Edouard Manet
 
 
 
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Edouard Manet

 

 

 

 

 

23.1. 1832- 30.4. 1883

Edouard Manet, der große Wegbereiter des französischen Impressionismus, wurde Maler, ohne es eigentlich zu wollen.

Als Sohn einer angesehenen Pariser Familie sollte er trotz seiner Neigung und Begabung zum Zeichnen, Seeoffizier werden.

Erst das Versagen bei der Aufnahmeprüfung in der Marineschule wies ihn auf die Bahn des Künstlers.

Er wurde Schüler von Thomas Couture, der auch Anselm Feuerbachs Lehrer war ­ freilich ein eigenwilliger und unbequemer Schüler.

Unbekümmert um die herrschenden Kunstrichtungen, beharrlich und selbstsicher trotz heftiger Anfeindungen, beschritt Manet neue Wege der Malerei mit der unbefangenen Wiedergabe des sinnlich Wahrgenommenen durch die lebensoffen angewandten Mittel von Farbe, Licht und Atmosphäre.

Er wagte sich an bisher kaum berührte Themen.

Sein erstes bedeutendes Werk dieser Art, die "Absinth Trinker", wurde von Couture so heftig kritisiert, dass Manet sich mit seinem Lehrer überwarf.

Da der offizielle Ausstellungssalon seine Bilder immer wieder ablehnte, gründete er mit einigen Freunden den "Salon des Refuses".

Aber auch dort riefen seine Bilder, vor allem das berühmte "Frühstück im Freien", mehrere Skandale hervor.

Emile Zola, der sich für ihn einsetzte, verlor seine Stellung bei der Zeitung, in deren Spalten er seine Kunstkritiken veröffentlichte.

Manet aber, der auf vielen Reisen seine Kunstauffassung durch Velasquez, Goya, und Frans Hals bestätigt fand, ging den gewählten Pfad unbeirrt weiter.

Durch Werke wie "Musik in den Tuilerien", "Der Querpfeifer", "Ruhepause", "Die Leserin". "Mädchenbildnis" und "Olympia" festigte sich nach und nach seine Stellung.

Aber erst ein Jahr vor seinem Tode wurde dem bahnbrechenden Künstler die öffentliche Anerkennung durch die Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion zuteil.

en Detail

Der aus einer Bürgerfamilie stammende Manet stößt, als er Maler werden will, auf den Widerstand seines Vaters. Er meldet sich 1848 zur Handelsmarine, da er aber 1849 die Aufnahmeprüfung in die Navigationsschule nicht besteht, kann er unter Leitung von Thomas Couture sein Studium beginnen.

Er stößt sich bald am Akademismus seines Lehrers und zieht es vor, im Louvre Tizian und Velazquez, dann, im Laufe einer Reise durch Europa, in Den Haag Rembrandt und in Florenz die italienischen Meister zu studieren (1856).

Zum Salon von 1859 schickt Manet das Gemälde „Absinthtrinker" (Kopenhagen, Ny Carlsberg Glyptotek), das von der Jury abgelehnt wird, ohne Zweifel des Themas wegen.

Im Jahre 1861 werden aber das Porträt „Die Eltern des Künstlers" (Paris, Museum des Impressionismus) und der „Gitarrenspieler" (New York, Metropolitan Museum) gut aufgenommen. Aber der Maler hat nicht darauf verzichtet, seine Modelle aus dem zeitgenössischen Leben zu wählen, zumal er Baudelaire begegnet ist, für den der wahre Maler jener ist, „dem es gelingt, die epische Seite des Lebens zu erfassen und uns sehen und fühlen zu lassen, wie groß und poetisch wir mit unseren Krawatten und Lackschuhen sind".

Das „Musik in den Tuilerien" (1860-1861, London, Nationalgalerie) und „Lola de Valence" kommen beim Publikum sehr schlecht an, besonders weil sie eine zu dieser Zeit unübliche Pinsel-Führung haben.

1863 erregt im Salon der Abgewiesenen das „Dejeuner sur l'herbe" (Paris, Museum des Impressionismus) einen Skandal, weil es ohne jedes mythologische Alibi eine nicht sehr akademisch gemalte Nackte in moderner Umgebung zeigt.

Manet wartet bis 1865, um „Olympia" (beendet 1863, Paris, Museum des Impressionismus) zu präsentieren, deren kühne, ruhige Erotik einen Entrüstungssturm bei Kritik und Publikum hervorruft. 1866 lehnt der Salon auch noch den „Quer-afeifer" (Paris, Museum des Impressionismus) ab, and trotz der Niederlage seiner persönlichen Ausstellung anläßlich der Weltausstellung 1867 läßt er sich nicht entmutigen, sondern malt weiter („Das Frühstück", 1868, München; „Der Balkon", Paris, Museum der Impressionisten).

Zu Beginn des Jahres 1870 nähert sich Manet den Malern Monet und Renoir. Wenn er sich aber nun uich in Freiluftmalerei übt („Monet in seinem Kahn am Ufer der Seine", 1874, München, Neue Pinakothek) und wenn seine Palette lichter wird „Die Eisenbahn", 1873, Washington, Nationalgalerie; „Argenteuil", 1874, Museum Tournai), so limmt er doch nicht an der impressionistischen Ausstellung des Jahres 1874 teil.

Tatsächlich hat er wenig mit den Impressionisten gemeinsam: Seine Malerei ist flach, seine Pinselführung leicht, aber nie flatterhaft. Er zieht es vor, in seiner eigenen Dichtung weiterzuarbeiten: „Nana" (1877, Hamburg, Kunsthalle) nach Zola, dessen Porträt er 1868 nah (Paris, Museum des Impressionismus), das Bildnis „Mallarme" (1876, Paris, Museum des Impressionismus), „Henri Rochefort kommt aus dem Bad von Numea" (1881, Zürich, Kunsthaus) und seine Stilleben („Spargel", 1880, Paris, Museum des Impressionismus).

Als er krank wird, benützt er öfter Pastellfarben („Suzon", 1881, Museum von Dijon; „Irma Brunner", 1882, Paris, Museum des Impressionismus), und schließlich malt er „Bar in den Folies-Bergère" (1881, London, Courtauld Institute).

Als Beweis für das Verlangen Manets, das zeitgenössische Leben, auch wo es unbedeutend ist, in einem Bild ohne Tiefe (die Serviererin erscheint einmal von vorne und einmal von hinten gesehen in derselben Bildebene) in Harmonien von Dunkeltönen, die der Maler so schätzt, zu illustrieren, erscheint diese Leinwand als eine Ablehnung des reinen Realismus und ein Vermächtnis des Künstlers.