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Prominente Personen aus Gegenwart und Vergangenheit in Frankreich

 

 

 

 

 
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Jean Dubuffet
 
 

Dubuffet, Jean (* Le Havre 1901, gest. in Paris 1985).

Nach seinem Studium der Schönen Künste in Le Havre (1916 bis 1918) und einer kurzen Zeit in der Akademie Julian verzichtet Dubuffet wegen der malerischen Reaktion der Nachkriegszeit auf die Revolutionen des Jahrhundertbeginns sehr schnell auf die Malerei.

1933 beginnt er eine neue künstlerische Karriere, in der er Masken nach Gesichtsabdrücken modelliert (1935). 1937 gibt er die Malerei ein zweites Mal auf, und jetzt dauert es vier Jahre, bis er sich endgültig für das Malen entscheidet. Von nun an arbeitet er in Zyklen (Serie der Metro und der Straßen von Paris, die „Hautes Pâtes", Porträts im Jahre 1947, und „Weibliche Körper", 1950).

Die Kritik steht völlig ratlos vor diesen barbarischen Figuren, die wie Ölmalerei in ein dichtes Material und eine Mischung aus Sand, Kies und Teer eingetragen werden. Zugleich entdeckt Dubuffet das, was er „Art brut" nennt (Zeichnungen und Gemälde von Geisteskranken, Kritzeleien in Bedürfnisanstalten ...), und 1950 gibt er „L'Art brut préféré aux arts culturels" heraus.

1953 beginnt er die Serie „Pates battues", in der „in gewöhnlichem Öl verriebene Farben als dicke Paste mit dem Messer aufgetragen werden, und die fette Paste dann in hastigen Strichen mit der Messerspitze bearbeitet wird".

Dann komponiert er „Die kleinen Bilder der Schmetterlingsflügel" einzig mit Hilfe von Flügeln dieser Insekten. Nach der Serie der „Grotesken Kühe" (1954) macht er die „Tableaux d'Assemblages", in denen er Stücke bemalter und zerschnittener Leinwand zusammensetzt und als Thema ein Stück Boden oder Weg wählt.

Im nächsten Jahr bringt er die „Türen", dann die „Topographien" und die „Texturologien", die ihn mehrere Jahre lang beschäftigen, denn „der von jeder Zufälligkeit und Besonderheit entblößte Weg, gleich auf welchem schmutzigen Brett oder auf welch nackter, staubiger Erde ... sind (für ihn) Unterlagen der Trunkenheit und des Jubels". 1962 beginnt er den Zyklus der „Hourloupe", der bizarre Personen zeigt, ein Puzzle von Blau und Rot, das sich beachtlich entwickelt bis zum „Wintergarten" (1970, Paris, Nationalmuseum der Modernen Kunst), das nach seinen Prinzipien geplant ist und in das die Besucher eintreten können.

1973 schafft er „Coucou Bazar" im Guggenheim-Museum von New York (im gleichen Jahr im Grand Palais von Paris wieder aufgegriffen), eine Art „Ball de l'Hourloupe", auf dem alles in die Inszenierung einbezogen ist, maskierte Personen und Dekor.

Mit einem zerstörerischen Humor hat Dubuffet in seinem ganzen Werk versucht, der traditionellen, versteinerten Kunst der Museen zu entkommen. In dieser Absicht zerstört er den konventionellen Bildraum, sucht nach verächtlichen Themen und minderwertigem Material: Schmieröl, alte Zeitungen und sogar Tampons.

Die Schaffung des „Musee de l'art brut" im Jahre 1962 liegt genau auf seiner Linie, und sein Pamphlet über die „Erstik-kende Kultur" (1968) hat einen enthüllenden Titel. Trotzdem macht er einem Museum, dem Museum der dekorativen Künste, im Jahre 1967 eine bedeutende Schenkung.