lavendelfelder spiegeln.

"Der Lavendel hat alle Blautöne aufgenommen mit seinen merkwürdigen kleinen Pinselchen und daraus sein ganz eigenes Blau entwickelt. Ein Blau mit einem Hauch von Grau, der vom Nordwind herangetragen wird. Ein Blau, das der Mistral, von den Weinbergen des Rhonetales herkommend, mit einem von den Weintrauben gestohlenen Purpur versetzt".

Die Natur hat sich die Pastellfarben aus den Weiss-,Gelb-, Rosa- und Rottönen ausgewählt. Goldgelb die Getreidefelder, Zitronengelb die Raps- und Sonnenblumenfelder der bäuerlichen Drome. Das ganze Jahr über strahlt die Sonne in hellem Gelb, im Abendlicht erglühen die Felsen des Glandasse in feurigem Orange.

Gelb-orange die Aprikosen und Pfirsiche. Rosa springen im Frühjahr die Aprikosenblüten auf, perlmuttfarben die der Pfirsiche und ganz im Norden der Drome, in der Valloire legen Birn- und Kirschbäume ein weisses Blütenkleid an.

Silbrig-weiss die blühenden Mandelbäume, die der berühmte Olivier de Serre zur Nougatherstellung in die Provence eingeführt hat. Von transparentem Weiss und ins Violette tendierendem Rot die Trauben, die dem Wein der Dome ihre ganz eigene Geschmacksnote verleihen, die der Aprikosen und Pfirsiche, die der würzigen Krauter, die der Himbeeren und Kirschen, die von Holz und Vanille.

So komponierte die Drome, still und leise ihre eigene Farbharmonie.