Allgemeines zu Perpignan

Perpignan

2.567 Stunden im Jahr scheint in Perpignan, der größten Stadt im Departement Pyrenees Orientales, die Sonne. Fast tausend Stunden mehr als in Berlin. Hier sitzt man im Schatten von Palmen und schlürft limon statt citron.

Wenn in der Altstadt plötzlich eine Musikkapelle, Cobla genannt, die katalanisch-provenzalische Sardana spielt, kommt das dem Besucher spanisch vor.

Perpignan war einmal die Hauptstadt des Königreiches Mallorca.

Der Ehrenhof des strengen Königspalastes mit seinen schönen Gärten wird jeden Sommer theatralisch verwandelt in eine Freilichtbühne.

Die Seehandelsbörse logierte vor 500 Jahren im reich geschmückten gotischen Gebäude der Loge de la Mer. Ein kleines schmiedeeisernes Schiff erinnert daran. Die mollige Dame, die von einem Podest das Geschehen überblickt, heisst La Mediterranee.

Die Mittelmeerskulptur ist ein Meisterwerk des Bildhauers Maillol. Für Einheimische und Besucher ist die wie ein Bühnenbild angestrahlte Logenfront romantische Kulisse für ein romantisches Diner - zu moderaten Preisen.

Berühmt ist Perpignan Procession de la Sanch, die Karfreitagsprozession. Sanch ist das katalanische Wort für Blut. Uneingeweihte erinnern die Barfüßigen in ihren schwarzen und roten Caperutxa, den Tuniken mit den spitzen Kapuzen, an den Klu Klux Klan. Aber diese Männer schleppen das Kreuz mit den Marterwerkzeugen als Büßer von der Kirche Saint-Jacques zur Kathedrale. Zehntausende Gläubige begleiten die Prozession mit mittelalterlichen Chorälen.