Clouet, Jean (n r- 1485/90, t 1541?). Der wahrscheinlich aus Flandern stammende Jean Clouet ist 1516 offizieller Maler Franz I.

Nach einem Aufenthalt in Tours um 1515/25 läßt er sich in Paris nieder, wo er sehr schnell berühmt wird: 1533 bekommt er die Titel Maler und Kammerdiener des Königs.

Er stirbt ziemlich früh, denn ein Dokument von 1541 erwähnt ihn schon als abwesend.

Dank einer Serie von Zeichnungen in Kohle oder Graphit (Chantilly, Museum Condd) hat man sein Werk zusammenstellen können.

Unter diesen Zeichnungen von Höflingen, die zwischen 1536 und 1540 entstanden sind, befindet sich die Skizze des ,,Guillaume BudC", dessen Porträt (New York, Metropolitan Museum) laut einer schriftlichen Mitteilung im Jahre 1535 von Jean Clouet gemalt wurde.

Skizze und gemaltes Bild stimmen überein, also konnten die Zeichnungen von Chantilly Clouet zugeschrieben werden, desgleichen einige hervorragende Bilder, darunter das Ponrät ,,Franz I." (Paris, Louvre), ,,Franz II. als Dauphin" (Antwerpen, Königl. Museum der Schönen Künste) und ,,Der Mann mit dem Petrarcaband" (London, Hampton Court).

Von Jean Clouet stammen auch acht Miniaturen zum ,,Gallischen Krieg" (Paris, Nationalbibliothek); vorwiegend scheint er sich aber dem höfischen Porträt (Halbfigur auf Holz) gewidmet zu haben.

Obwohl diese Bildgattung in einer archaischen Tradition steht, hat er unter dem Einfluß der französischen Malerei eine gewisse Monumentalität entwickelt.

Sein Bildnis ,,Franz I." ist unmittelbar von Fouquets ,,Karl VII." beeinflußt.

Übrigens ist dieses Porträt ,,Franz I." ein Streitobjekt. Jeans Sohn Frangois soll daran mitgearbeitet haben, er soll besonders die ,,moderner" ausgeführten Hände gemalt haben.