Lancret, Nicolas (* Paris 1690, gest. Paris 1743).
Lancret arbeitet zuerst bei dem Historienmaler Dulin, dann von 1712 bis 1718 im Atelier Gillots, wo er Watteau kennenlernt.
Auf dessen Rat vertauscht er die Historienmalerei mit „galanten Festen". 1718 wird er übrigens in die Akademie aufgenommen als „Maler galanter Feste" und macht dies zu seiner Spezialität („Tanz in einem Pavillon", 1720, Berlin, Staatliche Museen).
Nach Watteaus Tod (1721) erscheint er als dessen Erbe, und sein Erfolg ist gewaltig.
Er arbeitet für Versailles („Das Frühstück mit Schinken", 1735, Chantilly, Museum Conde; „Die Musikstunde", 1743, Paris, Louvre), für Schloß La Muette („Die vier Jahreszeiten", 1738, Paris, Louvre) und für Fontainebleau („Das Hochzeitsmahl", 1737, Fontainebleau).
Gleichzeitig malt er einige Künstlerbildnisse (die „Tänzerin Camargo", 1730, London, Wallace Collection), aber auch Hanswurst und Harlekin. Gegen Ende seines Lebens schließt er sich in seinen bekanntesten Bildern („Der Morgen", 1739) an den Realismus Chardins an.
Wenn er auch, besonders wegen der von ihm bevorzugten Themen, als Nachfolger Watteaus gelten konnte, so besitzt er doch nicht dessen tiefe Poesie und elegische Melancholie. Seine Malerei bleibt gefällig und brillant, repräsentativ für eine bestimmte Mode und Gesellschaft.