Georges Claude
 
 
 
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Georges Claude

 

 

 

 

 

In seinen großen Zeiten wurde er der " Edison  von Frankreich" genannt, heute kennt nicht einmal der "Große Brockhaus" seinen Namen:  Georges Claude, Erfinder und Hochverräter.

Der Vater des 1870 geborenen  George  ist eine widersprüchliche Persönlichkeit: Obwohl selbst Lehrer, lässt er seinen Sohn keine Schule besuchen. Er soll ihm statt dessen bei seinen - meist vergeblichen - Erfindungen helfen. 

George  macht nie ein Examen und besucht später doch die Pariser Hochschule für Physik und Chemie. Mit seinen Erfindungen ebnet er sich sogar den Weg in die Akademie der Wissenschaften.

Claude  entwickelt im Ersten Weltkrieg den Plan, Kanonen mit Schallwellen zu zerstören. Er möchte die Sahara bewässern und aus kaltem und warmem Meerwasser Strom erzeugen.

Berühmt und reich wird er, als 1910 das  Grand Palais  in Paris in einem neuartigen Licht erstrahlt: Neon.

  Claude  hat die Neonröhre eher nebenbei entwickelt: Er will reinen Sauerstoff aus der Luft isolieren. Das Edelgas Neon ist dabei ein Abfallprodukt. In eine Vakuumröhre gepackt und unter Strom gesetzt, beginnt es zu leuchten. Die Leuchtstoffröhre ist ideal für Reklamezwecke.  George Claude  gründet seine Firma " Air Liquide " und macht ein Vermögen.

1940 besetzen die Deutschen Frankreich. Claude, glühender Nationalist und Gegner der Demokratie, begeht zunächst einen Selbstmordversuch aus politischer Enttäuschung.

Dann schließt er sich den Nazis an. Er arbeitet in Organisationen der Kollaborateure und schreibt devote Briefe an Hitler. 1945 wird er wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt.

Aber schon vier Jahre später setzt ein Gericht den 80-Jährigen wieder auf freien Fuß. Der französische Staatsgerichtshof hat sich von seinem verwirrten Geisteszustand überzeugt. Noch zehn Jahre lebt  Georges Claude  zurückgezogen und vergessen in seiner Villa in  Saint-Claud  bei Paris.

Dort stirbt er am 23. Mai 1960.

Heute ist die Air Liquide als Weltmarktführer in mehr als 70 Ländern mit 130 Filialen vertreten und beschäftigt über 36.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2004 erzielte der Konzern einen Umsatz von 9,376 Mrd. Euro.