Pornic
 
     
   
     
     
     

 

 

 

 

 
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Allgemeines zu Pornic

 

 

 
 

Pornics Kern ist das Chateau an der Hafeneinfahrt (Schloss ist im Privatbesitz; leider nur Außenbesichtigung möglich). Im 10. Jh. vom bretonischen Herzog Alain Barbe-Torte als Ausguck und Wehr gegen die Normannen gegründet, wurde die einstige Wasserburg vom 12. Jh. an verstärkt und bot nun Schutz für eine erste Siedlung am Felshang. Ihr Besitzer im 15. Jh. war Gilles de Rais (auch: Retz), 1404 in Machecoul geboren und im Alter von 25 Jahren Marschall an der Seite von Jeanne d'Arc.

Ihr Sieg über die Briten für das französische Königshaus machte nicht alle glücklich, denn das aufstrebende Frankreich entwickelte sich schnell zum Feind der Bretagne. Nach Jeannes Tod kehrte Gilles als reicher Mann in seine Heimat zurück. Er besaß mehrere Schlösser und große Ländereien, nicht jedoch die Fähigkeit, sein Geld zusammenzuhalten.

1438 musste er einen Teil seines Besitzes, darunter Pornic, an den bretonischen Herzog verkaufen. Gerüchte über seltsame Machenschaften brachten Gilles schließlich vor ein Tribunal. Schwarze Magie, schwarze Messen und Orgien mit Kindesopfern wurden ihm vorgeworfen. Es war die Zeit für solche Gräueltaten, aber auch für Richter, die aus Fama und politischem Kalkül Stricke drehten.

Wie dem auch sei, Gilles wurde am 27. Oktober 1440 in Nantes erhängt (oder erdrosselt), sein Leichnam verbrannt. Als >Blaubart< - ursprünglich eine bretonische Märchengestalt, die schon im 6. Jh. belegt ist - geisterte er durch Opern des 19. Jh.

Der Architekt Viollet-Ie-Duc, bekannt für romantisierendes Restaurieren, verwandelte das Schloss von Pornic in seinen ureigenen Traum vom finsteren Mittelalter.

Vor dem Schloss, an der Plage du Chateau, weist ein Schild zu den Dolmen des Mousseaux und damit zu den frühen Wurzeln des Pays de Retz (3500 v. Chr.).

Wer Strände vorzieht, wählt zwischen den Plages des Sablons, de la Noeveillard und Mombeau im Norden oder de la Birochere im Süden - oder fährt gleich weiter nach Les Moutiers-en-Retz wo es bereits ruhiger zugeht.

Südlich dieses Dorfes erstrecken sich Austernbänke im Flachwasser, ist unverkennbar, dass dieser zum Baden ungeeignete Küstensaum verlandet. Der Ort Bourgneuf-en-Retz von dem noch im 17. Jh. Salz exportiert wurde, liegt inzwischen nicht mehr an der nach ihm benannten Bucht. Auch Beauvoir-surMer hat es landeinwärts verschlagen. 836 trafen hier Benediktiner mit dem Sarkophag des hl. Philbert von der Insel Noirmoutier ein. In der Kirche St-Philbert (romanisches Portal, 11. Jh.) illustriert ein Buntglasfenster die Prozession, die von hier zum lac de Grand-lieu fortgesetzt wurde.