Andre Gide
 
 
 
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Andre Gide

 

 

 

 

 

22. 11. 1869 - 19.2. 1951

Er wurde in Paris geboren. " In mir treffen drei Rassen zusammen, ich sitze am Kreuzweg der Religionen, ich spüre in mir allen Drang der Normannen nach dem Süden, der Südländer nach dem Norden", hat er einmal gesagt.

Seine feinfühlige Seele empfand schauernd und traurig-beglückt die Unruhe eines sich selbst auflösenden Zeitalters, er war der Sprecher vor dem flammenden Hintergrund zweier Weltkriege und einer Wandlung aller Werte.

Darum wurde er, wie viele Seher und Deuter, die zwischen den Ufern der Zeit geboren sind, mehr zum Zerstörer des Alten als zum Baumeister des Neuen.

Verneinung und Zweifel waren seine Triebkräfte.

Ein französischer Literaturhistoriker nannte ihn nicht zu Unrecht den größten Unruhestifter, der seit Rousseau an der Zersetzung der klassischen, lateinisch-französischen Ausgewogenheit gearbeitet hat.

Alles an ihm blieb umstritten, nur sein geniales Talent, in meisterhaft knappem und einprägsamem Stil Aussagen zu formulieren, überdauerte unangetastet die Generationen.

Andre Gide war ein ewiger Sucher und Fragender, das zersetzende Genie des Widerspruchs.

Er schilderte in einem eigenwilligen, die alte Romanform auflösenden Stil das Abwegige, Extreme, die von moralischen und traditionellen Bindungen befreite Gesellschaft, der Glaube, Familie und Ethos nur Fesseln der Beschränktheit bedeuteten.

Das Seelen- und Triebleben der bürgerlich Verlorenen, der Sündigen und Verderbten, reizte ihn zur dichterischen Verklärung.

Da er alles angriff und wenig dafür zu geben wusste, wird erst die Nachwelt entscheiden, ob er zu loben sei, weil er überlebtes und Morsches gänzlich zersetzte und fällte, oder ob er den großen Negativen zuzuzählen sei, die das letzte moralische und kulturelle Erbe des alten Abendlandes zu vernichten versuchen.