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Pilgern in Frankreich

 

 

 

 

  Le Puy-en-Velay

 

Le Puy liegt an einer der nach Santiago de Compostela durch Frankreich führenden Pilgerstraßen.

Daran erinnert eines der immer wieder auf diesem Pilgerweg begegnenden spätgotischen Kreuze, deren Hasten in Kreuzblumen enden.

 

Am Hang des Rocher Corneille erhebt sich, westlich des Felskegels vorkragend, die dreischiffige Basilika Notre-Dame-du-Puy an der Stelle eines antiken Tempels.

Der gerade geschlossene, tonnengewölbte Chor und die beiden östlichen Langhausjoche wurden Ende des 11. Jahrhunderts begonnen und das Langhaus nach Westen bis Ende des 12. Jahrhunderts in drei (jeweils zwei Joche umfassenden) Bauabschnitten vollendet.

Diese Joche sind mit achtseitigen Trompenkuppeln überwölbt. Um 1150 wurde ein quadratischer Glockenturm an der Nordseite des Chorhauptes angebaut. Unter den Substruktionen des westlichen, über den Hang vorkragenden Teils des Langhauses führte eine Pilgertreppe zur Kirche hinauf. Man gelangte durch das Goldene Tor in das 5. Joch des Langhauses.

Ziel der Pilger war eine aus der Erbauungszeit der Kirche stammende schwarze Madonna, deren Aussehen wohl weniger auf keltische Mutterkulte, auch nicht auf durch Weihrauch, Öllampen oder Kerzen hervorgerufene Alterspatina, sondern vielmehr auf die in die Liturgie der Marienfeste eingeflossene Gleichsetzung der schwarzen Braut des Hohen Liedes mit der Gottesmutter zurückgehen dürfte.

Der Wallfahrtslegende nach stammt diese Figur aus dem Orient und wurde Le Puy von Ludwig IX. (reg. 1226-1270), dem Heiligen, übergeben.

Sie wurde während der Französischen Revolution am 19. Januar 1794 aus der Kirche entfernt und am 8. Juni in der Stadt verbrannt.

Eine Kopie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Bildhauer Tholance geschaffen; weil aber der Schöpfer der Devotionalkopie wegen seines Lebenswandels in der Revolutionszeit als unwürdig erachtet wurde, ersetzte man seine Figur durch eine andere, die noch heute auf dem Hochaltar steht und 1856 am Jahrestag der Verbrennung des Urbildes feierlich gekrönt worden ist.

Damals wurde auch die 16 m hohe bronzene Kolossalfigur »Maria­ Königin des Friedens« aus dem Material von Beutekanonen des Krimkrieges und von Splittern aus den Köpern Verwundeter gegossen und vor 120.000 Pilgern am 12. September 1860 eingeweiht.

Eine Wallfahrtsprozession wird alljährlich am 5. August, vor der Liturgiereform das Maria-Schnee-Fest, gehalten.

Die großen Wallfahrtsfeste finden nur dann statt, wenn Mariä Verkündigung am 25. März mit dem Karfreitag zusammenfällt. Dies geschah 1910, 1921 und 1932 und wird sich 2005 und 2015 wieder ereignen.

Dann finden sich zahllose Pilger in Le Puy ein. In der Vergangenheit erwiesen neben dem einfachen Volk Päpste wie Urban II. (reg. 1088-1099) und französische Könige der schwarzen Mutter ihre Verehrung.

Die Wallfahrtslegende setzt sich aus mehreren Wandermotiven zusammen. Sie berichtet im Sinne eines Inkubationsritus von einem seit 1784 vor das Hauptportal der Kirche versetzten »Pierre des Fievres« (Fieberstein).

Die Muttergottes habe eine an hartnäckigem Fieber leidende Witwe aufgefordert, auf dem Stein zu schlafen, worauf sie gesundete. Ein weiteres Motiv der Legende erzählt von dem im Schnee durch die Fährte eines Hirsches eingezeichneten Kirchengrundrisses, den der Bischof fand, als er wegen des Wunders den Platz mit dem Stein aufsuchte.

Als er den Platz mit einer Dornenhecke umgeben hatte, stand diese Tags darauf in Blüte. Auch von einer Engelweihe der ältesten Kirche in Puy wird berichtet.

Le Puy-en-Velay