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Historie von Poitiers

 

 

 

 

Poitiers, Hauptsitz der keltischen Pictonen und dann römische Provinzstadt namens Limonum, kam im 4. Jh. mit dem Christentum in Kontakt.

Damals wirkte hier Hilarius, erster Bischof der Stadt, um 368 gestorben und hernach Heiliger - eben jener St-Hilaire, dem schon einige Kirchen auf den Routen gewidmet waren.

Rund fünf Jahrzehnte nach seinem Tod fiel Poitiers den Westgoten zu, die als Verbündete Roms die Aufsicht über die südliche Atlantikregion übernahmen und ihre Herrschaft über ein Großreich mit der Hauptstadt Toulause ausdehnten.

Die Toleranz der Westgoten ist eine Schimäre, die bis heute durch südfranzösische Köpfe geistert. In Wahrheit ist nicht viel mehr bekannt, als dass der Westgote Alaric II. 507 bei Vouille dem Merowinger Clotaire (Chlodwig) unterlag - der Süden also dem Norden.

Dieser ersten großen Schlacht um Poitiers folgte 732 beim heutigen Moussais-la-Bataille (südl. von Chatellerault) die zweite: Karl Martell besiegte die Araber - ein ebenfalls verklärtes Geschichtskapitel.

Den Karolingern wurde schnell bewusst, dass sie mit ihrem Sieg keinen Verbündeten im Südwesten gewonnen hatten. Sie und ihre Nachfolger mussten die Grafen des Poitou als Herzöge anerkennen und dem Landstrich Teilautonomie gewähren.

Händler ließen sich in Poitiers nieder, Klöster wurden gegründet - nach mittelalterlichen Maßstäben waren damit die Weichen für den Aufstieg gestellt. 1058 kam es durch Erbschaft zu einer großen Union der Herzogtümer im Südwesten, deren Hauptstadt Bordeaux, deren Verwaltungssitz aber Poitiers wurde.

Hier wirkte auch Alienor von Aquitanien, Gattin des Königs von Frankreich, Louis VII, dann des Königs von England, Henri II. Plantagenet.

Durch diese letztere Ehe wurde Poitiers Weltstadt und kulturelles Zentrum, aber auch Zankapfel zwischen Briten und Franzosen.

1369 gewann mit Jean de Berry, dem Bruder des Königs Charles V, ein Franzose die Oberhand. Der Prunk liebende Regent holte Künstler und Architekten nach Poitiers und überschüttete sie mit Aufträgen zur Verschönerung der Stadt.

Kurz nach Berrys Tod verlegte der König, inzwischen Charles VII, seinen Sitz vorübergehend (1423-36) nach Poitiers, denn der größte Teil Frankreichs einschließlich der Hauptstadt Paris war von den Engländern besetzt.

In dieser Zeit, 1431, kam es auch zur Gründung der Universität von Poitiers, da die Rückverlegung des Hofes nach Paris höchst ungewiss war.

Die Uni wuchs, Berichten zufolge auf 4.000 Studienplätze, und zog namhafte Gelehrte und Schriftsteller an, unter ihnen Rabelais.

Folgenschwer war der Besuch Calvins, der schon 1534 mit seiner ersten Predigt zahlreiche Anhänger in der Stadt gewann.

Die Region um Poitiers wurde zum Zentrum der Hugenotten und damit später auch der Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten.

Die berühmten >Grands Jours< (1579) verfehlten ihr Ziel einer Schlichtung, die Stadt erlitt in den Religionskriegen schwere Schäden und verarmte.

Eine Phase der Erholung setzte erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein, wozu die Universität und neu gegründete Industrien ebenso beitrugen wie die Etablierung von Poitiers als Hauptstadt der Region Poitou-Charentes.