Marc Chagall
 
 
 
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Marc Chagall

 

 

 

 

Ich hatte niemals wie die anderen malen wollen und träumte von einer neuen, sich von allen unterscheidenden Kunst. In Paris angelangt, hatte ich endlich die Vision von dem, was ich erreichen wollte. ( 1954 )

Als Marc Chagall am 28. März 1985 im hohen Alter von 97 Jahren in Saint-Paul-de-Vence starb, verlor die Kunstwelt ihren letzten großen Bilderpoeten dieses Jahrhunderts.

Chagalls Kunst erschließt eine Welt voller Heiterkeit, Humor, zarter Fantastik und Liebe. In seinen Bildern wurden volkstümliche Redewendungen "wie auf Wolken gehen" und "vor Freude in die Luft gehen" zur Wirklichkeit.

Am 7. Juli 1887 im russischen Liosno geboren, studierte er zunächst an der Petersburger Akademie, danach bei Leon Bakst. Sein erster Pariser Aufenthalt von 1910 bis 1914 wurde für ihn zu einer Offenbarung; er kehrte 1923 für viele Jahre in die Seine-Metropole zurück. Leitthema fast aller seiner Arbeiten ist die Liebe, verbunden mit einem glühend farbigen, manchmal auch zart und naiv wirkenden Strich, der Liebespaare, Tiere, Blumen und berühmte Pariser Bauten aber auch russische Märchenmotive vereint. Der berühmte Schlager "Ganz Paris träumt von der Liebe, denn da ist sie ja zu Haus..." könnte eine Leitmelodie für seine Bilder abgeben.

Marc Chagall

Chagall fühlte sich jedoch nie einem malerischen Stil verpflichtet. In der Frühzeit dem Expressionismus nahe stehend, übernahm er zeitweilig kubistische Formelemente und beeinflusste in den zwanziger Jahren den Surrealismus.

Berühmt wurde er auch für seine Buchillustrationen, Bühnendekorationen, Decken- und Wandbilder und Glasfensterentwürfe.

Saint-Paul-de-Vence

en Detail

Chagall, Marc (* Liosno bei Witebsk 1887, gest. in Saint-Paul-de-Vence am 28. März 1985 ).

Er stammt aus einer tiefreligiösen jüdischen Familie, setzt sich über die Widerstände seiner Eltern hinweg und beschließt, Maler zu werden. Seine Lehrzeit absolviert er im Atelier von Jehuda Pen in Witebsk, 1907 geht er nach St. Petersburg.

Im folgenden Jahr wird er in die Schule von Leon Bakst aufgenommen, der ihn mit den jüngsten Tendenzen der zeitgenössischen Malerei bekannt macht. 1910 reist Chagall nach Paris, wo er Anregungen des Kubismus und Orphismus aufgreift.

Nach seinem Erfolg mit seiner Berliner Ausstellung in der Galerie „Der Sturm" kehrt er nach Rußland zurück und lebt während des Ersten Weltkriegs in Witebsk.

1915 heiratet er seine Braut Bella und führt das Thema Liebe in seine Malerei ein. Da er seine künstlerischen Vorstellungen auf die Dauer in der Sowjetunion jedoch nicht verwirklichen kann, reist er 1922 nach Berlin und ist 1923 wieder in Paris.

Im Auftrag von Vollard beginnt er „Die Toten Seelen" von Gogol zu illustrieren, dann die Bibel (1949-1957 durch den Herausgeber Teriade veröffentlicht). Nachdem die direkte Bedrohung durch den Nationalsozialismus immer stärker geworden war, emigriert der Künstler mit all seinen Werken 1941 in die Vereinigten Staaten.

Die antisemitischen Verfolgungen, dann der Tod Bellas (1944) verdüstern das Gemüt Chagalls. Schon vorher hatte er den wachsenden Antisemitismus und die Gefährdung Europas durch den Faschismus in einer Serie von „Kreuzigungen" zu verarbeiten versucht, deren Höhepunkt die „Weiße Kreuzigung" darstellt (1938, Chicago, Art Institute). Jetzt vollendet er das 1937 begonnene Werk „Autor d'elle" (Paris, Musee national d'Art moderne).

In dieser großen Komposition, die zu einer Art Abschied von Bella wird, vereinigt er mit der Gestalt seiner Frau den größten Teil jener Themen, die sein Universum ausmachen.

1949 läßt er sich in Vence nieder.

Zwar bleibt er seinen bisherigen Sujets treu, wendet sich gleichzeitig aber auch großen, architekturgebundenen Arbeiten zu (u.a. Glasfenster für die Kathedrale von Metz, 1958-1968; Deckengemälde der Pariser Oper, 1964). 1969-1973 widmet er sich den Gemälden für die Schenkung „Message Biblique" in Nizza.

Chagalls Werk vereint Elemente russischer Volkskunst mit jüdisch-mystischer Religiosität und psychoanalytischen Motiven zu visionärphantastischen Werken in leuchtenden, oft transparenten Farben.