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Prominente Personen aus Gegenwart und Vergangenheit in Frankreich

 

 

 

 

 

 
Prominente Franzosen
Piet Mondriaan
 
 

Mondrian, Piet, eigtl. Pieter Cornelius Mon-driaan (* Amersfoort 1872, gest. in New York 1944).

Mondrian verzichtet auf seinen Beruf als Zeichenlehrer und schreibt sich an der Amsterdamer Akademie ein, deren Tradition in seinen ersten im Freien gemalten Landschaften durchschlägt. Der erste Wechsel in seiner Malweise vollzieht sich während eines Aufenthalts in Brabant (1904), wo er „ein gewisses Gleichgewicht in der architektonischen Gliederung . . . der Brabanter Bauernhöfe" feststellt.

Durch Vermittlung Sluyters' unterliegt er dem Einfluß der Fauves, und die Farbe wird von primärer Bedeutung in „Rote Wolke" (1907, Den Haag, Gemeentemuseum) oder „Wald in der Nähe von Oele" (1907-1909, Den Haag, Gemeentemuseum).

Dieses Bild ist schon fest strukturiert durch das Zusammenspiel der Horizontalen und Vertikalen, das in seinen künftigen Arbeiten vorherrscht. Man hat das als Folgen seiner kalvinistischen Erziehung und seiner theosophischen Einstellung deuten wollen. Angesichts dieser Suche nach Nüchternheit und des Willens, die Erscheinungsformen zugunsten des Wesentlichen zu unterdrücken, wäre das nicht verwunderlich.

In Domburg (1908, Seeland) regt ihn die Anwesenheit Jan Toorops in seinen Serien (Kirchen, Meer, Dünen . . .) zu einer neuen, „divisionistischen" Pinselführung an, und in der Serie „Bäume" reduziert er die Farbskala und kümmert sich vorwiegend um die lineare Struktur des Bildes („Versilberter Baum", 1911, Den Haag, Gemeentemuseum).

Im Januar 1912 kommt er nach Paris und entdeckt den Kubismus. Er vereinfacht seine Palette noch weiter, und die Darstellung der Form rückt an die zweite Stelle („Stilleben mit Ingwertopf Nr. 2", Den Haag, Gemeentemuseum).

1913 erreicht er die Abstraktion, und der veranlassende Gegenstand verschwindet hinter der linearen und farblichen Organisation des Bildes („Ovale Komposition", 1913, Amsterdam, Stedelijk Museum). Zugleich findet er wieder zur Farbe („Komposition Nr. 9" oder „Blaue Fassade", 1913-1914, New York, Museum of Modern Art).

Als er wieder in Domburg ist, beginnt Mondrian die Serie der „plus-minus", in denen das Bild mit kleinen kreuzförmigen Zeichen bedeckt ist („Hafenmole und Ozean", 1915, Otterlo, Museum Kröl-ler-Müller). Nach seiner Begegnung mit van der Leck wechselt er zu flächigem Farbauftrag und gibt 1917 die „plus-minus" auf.

Jetzt wird die Farbe in rechteckigen Flächen aufgetragen, und schwarze Stäbchen sind über das Bild verteilt. Sie sind niemals schräg angeordnet („Komposition in Blau B", 1917, Otterlo, Museum Kröller-Müller). Nachdem er van Doesburg kennengelernt hat, der von 1917 bis 1924 mit „De Stijl" verbunden ist, erläutert er die Theorie dessen, was er dann „Neo-Plastizismus" nennt, in „Natürliche und abstrakte Realität" (1919-1920).

1919 geht er wieder nach Paris und arbeitet ein System von schwarzen Senkrechten aus, welches die unsymmetrischen Rechteckflächen einfaßt („Komposition 1 mit Rot, Gelb und Blau", 1921, Den Haag, Gemeentemuseum). Auf diese Art schafft er in zwölf Jahren fast 70 Bilder, wobei er manche Variante später wieder aufgreift und modifiziert, indem er nur Schwarz und Weiß verwendet oder das Fluktuieren der Senkrechten verdichtet.

1932 zerschneiden zwei parallele Bänder die ganze Oberfläche von „Komposition B mit Grau und Gelb" (Basel, Sammlung Müller-Widmann). Nachdem er 1929 der Gruppe Cercle et Carré und 1932 der Gruppe Abstraction—Création beigetreten ist, vervielfältigen und verdichten sich die schwarzen Linien, bis sie das Aussehen von Gittern annehmen; die Farbe wird immer weiter reduziert und an den Rand des Bildes gedrängt („Komposition 2 mit Rot und Blau", 1937, Paris, Nationalmuseum Moderner Kunst).

1940 geht Mondrian nach New York. Die Farblinien sind an den Rand gedrängt und treten schließlich an die Stelle des schwarzen Gitternetzes („New York City 1", 1941-1942, New York, Sidney Janis Gallery).

In „Broadway Boogie-Woogie" (1942-1943, New York, Museum of Modern Art) bricht endlich die Farbe durch: Die kleinen blauen, roten und grauen Vierecke auf dem gelben Gitter vervielfältigen sich, während sich die viereckigen Farbflächen innerhalb des Netzes überlagern.

„Victoria boogie-woogie" (1943-1944, Menden, Sammlung B. Tremaine) nahm das System des „Broadway" auf und entwickelte es, die Fertigstellung wurde durch den Tod des Malers verhindert.