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Pilgern in Frankreich

 

 

 

 

 

   
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  Pilgerwege in Frankreich
   
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  Geschichte - Kulturaustausch
   

 

Reger Kulturaustausch, angemessener Grund zum Reisen

Die Motive für den langen Weg nach Compostela waren vielfältig und die Massenbewegung erfasste alle Schichten der Gesellschaft.

Warum begab sich ein Mensch, wie der Dichter Petrarca es ausdrückte, aul den "harten Weg'' ? Ausschlaggebend für viele war der eigene, fromme Antrieb, aber auch körperliche und seelische Leiden, besonders in Zeiten der großen Epidemien.

Man zog nach Compostela, um den Heiligen um Hilfe zu bitten, ein Gelübde zu erfüllen oder eine Missetat zu sühnen. Gar manchen wurde die Pilgerfahrt als Strafe auferlegt.

Reichte in einer deutschen Kleinstadt bereits nächtliche Ruhestörung, um den Unruhestifter nach Composlela zu schicken, waren es meist schlimmere Straftaten wie Raub, Totschlag, aber auch Schmähungen von Obrigkeit und Kirche.

Eine Pilgerfahrt lieferte zum damaligen Zeitpunkt den einzig gesellschaftlich akzeptablen Grund, eine so weile Reise zu unternehmen. Arme suchten so dem Schicksal als Knecht oder Söldner zu entgehen, andere flüchteten die Steuerlast, die Familie, einen strengen Abt.

Wohlhabende Handler sahen in der Pilgerfahrt eine Bildungsreise, geeignet diese mit geschäftlichen Interessen zu verbinden. Im 15. und 16 Jh. betrachteten adlige Reisegesellschaften den Weg nach Compostela als Zeitvertreib und hölisches Abenteuer.

Hielt ein Herzog aus Sachsen doch "Schlemmen für die beste Andacht". Auch jenem Pilger sind-, kaum fromme Motive nachzusagen, der sich angelegentlich Unterkunft entlang der Route danach erkundigte, wie man aul baskisch sagt: "Schöne Junglrau komm zu mir schlalen".

Doch aus welchem Grund auch immer, die Jakobswegc nach Compostela sorgten für einen regen Austausch von Wissen, Gedanken und... für florierenden Handel.

Die wohltätigen Einrichtungen entlang der Jakobswege lockten immer mehr Arme und Bettler. Die Not breiter Bevölkerungsschichten ab Mitte des 16. Jhs. in ganz Europa f ührte zum Bandenwesen. Entlang der Pilgerpfade herrschte eine Atmosphäre des Mißtrauens. Auch die Bespitzelung, aller Fremden durch die spanische Inquisition und die Verbreitung des Prolestanlentums in den südlichen Landesteilen Frankreichs trugen zum Niedergang der Pilgerbewegung bei.

Erst Mitte des 17. Jhs., als die Straßen wieder sicherer wurden, verzeichneten die Jakobswege einen erneuten Aulschwung, der erst mit der Französischen Revolution endete.

Seit den 60er Jahren des 20. Jhs. steigt erneut das Interesse an dieser in der Geschichte einzigartigen Pilgerbewegung.

Aus dem mittelalterlichen Heilsweg nach Composlela wurde eine kulturelle Bewegung, die fest im europäischen Bewußtsein verankert ist. Entlang der Jakobswege sind besonders in Süd-westfrankreich sind die schönsten Sakralbauten zu finden, Beispiele der hochstehenden Baukunst im Mittelalter.

Der Sternenweg, der zum Grab des Jakobus führt, wurde ein verbreiteies Kulturgut, das Menschen unverändert in seinen Bann zieht, unabhängig von Stand und Glauben.