Perpignan
 
 
 
Paris
Nizza
Marseille
Bordeaux
Lyon
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Rundgang durch Perpignan

 

 

 

 

 

VOM PALAIS DES ROIS DE MAJORQUE ZUM CASTILLET
Besichtigung : 3 Std.

Palais des Rois de Majorque
Bei der Machtergreifung der Könige von Mallorca verfügte Perpignan über keine angemessene herrschaftliche Residenz. Daher wurde im Süden der Stadt auf dem Hügel Puig del Rey ein Palast errichtet.

Diese kontinentale Residenz des kurzlebigen Hauses von Mallorca (1276-1344) ist seit der französischen Besetzung unter Ludwig XI. und vor allem seit den von Karl V. und Philipp II. durchgeführten Befestigungsarbeiten von der Zitadelle umschlossen. Sie erhält nach und nach ihr ursprüngliches Aussehen zurück.

Über eine überwölbte Rampe gelangt man auf die andere Seite der roten Backsteinmauer in einen angenehmen mediterranen Garten. Dann geht es durch den im Westen errichteten Torturm Tour de l‘Hommage weiter zum quadratischen Ehrenhof , der im Westen und Osten zweistöckige Arkaden hat, deren Schmuck, ein Gemisch aus romanischen und gotischen Elementen, einen südfranzösischen Übergangsstil bildet. Man beachte das Mauerwerk, in dem abwechselnd Kiesel und Vollziegel verwendet wurden.

Der Grande Seile de Majorque im 1. Stock des Südflügels enthält einen Kamin mit drei Feuerstellen. In der Verlängerung dieses Raumes liegen die Gemächer der Königin mit einer herrlichen, in den Farben Kataloniens (Grün und Rot) bemalten Decke.

Der schönste Teil des Gebäudes ist die zu Beginn des 14. Jh.s von Jakob II. von Mallorca über dem Ostflügel erbaute Chapeile Ste-Croix , die aus zwei übereinander liegenden Kapellen besteht. Der Außenbau im spätgotischen Stil ist nach französischem Vorbild gestaltet, während die Innenausstattung spanischen Einfluß erkennen läßt.

In der mit grünen Keramikkacheln ausgelegten unteren Kapelle sind Spuren der gotischen Ausmalung zu erkennen : sie enthält außerdem eine schöne Maria mit dem Kind (15. Jh.). Die obere Kapelle ist nicht so breit wie die untere und besitzt ein schönes romanisches Portal mit abwechselnd blauen und rosa Marmor . Auf dem Altar ist ein wertvolles katalanisches Kruzifix aufgestellt .

Musee Hyacinthe-Rigaud
Das Museum ist im Hotel du Lazerme, einem herrschaftlichen Stadtpalais des 17. Jh.s. untergebracht. Es trägt den Namen des in Perpignan geborenen Malers Hyacinthe Rigaud (1659-1 743), dessen Porträts (zumeist von Mitgliedern des Hofes und der Aristokratie) ihn derart berühmt machten, daß er eine Werkstatt gründen mußte, um die Nachfrage seiner erlauchten Kundschaft, zu der auch Ludwig XIV. zählte, befriedigen zu können.

Rigaud war weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Das Glanzstück des Museums, ein Porträt des Kardinals Bouillon, wurde von Voltaire folgendermaßen beschrieben : " Ein den schönsten Meisterwerken Rubens ebenbürtiges Meisterwerk ".

Neben weiteren Gemälden des Porträtisten zeigt das Museum gotische Tafelmalereien aus Katalonien, darunter das berühmte " Dreifaltigkeitsretabel " aus dem 15. Jh.

Die zeitgenössische Kunst ist mit Arbeiten so berühmter Künstler wie Maillol, Dufy, Picasso, Alechinsky und Appel vertreten.

Ein bedeutender Platz wird darüber hinaus der spanischen und südamerikanischen Kunst eingeräumt.

Place Arago
Der mit Palmen und Magnolien bepflanzte Platz wird vonzahlreichen Cafes gesäumt, die stets eine große Menschenmenge anziehen.

In der Mitte erhebt sich eine Statue des berühmten Physikers und Astronomen Francois Arago (1786-1 853), ein außergewöhnlicher Mann, der sich für die Forschung und die allgemein verständliche Darstellung der Wissenschaft (er wurde im Alter von 23 Jahren in die Academie des Sciences aufgenommen), aber auch für die Politik interessierte.

Er war Mitglied der provisorischen Regierung von 1848.

Palais de la Deputation
In diesem " Abgeordnetenpalast“ aus dem 15. Jh. tagte zur Zeit der aragonischen Könige der ständige Ausschuß, der die katalanischen „Cortes“ repräsentierte. Man beachte die riesigen, typisch aragonischen Bogensteine des Portals, das schöne Mauerwerk der ganz aus Quadersteinen bestehenden Fassade sowie die Fenster mit ihren zierlichen Steinsäulchen.

Gegenüber dem Palais du la Deputation sollte man einen Abstecher in die kleine Rue des Fabriques d ' En Nabot machen, die einst mitten im Viertel der " parayres“ (Appreteure, die im 13. und 14. Jh. die wichtigste Zunft Perpignans bildeten) lag.

Das Maison Julia , ist eines der wenigen gut erhaltenen Stadtpalais von Perpignan, das einen Innenhof mit gotischen Galerien aus dem 14. Jh. aufweist.

Hotel de Ville
Die Gitter des Rathauses stammen aus dem 18. Jh. Im Arkadenhof steht eine Bronzefigur von Maillol, La Mediterranee. Die drei Bronzearme an der Fassade des Gebäudes symbolisieren angeblich die Stände, die einst die fünf Konsuln wählten. Es handelt sich aber vermutlich um alte Kandelaber.

Im Inneren ist der Salle des Mariages (Hochzeitssaal) mit seiner schönen Kassettendecke aus dem 15. Jh. sehenswert.

Place de la Loge
Der Platz (mit einer Statue Maillols, der Venus) und die mit rosa Marmorplatten gepflasterte Rue du la Lage , die Fußgängern vorbehalten ist, bilden das belebte Stadtzentrum. Im Sommer wird hier mehrmals pro Woche die Sardana getanzt.

Loge de Mer
Das schöne Gebäude wurde 1397 errichtet, im 16. Jh. umgebaut und vergrößert. Es war einst der Sitz eines Gerichts, das in Streitsachen bezüglich des Seehandels entschied.

Die an der Ecke des Gebäudes angebrachte Wetterfahne, in Form eines Schiffs, zeugt von der maritimen Aktivität der Händler des Roussillon.

Cathedrale St-Jean
Die 1324 von Sancho, dem zweiten König Mallorcas, begonnene Hauptkirche wurde erst 1509 geweiht.

Durch die linke Passage kann man sich dem alten Gotteshaus St-Jean-le-Vieux nähern. Es ist ein romanisches Marmorportal erhalten, dessen mittlerer Bogenstemn eine Christusfigur mit strengem, männlichem Gesichtsausdruck trägt.

Die rechteckige Fassade der Basilika besteht aus im Wechsel angeordneten Lagen von Kieseln und Ziegelsteinen. Sie wird rechts von einem Viereckturm flankiert, dessen schöner schmiedeeiserner Glockenkäfig (18. Jh.) eine große Glocke aus dem 15. Jh. birgt.

Das einschiffige Langhaus wirkt sehr majestätisch. Es wird durch mächtige innere Strebemauern gestützt, die die Kapellen voneinander trennen.

Die Kathedrale zeichnet sich durch ihre herrlichen Retabel aus dem 16. und 17. Jh. aus. Man beachte insbesondere das Retabel des Hauptaltars sowie die der linken Kapellen (Ste-Eulalie, Ste-Julie. St-Pierre).

In der südlichen Apsiskapelle befindet sich das bemalte Retabel der sog. Magraa (Granatapfelmadonna).

In der Mittelnische des Hauptaltars aus weißem Marmor steht eine Statue von Johannes dem Täufer, dem Schutzpatron der Stadt. Die Heiligenfigur und der Faltenwurf " aus Gold mit vier Balken“ (Wappen Aragoniens und des königlichen Kataloniens) veranschaulichen das Wappen Perpignans.

Am Eingang des linken Querschiffarms befindet sich das Grabmal (17. Jh.) von Bischof Louis de Montmort. Die monumentale Orgel aus dem 16. Jh. wurde restauriert; ihre bemalten Flügel sind beiderseits des rechten Seitenport angeordnet. Sie stammen aus dem Jahre 1504 und zeigen die Taufe Christi und das Festmahl Herodes .

Unter dem Orgelgehäuse ist der Zugang zur romanischen Kapelle Notre-Dame-dels-Correchs. Dort sieht man eine Liegefigur König Sanchos, die die Stadt Palma 1971 Perpignan geschenkt hat.

Im hinteren Teil des Gotteshauses wird hinter einem schmiedeeisernen Gitter eine Sammlung alter Reliquienschreine gezeigt.

Verläßt man die Kathedrale durch das rechte Seitenportal, sieht man in der außerhalb des Baukörpers liegenden Kapelle den sog. Devot Christ, ein ergreifenden hölzernen Kruzifix, das vermutlich rheinischen Ursprungs ist.

Campo Santo
Der südlich der Kathedrale gelegene Campo Santa ist ein großer Friedhof vom Anfang des 14. Jh.s mit quadratischem Grundriß. Er bildet mit seinen spitzbogigen Grabnischen und marmornen Wandgräbern, die in mit Kieseln und Ziegelsteinen verzierte Mauern eingelassen sind, ein homogenes Architekturensemble.

Es handelt sich um einen der ältesten in Frankreich erhaltenen Friedhöfe des Mittelalters.

Castillet
Der Torbau , das Wahrzeichen Perpignans, wurde beim Abriß derStadtmauer vor der Zerstörung bewahrt. Er beherrscht den Place de la Victoire.

Seine beiden Türme sind mit außergewöhnlich hohen Zinnen und Pechnasen bekrönt; man beachte auch die Fenster mit den schmiedeeisernen Gittern.

An den 1368 begonnenen Backsteinbau wurde 1483 ein der Jungfrau Maria geweihten Stadttor angebaut. Das Castillet schützte die Stadt zu Zeiten Ludwigs XI. gegen Angreifer von außerhalb und diente gleichzeitig dazu, die oftmals aufrührerische Bevölkerung in Schach zu halten.

Casa Pairal
In dem katalanischen Volkskundemuseum werden Möbel, Werkzeug, sakrale Kunstgegenstände und Trachten sowie ein schönes sog. Croix aux Outrages (Schmähkreuz) gezeigt.

Von dem kleinen Turm (142 Stufen) bietet sich ein hübscher Blick auf die historischen Bauwerke der Stadt, den Canigou und die Monts Alberes im Süden sowie die Corbieres im Norden.