Port la Nouvelle
 
 
 
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Fischerei in Port la Nouvelle

 

 

 

 

 

Roter Thun und blauer Heringsfisch

Das weniger als fünfzig Kilometer von der spanischen Grenze entfernt gelegene Port la Nouvelle hat in den letzten Jahren weitreichende Veränderungen erlebt. Die Schaffung eines Fanggrunds für Roten Thun und die Sanierung des Fanggrunds für blaue Heringsfische (Sardellen und vor allem Sardinen) sind die wesentlichen Merkmale dieser Maßnahmen.

Gegen Ende der achtziger Jahre war die Lage der Fischerei in Port la Nouvelle recht trostlos. Wie in anderen Häfen des Golfe du Lion gingen auch hier die Fanggründe für Grundfischarten zugrunde, und die veraltende Flotte der Lichtfischer („Lamparas") – kleine Wadenfischer, die nachts im Schein von Lampen kleine pelagische Arten fangen – war nicht mehr in der Lage, ihre Erzeugnisse abzusetzen.

Etwas weiter nördlich in Sète, dem wichtigsten Hafen der Region und des französischen Mittelmeerraums insgesamt, erlebte der Fang des Roten Thuns bereits einen beträchtlichen Aufschwung.

Dieses Beispiel diente als Ansporn für die Fischer von Port la Nouvelle, sich auch dieser Tätigkeit zuzuwenden. Der erste Schritt dazu war der Ankauf italienischer Wadenfischer als Übergangslösung, bis einige von ihnen sich größere Einheiten leisten konnten, die eine bessere Verarbeitung der Fische ermöglichen. Dies war erforderlich, da die Qualität sehr rasch zu einer conditio sine qua non wurde, insbesondere um den Anforderungen des japanischen Markts gerecht zu werden!

Die Fischer von Port la Nouvelle haben gleich ihren Blick auf die Region südlich der Grenze gerichtet und Kontakt mit spanischen Seefischhändlern aufgenommen, die den asiatischen Markt beliefern. Auch wenn gegenwärtig nur 10 % der im Golfe du Lion getätigten Fänge nach Japan exportiert werden, so sind immerhin 80 % der im Sommer in den Gewässern um die Balearen gefangenen Fische für diesen Markt bestimmt.

Der Fang des Roten Thuns gibt einer Vielzahl von Personen im Mittelmeerraum Arbeit. Es gibt in diesem Bereich 50 französische Schiffe, davon ca. 40, die auf diese Art des Fangs spezialisiert sind, sowie 7 spanische und 30 italienische Wadenfischer. Zu diesen Großschiffen (über 20 m) müssen ca. 400 im allgemeinen kleinere spanische und italienische Langleiner dazugezählt werden, die vor allem im Tyrrhenischen Meer im Norden Siziliens tätig sind, wobei die japanische und koreanische Flotte nicht mitgerechnet ist.

Während der Saison werden die Balearen-Fänge der Wadenfischer von Port la Nouvelle in verschiedenen Häfen entlang der Küste Südkataloniens bis zur Region von Murcia und insbesondere in der Gegend von Cartagena angelandet. Dieser Hafen dient als Hauptausgangspunkt für die Frostschiffe, die die in den örtlichen Unternehmen vorbereiteten Fänge zu den Kanarischen Inseln transportieren, von wo aus sie in größeren Frachtern nach Asien gebracht werden. Ein wesentlich kleinerer Teil wird in Kühllastwagen geladen und zu den Flughäfen von Madrid, Barcelona oder auch Paris transportiert.

Der erneute Aufschwung der Fischerei der kleinen pelagischen Arten in Port la Nouvelle ist auch auf die allgemein verbesserten Marktbedingungen zurückzuführen. Nach einigen düsteren Jahren sollen jetzt die Schiffe modernisiert werden, um größere Fangmengen unter besseren Bedingungen zu erlauben; einige der Mehrzweck-Lichtfischer sind offensichtlich bereit, den Thunfischfang aufzugeben und sich ausschließlich dieser Tätigkeit zu widmen.