Kardinal Richelieu
 
 
 
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Kardinal Richelieu

 

 

 

 

9.9. 1585 - 4.7. 1642

Armand-Jean du Plessis, Herzog von Richelieu, geboren in Paris, mit dreiundzwanzig Jahren schon Bischof, acht Jahre später Staatssekretär und nach einer gleichen Spanne der allmächtige Minister des unbedeutenden Ludwigs XIII., war Frankreichs größter, listigster, verwegenster und, wo es nottat, auch sehr harter Staatsmann.

Er besiegte die Hugenotten, die einen Staat im Staate bildeten, ließ sie aber religiös unbehelligt.

Er warf, zum Teil in schwierigsten Feldzügen, mehrere Versuche des Adels, ihn zu stürzen, nieder und trieb damit die Entwicklung zum Zentralismus des absoluten Herrschertums erfolgreich weiter.

Außenpolitisch ein Todfeind der Habsburger, deren europäische Vormacht er zu brechen suchte, mischte er sich, obwohl er Kardinal geworden war, als Bundesgenosse der protestantischen Schweden in den Dreißigjährigen Krieg ein, eroberte Lothringen und einige elsässische Städte.

Staatsbürgerliche Verpflichtung stellte er über die konfessionelle.

"Kein Katholik ist so verblendet", sagte er, dass er in Staatssachen einen Spanier für besser hält als einen französischen Hugenotten".

Seine gegen Deutschland gerichtete Ausbreitungspolitik wies Frankreich für Jahrhunderte den Weg.

Das Versäumnis großer Staatsmänner, einen genialen Nachfolger heranzubilden, vermied er, indem er Mazarin zum Vollender seines Werkes erzog.

Frankreich verdankt Richelieu eine fünfzigjährige Hegemonie in Europa, außerdem die Errichtung der Academie Francaise, aber auch jene Unzahl von Kriegen, die es - letztlich sinnlos - gegen Deutschland führte.

Daher darf man das Wirken Richelieus für ein abendländisches Verhängnis halten, wenn man in Deutschlands und Frankreichs Zusammenarbeit die Voraussetzung für die Bildung einer europäischen Gemeinschaft erkannt hat.