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Historie von Perpignan

 

 

 

 

 

Die ehemalige Hauptstadt der Grafen des Roussillon und der Könige von Mallorca, ein Vorposten der katalanischen Kultur nördlich der Pyrenäen , ist eine sehr lebendige Handelsstadt , die ihre beachtliche Größe der Ausfuhr von Obst, Frühgemüse und Wein zu verdanken hat.

Als die Stadt aus den Nähten der von Vauban errichteten Festungsanlagen platzte , mit deren Abriß 1904 begonnen wurde, breitete sie sich in angemessener Entfernung von der Tet darüber hinaus aus. Die Verwaltung, der Handel und die Entwicklung der Universität sorgten für ein rasches Wachstum Perpignan , das vor 1914 nur 39000 Einwohner zählte.

Im 13. Jh. profitierte der Ort von dem durch die Kreuzzüge hervorgebrachten Handel zwischen Südfrankreich und der nordafrikanischen Küste sowie dem Orient.

Perpignan wurde 1276 die Hauptstadt des Roussillon im Lehnsverhältnis zum Königreich von Mallorca. Die Hauptaktivitäten der Stadt waren zu jener Zeit die Veredelung und das Färben von Stoffen, die aus den großen europäischen Zentren der Tuchmacherei stammten.

Die zweitwichtigste Stadt Kataloniens
Nach der Auflösung des Königreichs Mallorca (1344) wurden das Roussillon und die Cerdagne in das Prinzipat Katalonien eingegliedert, das im 14. und 15. Jh. innerhalb des aragonischen Staates eine Art autonome Föderation bildete. Die katalanischen " Cortes " hatten ihren Sitz in Barcelona, dem Hauptort des Bündnisses, doch entsandten sie eine „ Abordnung " nach Perpignan. Zwischen den beiden Pyrenäenhängen entstand eine kommerzielle, linguistische und kulturelle Gemeinschaft.

1463 stellte Ludwig XI. 700 Lanzenreiter in den Dienst König Johanns von Aragonien , um diesem bei der Bekämpfung der Katalanen zu helfen; er ließ sich seine Unterstützung dadurch bezahlen, daß er sich Perpignan und das Roussillon aneignete. Doch sehnte sich die Bevölkerung nach ihrer katalanischen Autonomie zurück und schmiedete heimlich Komplotte.

Zehn Jahre später kehrte Johann von Aragonien in die Stadt zurück, wo die Auseinandersetzungen mit Frankreich nach einer Zeit der Neutralität wieder entflammten. Die französischen Truppen belagerten Perpignan. Trotz der Hungersnot leisteten die Einwohner tapfer Widerstand (sie wurden lange „ Rattenfresser“ genannt) und kapitulierten erst auf Anweisung des aragonischen Königs, der der Stadtden Titel " Fidelissima " (die überaus Treue)verlieh.

1493 versuchte Karl VIII., der freie Hand in Italien haben wollte, sich Spanien anzunähern, und gab die Provinz den Katholischen Königen Ferdinand und lsabella zurück, für die Perpignan der Schlüssel Spaniens war. Sie machten daraus eine der stärksten Festungen Europas. Doch verfolgte Richelieu im 17. Jh. eine rigorose Politik der natürlichen Grenzen und nutzte die Gelegenheit , die sich ihm durch einen 1640 angezettelten Aufstand der Katalanen gegen die Regierung von Madrid bot, um mit den Aufständischen ein Bündnis zu schließen: im folgenden Jahr wurde Ludwig XIII. Graf von Barcelona.

Die letzte Belagerung Perpignans
Da jedoch eine spanische Garnison Perpignan hielt, wurde die Belagerung der Stadt beschlossen. Ludwig XIII. marschierte höchstpersönlich mit der Elite der französischen Armee auf die Stadt zu (der kranke Kardinal Richelieu hatte seine Reise in Narbonne beenden müssen). Die Belagerung war jedoch wenig glorreich, da die Bevölkerung, die ihren Verteidigern mehr oder weniger feindlich gesinnt war, regelrecht ausgehungert wurde.

Der Verrat der Adligen Cinq-Mars und de Thou
Dem jungen Oberstallmeister Cinq-Mars wares gelungen, das Vertrauen Ludwigs XIII. zugewinnen. Dieser Erfolg stieg ihm jedoch derart zu Kopf, daß er den Plan faßte, den allmächtigen Richelieu zu stürzen, in dessen Schatten der König stand. Ein guter Freund des hitzköpfigen Günstlings, der Staatsrat du Thou , wußte von der Absicht des Cinq-Mars. Wie alle Adligen Frankreichs beteiligte sich auch Cinq-Mars an der Belagerung Perpignans, das damals spanisch war. Allerdings nahm er Verhandlungen mit dem Feind auf - Hochverrat. Der Kardinal , der zwar in Narbonne ans Bett gefesselt war, seine Spitzel aber überall hatte, konnte sich den Text des mit dem Feind geschlossenen Bündnisses beschaffen und ließ Cinq-Mars festnehmen. Auch de Thou wurde geschnappt und die beiden Freunde wurden am 12. September 1642 in Lyon verurteilt und enthauptet.

In Perpignan war die spanische Garnison in einem kläglichen Zustand und ergab sich am 9. September 1642; sie erhielt freien Abzug.

Der dem Tode nahe Richelieu empfand " ein unsagbares Glück " . Perpignan war französisch und Cinq-Mars und du Thou hingerichtet. Stolz schrieb er dem König: Majestät, Euer Wappen ist in Perpignan und Eure Feinde sind tot.

Der Pyrenäenfrieden bestätigte den Anschluß des Roussillon an die französische Krone. Perpignan war nun endgültig französisch.