Ramatuelle
 
 
 
Paris
Nizza
Marseille
Bordeaux
Lyon
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 

 

Markt in Ramatuelle

 

 

 

 

 

Wie ein großes, steinernes Schneckenhaus voller Kletterrosen und Bougainvillea winden sich die engen Gassen um das Dorfzentrum; wenn man Glück hat, und das hat man jeden Donnerstag und Sonntag, herrscht auch Leben auf dem Marktplatz.

Das Aroma provenzaliseher Kräuter mischt sich mit dem Duft reifer Trauben und Melonen; auf glitzerndem Eis liegt Fisch aus den nächsten Hafenorten. Große Holzbottiche mit Oliven, Knoblauch, Eingelegtem und Gewürzen aus der Umgebung stehen dicht an dicht unter den weißen Schirmen.

Natürlich darf man sich nicht einbilden, das hätte allzuviel mit einem sogenannten «wahren» Südfrankreich zu tun. Das existiert vielleicht irgendwo anders oder auch nicht. Ramatuelle liegt elf Kilometer entfernt von einer der Touristenmetropolen Südfrankreis die Voraussetzungen für Abgeschiedenheit, naiv gesagt Echtheit, sind also ein bischen ungünstig.

Natürlich übersteigt der Andrang bisweilen die bescheidenen Kapazitäten des Örtchens; oberhalb des Hotel de ville wurde vor ein paar Jahren eigens ein Parkplatz asphaltiert, und an Markttagen haben die Gerdaimen einiges zu tun, Ordnung in das Autochaos zu bringen.

Natürlich wissen die Restaurants an der plasce de l'Ormeau sehr genau, wo sie sind, und kassieren entsprechend, womit die garstigen Hypermarches an der N 98 plötzlich wieder Sinn machen.

Besser setzt man sich auf einen Pastis in den meistens erstaunlich leeren Cercle du Littoral, die 1885 gegründeten Bar an einer der engsten Gassen des Dorfes. Und natürlich hört man nicht mehr nur provencalischen Dialekt, sondern alle Sprachen Europas.

Doch warum sollte man diesem schönen Ort den Lauf der Welt übel nehmen?