Geiler von
Kaisersburg
 
 
 
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Geiler von Kaisersburg

 

 

 

 

 

16.3. 1445 - 10.3. 1510

Im 14. und 15. Jahrhundert beherrschte die geistige Bewegung des Humanismus die Wissenschaft und Literatur Deutschlands.

Die Schrift- und Umgangssprache der Gelehrten war das klassische Latein, das Deutsche galt als barbarisch und ungebildet.

Nur im Elsaß bemühte sich eine Gruppe von Männern, in der Sprache des Volkes zu lehren und zu schreiben, unter ihnen Sebastian Brant, der Verfasser des "Narrenschiff".

Sowie Thomas Murner, der Franziskanermönch, Dichter und Prediger Jakob Wimpheling, der Historiker und Schriftsteller, und Geiler von Kaisersberg, Hauptpfarrer am Straßburger Dom.

Geiler stammte aus Schaffhausen.

Er studierte in Freiburg und Basel und wurde 1476 im Alter von 31 Jahren Rektor der Universität Freiburg im Breisgau. Seine Haupttätigkeit entfaltete er als Pfarrer am Straßburger Münster.

Seine Predigten erlangten bald europäischen Ruhm. Sie waren dem rauen, derben Umgangston dieser Epoclie, die zwischen Mittelalter und Neuzeit steht, angepasst.

Satzbau und Logik zeigen die klare Verstandesschärfe des gelehrten Humanisten, eine an Demosthenes und Cicero geschulte, glänzende Rhetorik.

Die Worte selbst sind dem Volk "vom Maule abgelauscht".

Das poltert und dröhnt im Jargon der Bauern und Taglöhner, der Rheinschiffer, Landsknechte und Zunftmeister.

So wie es zwei Jahrhunderte später von den Wänden der Wiener Hofkirche widerhallt, wenn Abraham a Santa Clara, ein geistiger Nachfahre des Straßburgers, seine Predigten wider den Teufel der fleischlichen Sünde von der Kanzel wettert.

Geiler von Kaisersberg erreichte mit seinen Predigten, die er vorher sorgfältig in flüssigem Latein ausarbeitete, das religiös-pädagogische Ziel einer Volkserziehung im Geist der Kirche.

Die Menschen verstanden die kräftigen Symbole und beherzigten die sittlich­ religiöse Moral.