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Prades Sehenswertes zu Prades

 

 

 

 

 

Prades Eglise St-Pierre ( St-Petrus )

Das wesentlichste Gebäude der Stadt ist zweifellos die Kirche St Petrus aus dem 17. Jh. Sie ist eine eigenartige Mischung aus Romanik und Gotik.

Wir laden Sie ein, die Kirche mit uns zu entdecken

Die Kirche wurde im 17. Jh. auf den Resten einer romanischen Kirche erbaut. Von dem urprünglichen Bau bleibt heute nur noch der Kirchturm im Lombardischen Stil des 12° Jh. erhalten. Bewundern Sie die herrlichen Rundbögen.

Der Innenraum der Kirche hat die Form eines grossen Kirchenshiffs mit mehreren Seitenkapellen.

Die Decke besteht aus einem Spitzbogengewölbe ; die Bögen des Kirchenshiffes haben die Forme von Korbgriffen, wohingegen die Seitenkapellen Runbögen zeigen.

Neunzig Jahre lang hat der Bau der Kirche gedauert (1606-1696). Nach der strengen Aussenansicht überrascht uns die reiche Innendekoration, die Farben und das Gold im schönsten Barockstil.

Den Hauptaltar verdanken wir dem grossen katalanischen Bildhauer Joseph SUNYER. Ende des 17. Jh. kam er zusammen mit seinem Bruder nach Prades.

Sunyer widmete dem HI. Petrus den Hauptaltar (1696-1699). Seine Inspiration war das Trenter Konzil (1545-1563), das die Mission der Kirche und des Papstes erneut bekräftigte. Sunyer wollte sich nicht damit begnügen, seine Werke nur zur Dekoration zu schaffen, sondern sie sollten, durch einen theologischen Gedanken, Ausdruck einer Gottesgabe sein.

Im Mittelpunkt des Hauptaltars thront der Heilige Petrus, Prinz der Apostel, an das Wort des Evangeliums von Matthäus erinnernd : Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen"

Dieser theologische Gedanke wird durch die Grösse der Petrusstatue unterstrichen, sowie durch das päpstliche Wappen. Er verkörpert die Kirchenmacht als kirchliche und weltliche Institution. Die Jungfrau, die man oberhalb bewundern kann, scheint Quelle dieser Kraft zu sein : Gott, Jesus Christus, gibt der Kirche seinen Geist der Liebe.

Verstärk wird dieses Bild durch die Darstellung der Apostel und Jünger wie Jakobus, Andreas, Johannes usw...

An den vier Seiten des Altars sehen wir auch die vier grossen Doktoren der lateinischen Kirche, um, falls noch nötig, an ihre Voherrschaft zu erinnern.

Auch alles Lebendige ist anwesend, dargestellt durch die Fauna und Flora, wie z.B durch das rankende Weinlaub an den Pfeilern. Ganz oben über dem Altar schaut Gott der Vater wohlewollend auf seine Schöpfung.

Einer Kuriosität bildet der Hl. Thomas, in eine obere Ecke verbannt. Eine der möglichen Hypothesen ist die, dass der Künstler den Heiligen wegen seines Zweifelns bestrafen wollte. Dieser Altar ist ein typisches Beispiel für den Barock.

Zur linken Seite des Altars, in der Empfängniskapelle, befindet sich das schönste Kunstwerk dieser Kirche : eine Christusstatue aus dem 16. Jh. Sie erinnert uns den Devot Christ im Johannesdom (Cathedrale St Jean) in Perpignan, auch wenn der Devot Christ aus rheinischer Schule und aus dem 14. Jh. stammt.

Eine Legende erzählt, das jedes Mal, wenn diese Statue aus der Kirche zur Prozession geführt wird, ein Priester stirbt. Dieser Fall soll sich einmal ergeben haben, sodass die Priester Angst bekamen.

Unsere Führung ist noch nicht beendet. Wir gehen jetzt in die Dreifaltigkeitkapelle, die von dem grossen katalanischen Bildhauer GENERES in einem ganz anderen Stil als von Sunyer gestaltet wurde.

Der Altar aus dem Jahre 1655 ist weniger aufwendig. Im Mittelpunkt thront Gottvater, der seinen gekreuzigten Sohn in den Armen hält. Ein Baldachin mit der Taube, Symbol für den Heiligen Geist, krönt das Ganze.

Wir können die Transverberation der H.I Theresa von Avila sehen. Die Grablegung ist aus dem 18. Jh. Betrachten Sie die Gesichter genauer.Sie werden feststellen, dass sie sich sehr ähneln. Diese Statuen haben weibliche Gesichtszüge, und wir erkennen die Heiligen Nikodemus und Joseph von Arimathäa nur an ihren Bärten.

Den bartlosen Johannes allerdings könnte man mit den heiligen Frauen verwechseln.

Ein weiteres besonders schönes Kunstwerk dieser Kirche ist der Altar des Hl. Benedikt, Rennaissancestil, 16. Jh, aus der Abtei St Michel de Cuxa. Er ist aus Holz, vergoldet und zeigt auf Gemälden Scenen aus dem Leben des heiligen.

In der Haupnische sehen wir den HI. Benedikt, in der rechten Hand hält er seinen Bischofsstab, in der linken Hand die Bibel. Der Rabe, eines seiner Hauptattribute, ist verschwunden. Es handelt sich hier um das einzige nicht barocke Mobiliar und um den einzigen Renaissancealtar dieser Kirche.

Im Gegensatz zum Barock, ist die Renaissance in ihrer Ausdruckform gemässigter. Obwohl die Renaissance der Gegenpol der Gotik ist, bleibt sie von der barocken Theatralität verschont. Sie entstand zu einer verwirrten Zeit, gekennzeichnet von Veränderungen in Philosophie sowie in der kunst und von der Neuentdeckung der antiken Philosophen und Künstler.Es war eine Renaissance, eine Wiedergeburt.

Nun erscheinen auch die linearen Perspektiven bei einer Kunst, die sich "elegant' aber gemässigt will. Bei den Skulpturen optiert man für ein progressives Volumen der Restitution der 3. Dimension und bald verbunden mit der Berücksichtigung der linearen Perspektive.

Die Renaissance ist aber auch das goldene Zeiteralter der Malerei. Bezeichnend dafür sind die Gemälde, die die Altäre schmücken.

Die Orgel dieser Kirche ist weitaus jüngeren Datums. Die Originalorgel von Prades war das Werk eines Katalanischen Orgelbauers aus dem 17. Jh. und wurde während der Revolution zerstört.

Die jetztige Orgel wurde 1818 von den Brüdern Grinds gebaut und von 1990 bis 1993 restauriert. Sie besteht aus einem breiten neoklassichen Orgelbuffet aus drei Handklaviaturen mit 54 Noten, 39 Spielen und einer Pedalklaviatur mit 30 Noten und mehr als 2500 Orgelpfeifen.

Sie erlaubt das Zusammenspiel der Rezitative und der Positive auf der Hauptorgel.